Diesen Blog....

....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

28.03.2007

Die Gier nach Mehr (Teil 1)

Sie hatte ihn erwartet. Schon seit gut einer Stunde war sie hier, hatte sich bemüht alles so perfekt wie nur möglich vorzubereiten. Alle Sachen lagen griffbereit an ihrem Platz, alles war ausgepackt, die Kerzen brannten, ein paar kleine Süßigkeiten für ihn lagen auf einem Teller auf dem Nachttisch…. Auch sich selbst hatte sie vorbereitet: die neuen, schönen, aufreizenden schwarz-roten Dessous, das offene Haar…. Ja, so würde sie ihm bestimmt gefallen.

Als alles fertig war hatte sie sich auf’s Bett gelegt, ein wenig lustlos durch die Fernsehkanäle gezappt und darauf gewartet, seine Schritte im Treppenhaus zu hören.

Die Zeit verging und nach einer Weile wurde ihr kühl. Sie stand auf, wollte die Heizung höher drehen, warf dabei beiläufig einen Blick aus dem Fenster – und sah unten seinen Wagen stehen!
Er war da! Endlich!
Sofort spürte sie das wohlbekannte Kribbeln. Wie immer konnte sie die letzten Momente bis zu seiner ersten Umarmung, seinem ersten Kuß kaum aushalten. Vergessen waren Kälte und Heizung, jetzt zählte nur noch, daß sie schnell zu ihm und in seine Arme wollte!

Vorsichtig stellte sie sich in die Zimmertür, schaute über den Flur zur Wohnungstür und wartete. Ihm weiter entgegenzugehen wagte sie nicht, denn was, wenn er im Flur auf den Vermieter der Wohnung getroffen war? Was, wenn der mit ihrem Herrn hereinkommen sollte, denn er hatte ja noch Geld zu bekommen…? Auf die Erfahrung dann in dieser Aufmachung vor ihm zu stehen konnte sie gut verzichten. Also blieb sie im Schutz der Zimmertür stehen. Sollte ihr Herr tatsächlich nicht alleine sein, brauchte sie nur einen Schritt nach hinten zu machen und war schon unsichtbar….

Dann öffnete sich die Wohnungstür. Ihr Herr trat ein – alleine.
Strahlend kam sie auf ihn zu.
„Ach nein, wie schade! Hast du mich kommen gehört? Ich wollte dich doch überraschen!“
Er sah richtig enttäuscht aus. Ja, er liebte es sie zu überraschen, auf welch Art auch immer. Unberechenbar bleiben, dafür sorgen, daß sie sich nie ganz sicher ein konnte, was als nächstes passieren oder was er tun würde…. Und auch wenn sie nun schon eine ganze Weile zusammen waren, immerhin schon fast ein Jahr, hatte er es mühelos geschafft sich diese Unberechenbarkeit zu bewahren.
„Das war Zufall. Ich habe dein Auto unten stehen sehen….“, versuchte sie noch ihm zu antworten, doch da hatte er sie auch schon an sich gezogen und nahm ihr durch seine Küsse die Luft.
Im gleichen Moment viel all die Anspannung der letzten Woche von ihr ab. Viel war schief gegangen, sie hatte einiges auszuhalten gehabt – und sie hatte ihm Sorgen gemacht, das wusste sie. Aber jetzt, wo sie seine Lippen spürte, seine Arme um ihren Körper, jetzt, wo sie ihn riechen, schmecken, fühlen konnte, trat all das in den Hintergrund.

Sie kannte das schon. Es war etwas, was sie immer wieder auf’s Neue faszinierte….
Es musste an seiner Ausstrahlung liegen, der sie sich noch nie hatte entziehen können. Von ihm ging soviel Kraft, Ruhe, Sicherheit aus…. Immer schien er genau zu wissen was zu tun war…. Nichts schien ihm ernsthaft etwas anhaben zu können….
Sie bewunderte diese Haltung. Was er ausstrahlte war so ganz und gar das Gegenteil von dem Chaos, daß in ihr selbst meist herrschte….
Und wann immer er bei ihr war, färbten seine Ruhe und Sicherheit binnen kürzester Zeit auf sie ab. Sie entspannte sich, ließ sich fallen, wusste genau, daß sie nun für ein paar Stunden seinen Schutz genießen durfte…. Und nur deshalb fiel es ihr auch immer so leicht sich auf ihn und ihr gemeinsames Spiel einzulassen: sie musste nicht mehr an Anderes denken, nicht mehr mit irgendwelchen Alltagssorgen kämpfen…. All das fiel von ihr ab und verlor seine Bedeutung. In diesem Momenten zählte nur noch er, nichts sonst.

Sie war ganz in seine Küsse versunken, da zog er sich plötzlich ein wenig von ihr zurück. Seine Hand hob ihr Kinn an, seine Augen hielten ihren Blick fest.
„Und du denkst wirklich, ich wolle dich nicht mehr? Wie wenig kennst du mich? Wie kommst du bloß auf so etwas?“

Sie war völlig überrumpelt.
Das dumme Missverständnis von heute morgen! Natürlich, darüber mussten sie noch reden, aber sie hätte nicht gedacht, daß er so schnell, so abrupt damit anfangen würde….
Er hatte in ihrem Tagebuch einen Eintrag gelesen, der ihm so gar nicht gefallen hatte. Und er hatte ihn kommentiert, etwas bissig und absolut sarkastisch.
Schade nur, daß dieser Sarkasmus bei ihr nicht angekommen war. Sie hatte nur die Worte gelesen, sie aber ganz anders gedeutet und empfunden als er sie gemeint hatte – und war sehr erschrocken. So wie sie seine Sätze las, sprachen sie von baldiger Trennung, davon, daß er keine Lust mehr auf sie hatte, davon, daß er sich innerlich bereits von ihr löste….

Sie hatte diese Zeilen heute morgen direkt nach dem Aufstehen gefunden und schwer daran zu knabbern gehabt. Schließlich hatte sie ihm geschrieben, ein eMail voller Fragen, voller Angst. Wieso wollte er sie nicht mehr? Wieso gab er sie so einfach auf?

Kurz danach rief er an. Seine Stimme klang fröhlich wie immer. Er wolle nur kurz hören ob es ihr gut gehe….
Gut gehe??? War das sein Ernst?? Nach dem Kommentar im Tagebuch???
Doch sie wollte das nicht am Telefon klären, auch wenn alles in ihr nach Antworten schrie. Sie hielt es für falsch ihn jetzt damit zu nerven, hatte solche Angst dadurch alles nur noch schlimmer zu machen…. Nein, das Risiko wollte sie nicht eingehen. Also ließ sie ihre Stimme ganz normal klingen, bemühte sich ihm so zu antworten wie sie es immer tat….
„Was ist los? Erzähl es mir!“
Na wunderbar, das hatte ja ganz toll geklappt mit dem „so-tun-als-wäre-nichts“….
Sie wand sich, sagte, es sei nichts. Doch er kannte sie viel zu genau und ließ nicht locker. Er wollte eine Antwort und sie merkte schnell, daß sie keine Wahl hatte.
Also hatte sie ihm gesagt, daß sie seinen Kommentar gelesen habe.
„Ja, und?“
Er schien nicht zu verstehen worauf sie hinaus wollte.
Und schon war da dieser winzige Hoffnungsschimmer…. Vielleicht hatte er es doch nicht so gemeint? – Aber nein, wieso hätte er es dann so geschrieben…?

Letztendlich hatte sie ihm erklärt wie sie seine Worte aufgefasst hatte – und eine unglaubliche Last fiel von ihr ab, als sie seine Reaktion hörte. Sofort beruhigte er sie, sofort versicherte er ihr, daß er das SO ganz sicher nicht gemeint habe. Sofort war da die Erklärung, was er eigentlich hatte sagen wollen. Sie loswerden? – Nein, das wolle er auf keinen Fall, sagte er, und sie sackte vor Erleichterung regelrecht in sich zusammen. Er entschuldigte sich sogar bei ihr, war offensichtlich selbst erschrocken über die Angst, die dieses Missverständnis ihr gemacht hatte. Das hatte er nicht gewollt….


Tja, das war heute morgen gewesen. Und jetzt stand sie hier, sah in seine Augen, erkannte darin so unendlich viel Wärme und wusste, daß sie keine Angst mehr haben musste. Vorerst würde sie ihn nicht verlieren.
Sie wollte ihm antworten, ihm erklären…. Doch er küsste ihre Worte einfach weg. Sie hatte ihm am Telefon ja schon alles erklärt, er wusste, wie sie auf diese Idee gekommen war.

Ohne seine Umarmung zu lockern schob er sie nun rückwärts durch die Tür zum Schlafzimmer, er hörte dabei nicht einmal auf sie zu küssen. Schritt für Schritt führte er sie in Richtung auf das große Bett zu, bis sie schließlich dagegen stieß. Doch er schob weiter, drängte sie immer enger an die Bettkante, bis sie schließlich nicht mehr anders konnte als sich zu setzen.
Er folgte ihrer Bewegung, blieb ganz eng bei ihr. Sah sie wieder an….
„Und du denkst wirklich, du wirst mich so einfach los?“
Seine Augen blitzen.
Mit einer einzigen, mühelosen Bewegung warf er sie um, zwang sie, sich nach hinten fallen zu lassen und beugte sich dann über sie.
Sein Gesicht war dicht über ihrem, seine Augen funkelten noch immer, und seine Stimme klang so warm, so sicher als er dann sagte:
„So einfach kommst du nicht von mir los. So einfach gebe ich dich nicht her. Selbst wenn du es wollen würdest, würdest du nicht so ohne Weiteres von mir los kommen.“
Und dann war da wieder einer dieser wunderbaren Küsse.

Gleichzeitig spürte sie, daß seine Worte etwas in ihr ausgelöst hatten. Da war auf einmal eine unerschütterliche Sicherheit. Nicht nur, daß sie jetzt wirklich wusste wie wenig er vorhatte sie aufzugeben…. Nein, viel wichtiger noch: sie spürte, wie recht er mit dem Rest seiner Aussage hatte! Es stimmte, selbst wenn sie von ihm loskommen wollte, sie könnte es nicht. Längst war sie viel zu sehr seine Sklavin, sein Eigentum geworden. Er wusste viel zu genau an welchen Fäden er bei ihr ziehen musste um sie genau dahin zu bekommen wo er sie haben wollte…. Und sie wusste auch: sie würde die Sehnsucht nach ihm und diesen Gefühlen, die nur er ihr schenken konnte, nicht aushalten. Sie würde immer wieder schwach werden, selbst wenn ihr Verstand etwas anderes wollen würde….
Natürlich war das nur ein Gedankenspiel, denn schließlich verschwendete sie keinen Gedanken daran sich von ihm lösen zu wollen. Viel zu glücklich war sie in dieser Beziehung, viel zu sehr wusste sie ihn zu schätzen…. Aber trotzdem war sie sich auf einmal mehr denn je bewusst, wieviel Macht er über sie hatte. Und sie spürte, wie er sie mit jedem Kuß ein wenig mehr in Besitz nahm, wie jede Berührung seine Besitzansprüche nur weiter festigte.

Es war ein sehr intensiver Moment und sie hätte sich wirklich gewünscht noch eine Weile einfach so liegen bleiben zu können, sein Gewicht auf sich zu spüren und ihren Gedanken nachzuhängen. Doch leider stand ihr Herr schon nach einem kurzen Augenblick wieder auf und erklärte ihr, daß der Vermieter tatsächlich gleich noch mal vorbeikommen würde.
Sie seufzte als er das Zimmer verließ um ihm die Tür zu öffnen, denn schon hatte es geklingelt. Schnell schloß sie die Schlafzimmertür, setzte sich wieder auf die Bettkante und wartete.
Nach ein paar Minuten war ihr Herr dann wieder da, doch er machte keinerlei Anstalten die prickelnde Stimmung von eben wieder aufzugreifen. Nein, er wollte jetzt erst einmal in Ruhe auspacken, war mit den Gedanken längst wieder bei ganz profanen Dingen….

Sie folgte ihm in den anderen Raum, das „Spielzimmer“ mit seinem Kreuz, seinen vielen Fixierungsmöglichkeiten, dem Pranger, dem zweiten Bett und all den anderen wunderbaren Spielmöglichkeiten.
Sie sah ihrem Herrn zu wie er geschäftig hin und her lief, da etwas abstellte, dort etwas holte…. Viel lieber hätte sie jetzt seine Nähe gespürt, aber es hätte nichts gebracht ihn jetzt ablenken zu wollen, das wusste sie.
Also wartete sie bis er fertig war und seine Aufmerksamkeit wieder ihr zuwandte.

Er gab ihr die Umschläge mit den noch ausstehenden Strafen, ließ sie sie einen nach dem anderen öffnen und vorlesen, um sich dann zu entscheiden, womit er heute anfangen wollte.
Doch zumindest setzte er sich vorher noch ein wenig zu ihr aufs Bett – na gut, es dauerte nicht lange dann saßen sie nicht mehr sondern lagen, aber das war ja durchaus in ihrem Sinne….
Und mal wieder zeigte sich, daß er nur wenige Handgriffe brauchte um ihre Erregung zu wecken und immer höher zu treiben. Da genügte es schon wie er ihre Nippel erst zart, dann immer fester zwischen seine Finger nahm, sie drehte, knetete und daran zog, und schon zuckte ihr ganzer Körper, sehnte sich nach mehr, bog sich ihm suchend entgegen.

Es war gerade eineinhalb Wochen her, da hatte er ihr eine nette, kleine Lektion erteilt. Er hatte ihr beigebracht wie sehr sie inzwischen den Schmerz liebte, wie sehr sie ihn brauchte. Er hatte sie dazu gebracht immer und immer wieder genau darum zu betteln – selbst am nächsten Morgen, als sie längst so überempfindlich war, daß jede kleinste Berührung den Schmerz durch ihren ganzen Körper schießen ließ hatte er sie noch dazu bringen können um mehr zu betteln. Und es hatte ihm Spaß gemacht sie so zu erleben. Es hatte ihm gefallen zu sehen, wie sie nach und nach immer mehr die Scheu verloren hatte zuzugeben, daß sie sich im Laufe ihrer Beziehung in diesem Punkt schon sehr verändert hatte…. Ob sie es nun wahrhaben wollte oder nicht: aus der unerfahrenen Anfängerin die mit dem Gedanken an Schmerz nicht viel hatte anfangen können, war ein Sklavin geworden, die diesen besonderen Reiz sehr zu schätzen wusste. Und je öfter ihr Herr sie an ihre Grenzen trieb, je mehr er ihr zumutete, desto mehr lernte sie den Schmerz zu lieben und desto mehr brauchte sie ihn.

Heute hatte sie gar nicht erst versucht die Hürde zu umgehen, denn sie war sich sicher daß er auch heute wieder darauf bestehen würde, daß sie ihn gezielt um den Schmerz bat. Also zögerte sie nicht erst lange, wartete nicht wieder bis sie es kaum noch aushalten konnte vor Gier nach mehr…. Diesmal kamen die Worte ganz von selbst, kaum daß er begonnen hatte sich mit ihren Brüsten zu beschäftigen….
Und er reagierte auch, ließ sie merken, daß ihm ihr Einlenken gefiel. Trotzdem beendete er das Spiel nach ein paar Minuten, sehr zu ihrer Enttäuschung, denn von ihr aus hätte er gerne noch sehr lange so weitermachen können….

Stattdessen hatte er aber etwas ganz Anderes mit ihr vor. Erst ließ er sie sich die Hand- und Fußmanschetten umlegen, dann führte er sie zum Kreuz. Schnell waren ihre Arme straff nach oben fixiert, die Beine so weit gespreizt wie er es wollte.
Vor einiger Zeit hatte sie beim Abfragen der Regeln ziemlich gepatzt. Zur Strafe würde er sie heute wieder abhören, diesmal aber würde sie dabei 14 Klammern tragen – als „Konzentrationshilfe“, wie er breit grinsend bemerkte.
Sie seufzte, wusste genau wie wenig sie sich erst würde konzentrieren können, wenn der Schmerz sie ablenkte. Doch sie hatte keine Wahl. Schon setzte er ihr eine Klammer nach der anderen an, und zwar genau an den Stellen, an denen es ganz besonders wehtat. Jede Klammer biß sich schmerzhaft in ihre Haut, die einen schlimmer, die anderen etwas erträglicher. Bei manchen dachte sie, sie würde sie keine zehn Sekunden ertragen können, so schoß der Schmerz beim Ansetzen durch ihren Körper. Doch ihr Herr hatte mal wieder die Ruhe weg. Er schien keinen Grund zu sehen sich ein wenig zu beeilen. Ganz im Gegenteil! Als endlich alle Klammern saßen begann er völlig entspannt und auffallen unkoordiniert nach den Umschlägen mit den Regeln zu suchen. Das war so gar nicht seine Art, wo er doch sonst so effizient und vorausschauend war, alles plante und sich solche Dinge normalerweise vorher zurechtlegte….Sie hatte den Eindruck er wolle sie absichtlich zappeln lassen. Zwar sagte sie das nicht, allerdings nur deshalb, um die Suche nicht noch weiter zu verzögern.
Dann, endlich, hatte er die Umschläge mit den Regeln gefunden und schlenderte in aller Ruhe wieder auf sie zu. Mit aufreizend langsamen Bewegungen fächerte er die Umschläge auf und hielt sie ihr vor die Nase, so daß sie sich einzelne aussuchen und mit den Zähnen aus dem Stoß herausziehen konnte. Vier Stück ließ er sie so wählen bevor er den Rest zur Seite legte.

Inzwischen war ihr längst klar, daß sie sich nicht einmal auf die banalsten Dinge würde konzentrieren können. Viel zu intensiv liefen die Schmerzreize durch ihren ganzen Körper, viel zu sehr brauchte sie all ihre Kraft um die Klammern zu ertragen. Am liebsten hätte sie ihn angefleht sie ihr wieder abzunehmen, denn es schien ihr, als könne sie sie keinen Moment länger aushalten. Ständig sagte sie sich: „Nur noch einen winzigen Moment, nur noch eine Sekunde länger!“
Sie bemühte sich, wollte nicht schon jetzt, kaum daß sie das Spiel begonnen hatten, herumjammern. Sie wollte ich nicht enttäuschen, denn gerade in letzter Zeit schien es ihm ganz besondere Freude zu machen wenn sie Schmerzen für ihn ertrug – und vor allem wenn sie ihm zeigte, daß sie es gerne tat….

Ihr Herr hatte inzwischen den ersten Umschlag geöffnet und ihr das Thema genannt.
Fieberhaft versuchte sie sich auf die entsprechenden Regeln zu konzentrieren, doch der einzige Gedanke in ihrem Kopf war der an den pochenden Schmerz. Sie kam nicht dagegen an, bekam nur Bruchteile dessen zusammen, was er von ihr hören wollte.
So sehr sie sich auch bemühte, ihr ganzer Kopf schien völlig leer zu sein. Nichts hatte Platz neben diesem Schmerz, der von so vielen Stellen ihres Körpers gleichzeitig ausging.

„Weiter! Da fehlt noch so Einiges!“, forderte ihr Herr mit süffisantem Grinsen, während seine Hand sich zielstrebig zu ihren Brüsten hob und so daran herumspielte, daß die dort angebrachten Klammern sich nur noch fester in ihre Haut verbissen.
Sie stöhnte auf, spürte, daß sie immer mehr die Kontrolle über ihr Denken verlor, daß sie immer weiter in den Schmerz hinein glitt, den er nun durch das Schnipsen gegen einzelne Klammern immer weiter steigerte.
Hätte er ihr in diesem Moment Blatt und Stift gegeben, hätte sie sich sicher noch bei ihrem eigenen Namen verschrieben, so wenig hatte sie ihre Gedanken noch beisammen….

Doch er war nicht zufrieden. Natürlich war ihm klar was in ihr vorging, genau das hatte er ja beabsichtigt. Doch er forderte trotzdem ihre Konzentration, er zwang sie gegen den Schmerz anzukämpfen, denn immer wieder wollte er von ihr wissen, welche Punkte der Regel sie vergessen hatte. Und als sie es nicht schaffte, ihre Gedanken nicht sammeln konnte, griff er zur Gerte und begann ihr Schlag um Schlag „bei der Konzentration zu helfen“.

Sie zuckte und wand sich in ihrer Fixierung, versuchte mit aller Kraft die ausstehenden Punkte zusammen zu bekommen – und spürte doch mit jedem Schlag mehr, wie bereitwillig ihr Körper sich dem Schmerz hingab…. Sie nahm immer deutlicher wahr, wie sehr ihre eigene Hilflosigkeit sie erregte und wie sehr sie es genoß ihm so ausgeliefert zu sein. Nur zu gerne hätte sie sich jetzt ganz in diesen Gefühlen verloren – doch er liß sie ja nicht!!! Ständig kamen diese bohrenden Fragen!

Irgendwann hatte sie alle Punkte irgendwie halbwegs korrekt aufgezählt und er legte den Umschlag zu Seite. Doch sie wusste: die drei anderen würden ihr kaum leichter fallen, zumal ihre Erregung und auch die Anstrengung sie nur noch weiter ablenkten.
Doch bevor er den zweiten Umschlag öffnete und ihr dessen Thema nannte, drängte er ich dicht an sie, küsste sie, ließ seine Finger gezielt über die Klammern streichen, die ihr gerade sowieso schon am meisten wehtaten. Und als sie zurückzuckte, scharf die Luft einsog, wieder das Gefühlt hatte es nun endgültig nicht mehr aushalten zu können, da sah er sie an.
„Du erträgst das doch gerne für mich, oder?“
Oh Gott, sie liebte es wenn seine Stimme so samtweich und schmeichelnd klang!!!
Sie nickte, viel zu sehr in ihr Empfinden versunken um etwas zu sagen.
„Ich will es hören, ich will, daß du es aussprichst!“
Sie hatte es geahnt, gewusst…. Die Erinnerung an das fremde Paar im Club war wieder da, das Paar, daß sie mit seinem Spiel beide so fasziniert hatte…. Er, der immer weiter Schlag um Schlag gesetzt hatte, dann zu ihr kam, sie streichelte und küsste und sie fragte, ob sie noch mehr wolle. Sie, die eigentlich längst nicht mehr konnte, die sich nur noch mit Mühe auf den Beinen hielt, aus tiefer Demut und dem Wunsch ihm zu dienen heraus aber immer wieder brav um weitere Schläge bat, auch wenn jeder deutlich hören konnte, welche Selbstüberwindung ihr das abverlangte.
Sie hatten dem Paar damals zugesehen, waren tief berührt gewesen von der Stimmung und der Intensität ihres Spiels. Es hatte so ganz und gar ihren eigenen Vorstellungen und Phantasien entsprochen….

Und jetzt stand er da und verlangte von ihr ebenfalls, daß sie sich für ihn überwand, ihm die Antwort gab, die er von ihr hören wollte.
Aber es fiel ihr nicht schwer. Es stimmte ja, sie ertrug all das gerne, nur zu gerne für ihn!
Sie sah ihn an, antwortete, sah, wie sein Lächeln sie dafür belohnte. Mehr brauchte sie nicht um zu wissen wie richtig all das war….

Der Gedanke den Schmerz nicht mehr länger aushalten zu können war noch immer da, doch längst war ihr klar, daß sie es sehr wohl konnte, daß sie es genau so lange aushalten würde, wie er es von ihr verlangte. Denn auch wenn es ihr noch immer schwer fiel es zu begreifen: er kannte ihre Grenzen besser als sie selbst. Und wenn er ihr mehr zutraute, dann würde er damit wie immer Recht behalten….

Inzwischen hatte er sich wieder ein Stück von ihr entfernt, den zweiten Umschlag zur Hand genommen und begann nun wieder mit diesen quälenden, bohrenden Fragen. Doch auch diesmal reichte ihre Konzentration bei Weitem nicht aus um alle Punkte aufzählen zu können, die er von ihr erwartete. Und sie empfand immer stärker dieses Gefühl von Ohnmacht, von Hilflosigkeit, denn er steigerte den Druck kontinuierlich, drängte sie immer mehr dazu ihm zu antworten, dabei sah er genau, daß es sinnlos war, daß sie sich zwar bemühte, unter diesen Umständen aber keine Chance hatte. Andererseits: was hätte es ihr gebracht mehr Zeit zum Überlegen zu haben?? Die Schmerzen nahmen von Minute zu Minute immer weiter zu, und im gleichen Maße sank ihre Konzentrationsfähigkeit. Zeit hätte sie also auch nicht weiter gebracht….

Sie dachte angestrengt nach, hatte die Augen dabei geschlossen um sich nicht noch mehr ablenken zu lassen. Doch als sie merkte, daß er irgendetwas tat, öffnete sie sie wieder – gerade noch rechtzeitig um die kleine Peitsche zu erkennen bevor der erste Schlag sie an der Hüfte traf.
Wie vorher bei der Gerte setzte ihr Herr auch jetzt wieder einen Schlag nach dem anderen. Oh, wie sie diese Peitsche doch haßte! Ihre Bisse waren viel garstiger, giftiger, schärfer als bei dem normalgroßen Modell….
Sie riß an ihrer Fixierung, wollte den Schlägen halbwegs ausweichen, auch wenn sie genau wusste, daß sie das nicht schaffen konnte. Jeder Hieb saß, jedes Mal trafen die Lederriemen, und jedes Mal war sie sicher, dieser Schlag sei der schlimmste – zumindest bis die Peitsche sie das nächste Mal traf….
Es dauerte ewig bis sie (mit ein paar kleinen Andeutungen von ihm als Hilfe, sonst hätte sie es wohl nie geschafft) endlich alle Punkte aufgezählt hatte und er die Peitsche und den Umschlag wieder zur Seite legte.

Sie dachte auch nicht mehr darüber nach ihn zu bitten ihr die Klammern abzunehmen. Sie wusste, er würde es jetzt sowieso nicht tun. Außerdem hatte sie den Kampf gegen die Schmerzen längst aufgegeben und nahm die immer neuen Reize einfach hin. Sie konnte nichts dagegen tun und sie hatte schon vor Monaten gelernt, daß sie dem Schmerz am besten begegnete, indem sie ihn annahm….
Und wieder wäre sie am liebsten ganz in diesem Schmerz versunken. Sich einfach fallen lassen, spüren, was er mit ihr machte, wie er in ihr pulsierte….

Fast schon resigniert nahm sie die Frage ihres Herrn nach dem dritten Umschlagthema wahr. Und endlich war es einmal etwas ganz einfaches, kurzes, eine Regel ohne jede Menge Unterpunkte – eine, die sie sogar in dieser Situation noch zusammenbrachte.
„Wow! Du weißt ja mal tatsächlich etwas ganz ohne meine Hilfe!“, kommentierte ihr Herr ihre Antwort sofort und mit breitem Grinsen, während er den Umschlag weglegte und den letzten zur Hand nahm.

Schon eine ganze Weile hing sie mehr in ihrer Fixierung als daß sie noch festen Stand gehabt hätte. Ihre Arme spürte sie schon nicht mehr, ihre Beine trugen sie, aber eben nur mit Hilfe der Manschetten, die ein Zusammensinken unmöglich machten. Ansonsten hätte das Stehen auch viel zu viel Konzentration erfordert, Kapazitäten, die sie viel dringender dazu brauchte um die Fragen ihres Herrn zu beantworten….
Und auch die letzte hatte es dann wieder in sich. Wieder dauerte es eine ganze Weile bis sie sie aufgesagt hatte, wieder half ihr Herr ihr auf seine ganz spezielle Weise, diesmal indem er ihre Brüste fest knetete und dafür sorgte, daß die Klammern schier unerträglich wurden.

Dann war es vorbei.
Endlich war kein Umschlag mehr übrig, keine Frage mehr zu stellen oder zu beantworten. Und endlich konnte sie aufhören zu denken. In diesem Moment war da nur noch der Schmerz.

Doch schon nach wenigen Augenblicken spürte sie wieder die Nähe ihres Herrn, seine streichelnden Fingerspitzen auf ihrer Haut, seine Küsse, und sie zuckte wild zusammen als er sich wieder mit seinem Gewicht gegen sie lehnte und die Klammern dadurch nur noch zusätzlich zusammendrückte und den Schmerz wieder durch ihren Körper schießen ließ.

Ihr Herr schien es nicht eilig damit zu haben ihr die Klammern wieder abzunehmen – und ganz so eilig hatte sie es damit inzwischen auch nicht mehr, denn sie wusste genau wie schlimm das Zurückströmen des Blutes sich beim Abnehmen jeder einzelnen Klammer anfühlen würde….
Doch es musste ja sein, es führte kein Weg daran vorbei…. Und mal wieder wollte ihr Herr, daß sie jede Klammer einzeln benannte, die er abnehmen sollte. Sie kannte dieses Spiel schon von früheren Gelegenheiten und hatte es noch nie gemocht, doch diesmal war es etwas ganz anderes….

Sie konnte einfach nicht mehr. Sich konzentrieren müssen – schon wieder! Und wie sollte sie denn die Klammern benennen, wenn sie sie durch die Fixierung nicht einmal alle sehen konnte? Anhand der Schmerzen konnte sie sie nicht lokalisieren, denn die einzelnen Schmerzreize waren längst ineinander verschwommen und hatten sich im ganzen Körper ausgebreitet, daraus ließ sich keine einzelne Klammer mehr herausfiltern.
Sie versuchte es trotzdem noch eine Weile, konnte aber immer nur eine grobe Richtung angeben, keine exakte Klammer. Außerdem fiel es ihr unendlich schwer überhaupt zu sprechen, denn noch immer war in ihr nur Platz für diesen einen Gedanken: Schmerz!!!

Dann ging es nicht mehr.
Ihr Herr schien das zu spüren, denn auch wenn er sonst bei diesem Spiel immer unerbittlich gewesen war und nie eine Klammer abgenommen hatte, ohne daß sie sie nicht ausgewählt hatte, begann er heute von selbst eine nach der anderen zu lösen und gab ihr damit die Möglichkeit sich ganz dem Schmerz hinzugeben, der bei jedem Mal wieder neu durch ihren Körper schoß.

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, waren alle Klammern ab, und sie hing, gehalten von den Manschetten, am Kreuz und sehnte sich nach seiner Berührung!
Dann war er da, mit all seiner Zärtlichkeit, seiner Wärme. Er nahm sie in den Arm, streichelte sanft über die malträtierten Hautstellen, redete mit ihr….
Instinktiv suchte sie seine Nähe, seinen Schutz. Sie dachte nichts mehr, sie fühlte nichts mehr, sie war ganz leer.

Das Ganze hatte höchstens eine Viertelstunde gedauert, doch es war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen.
Erst ganz langsam wurde ihr bewusst, daß ihre Arme völlig taub waren und sie sich nur mit Mühe auf den Beinen hielt. Doch diesmal lag es nicht wie so oft an ihrem Kreislauf. Diesmal war es die Macht der Eindrücke, die Intensität der Gefühle, die ihre Knie zittern ließen….

Nach einer Weile begann ihr Herr ihre Fixierung zu lösen, dabei stellte er sich dicht vor sie, so daß sie sich einfach gegen ihn sinken lassen und bei ihm Halt finden konnte. Und ganz langsam fiel es ihr auch wieder etwas leichter wahrzunehmen was er mit ihr sprach und ihm zu antworten.
So standen sie einige Zeit, sie eng in seine Arme gekuschelt, bis sie sich sicher war, daß ihre Beine ihr wieder halbwegs gehorchten. Dann ging sie zum Bett und streckte sich dort völlig erschöpft aus.
Ihr Herr legte sich neben sie, seinen Arm noch immer schützend um sie gelegt.



Fortsetzung folgt….

14.03.2007

Sein Wille geschehe.... ;-)

Ab und zu gibt es Situationen in denen mir bewußt wird, wie groß der Einfluß meines Herrn auf mich inzwischen geworden ist, und jedes Mal erstaunt es mich wieder....
Natürlich hat ein Dom großen Enfluß auf seine Sub, gar keine Frage. In jeder Beziehung ist das so, nicht nur im SM-Bereich, auch wenn ich denke, dort ist es durch die sehr klare Rollenverteilung eventuell sogar noch stärker der Fall. Und es ist auch klar, daß dieser Einfluß des Doms sich nicht ausschileßlich auf den SM-Teil der Beziehung beschränkt.

Aber dann erwische ich mich dabei - mich, den kleinen Sturkopf, die typische Widder-Frau, die immer mit dem Kopf durch die Wand will, egal wie und egal was es kostet! - wie ich plötzlich bereit bin mich ganz zurückzunehmen, entgegen all meiner normalen Verhaltensweisen nachzugeben, Dinge in Erwägung zu ziehen, die mir doch eigentlich so sehr widerstreben.
Das Faszinierende daran ist aber nicht, daß ich bereit bin nachzugeben. Das Faszinierende ist, daß ich bereit bin nachzugeben, ganz ohne daß mein Herr es überhaupt wirklich verlangt hat!
Inzwischen reicht es mit schon zu wissen, daß ihm mein Verhalten in einem bestimmten Punkt nicht ganz gefällt, um unruhig zu werden. Nein, ich möchte nichts tun was nicht seinen Wünschen entspricht, lieber gebe ich nach, lieber überwinde ich mich für ihn. Manchmal ist es sehr schwer, manchmal kann ich auch nicht gleich aus meiner Haut heraus, brauche eine Weile um mir darüber klar zu werden - aber letztendlich reichen schon sein Blick oder ein enttäuschter Tonfall in seiner Stimme um in mir selbst den größten Widerwillen zu brechen.
Sein Einfluß ist immens....

Und dann kam in mir auf einmal die Frage auf, ob das gut ist, ob ich mich nicht selbst entmündige, wenn ich so leicht seinem Wunsch nachgebe.
Ja, das Risiko besteht sicher in gewisser Weise. Aber liegt es nicht in erster Linie am Partner, ob es positive oder negative Folgen hat?
Für mich halte ich es für gut wie es ist. Mein Herr ist ein sehr kluger, sensibler Mensch. Er weiß, daß er die Möglcihkeit hat mich zu lenken - aber er tut es praktisch nie, zumindest nicht in Alltagsdingen. Er sagt mir offen seine Meinung, natürlich, das ist mir auch sehr wichtig - aber mich gezielt in seinem Sinne manipulieren?? Das hat er noch nie getan, dazu ist er zu intelligent. Auch sind seine Wünsche nie egoistisch. Er versucht nie seine Möglichkeiten auszunutzen um etwas für sich selbst zu erreichen. Wenn er Einfluß nimmt, dann immer nur in meinem Sinne, immer nur mit dem Hintergedanken mir etwas Gutes tun zu wollen.
Aber wie gesagt: er weiß um seinen Einfluß, macht ihn aber kaum einmal geltend. Er weiß, daß ein Einlenken von mir nur dann Wert hat, wenn es aus mir selbst erwachsen ist und nicht etwa auf seinem Druck basiert. Dann nachzugeben ist leicht, sich Druck zu beugen keine Kunst. Das wäre auch nicht was ich mit Einfluß meine....
Aber wenn seine Worte, auch wenn sie noch so ruhig und sanft waren, mir nicht mehr aus dem Kopf gehen, ich ganz von selbst das Bedürfnis habe seinen Wünschen zu entsprechen und wenn diese Wünsche dann auch noch immer so aussehen, daß sie letztenendes nur das Beste für mich wollen, dann ist das in meinen Augen keine Selbstentmündigung mehr, sondern etwas sehr Schönes und Wertvolles.

Es fasziniert mich zu sehen mit welcher Leichtigkeit mein Herr es schafft mir sturem "Jetzt-erst-recht-Menschen" eine Demut beizubringen, von der ich nie geglaubt hätte, daß sie so tief in mir verwurzelt ist und tatsächlich so weit geht. Er versteht es mich an einer unsichtbaren Leine wesentlich effizienter zu führen, als es mit realen Leinen, Fesseln und Ketten je möglich wäre. Aber obwohl ich das weiß - oder vielleicht gerade auch deshalb? - fühle ich mich heute freier den je....