Diesen Blog....

....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

22.12.2012

Große Neuigkeiten

Zugegeben, es ist lange her, daß ich angekündigt habe bald zu erzählen, wieso ich eine ganze Weile keine Ruhe zum Schreiben und Posten gefunden habe. Ich glaube, es war im August, kann das sein? Allerdings dachte ich da auch noch, daß es wirklich nicht mehr lange dauern würde. Aber wie das so ist: "Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt...", und so war es auch in diesem Fall, denn manches möchte man seinen Freunden und dem engeren Umfeld einfach persönlich erzählen, nicht per Blogeintrag. Da ich bei manchen Freunden dazu erst vor einer Woche die Gelegenheit hatte, mußte ich eben leider so lange warten, um Euch alle an dem teilhaben zu lassen, was in meinem Leben seit ein paar Monaten passiert und mich so sehr beschäftigt. :-)

Vor nunmehr sechseinhalb Monaten ist für mich ein sehr großer Wunsch in Erfüllung gegangen, und dieser Wunsch wächst seitdem in meinem Bauch heran, wird immer größer und stärker, strampelt oft und tritt mit schon erstaunlich viel Kraft. Ja, ich bin schwanger und erwarte endlich mein lange ersehntes Wunschkind. *strahl*
"Uns" geht es dabei sehr gut und ich genieße diese neue Erfahrung, die aufregenden Monate, die ich erlebe, all die vielen Veränderungen und die Vorfreude auf das kleine Wesen, daß ich in ein paar Monaten in den Armen werde halten können.


Natürlich bedeutet eine Schwangerschaft für eine SM-Beziehung eine riesen Umstellung, denn selbstverständlich steht das Wohl des Babys immer an erster Stelle, was in der Folge heißt, daß man viele Spiele erst einmal auf Eis legen muß. Man denkt so viel mehr nach, macht sich gerade anfangs extrem viele Gedanken, hat ständig Sorge, ob auch wirklich nichts, was man beim spielen tut, dem Zwerg schaden kann....
Auch wir haben einige Monate an diesen Problemen zu knabbern gehabt, bevor wir seit ein paar Wochen so langsam wieder unseren Weg gefunden haben. Aber wenn man ein wenig nachdenkt, mit viel Ruhe und Vorsicht an alles heran geht und einen Herrn hat, der so achtsam und umsichtig mit seiner Subbi umgeht wie meiner es tut, dann finden sich Wege, auch als Schwangere die eigene Neigung auszuleben. Wozu gibt es schließlich Spiele, die eben nicht in Richtung Schlagen gehen, sondern eher über die Psyche oder auch über andere, ungefährliche Schmerzreize funktionieren? *lächel* Ebenso geht fast alles, was typisch für den Bereich D/S ist. Die Auswahl ist also gar nicht soooo klein, ganz ohne daß das Kleine davon etwas mitbekommt.

Aber natürlich gibt es zur Zeit für uns tausend andere Dinge, die so gar nichts mit BDSM zu tun haben, und die mich im Moment sehr beschäftigen. Vom Einkaufen von Unmengen an Babyartikeln bis hin zur Auswahl einer Klinik, den Arztterminen usw. hat man plötzlich doch deutlich mehr um die Ohren als bisher. Also habt etwas Geduld und Verständnis, wenn ich mich zwar bemühe den Blog auch weiterhin regelmäßig zu füttern, es aber gelegentlich auch mal etwas dauert bis ich wieder Zeit dazu finde. :-)

Eine kleine Bitte hätte ich noch: ich würde mich riesig freuen, wenn der / die ein oder Andere von Euch Lust hätte hier eigene Erfahrungen zum Thema BDSM in der Schwangerschaft zu posten! Entsprechende Kommentare fände ich total spannend und schön!!! :-)
Wie habt Ihr Eure Neigung in dieser Zeit augelebt? Was hat sich vielleicht dabei auch in Eurem Empfinden verändert?
Ich fände es toll Eure Gedanken und Erinnerungen zu diesem Thema zu lesen! :-)

03.12.2012

Strafe als Chance

Durch mehrere Gespräche, durch Dinge, die ich gelesen habe und andere Einflüsse habe ich in letzter Zeit oft darüber nachgedacht, wie manche Aspekte, die für uns SMler völlig normal sind, auf Stinos wirken müssen. Vieles dürfte für Außenstehende befremdlich sein, und ich denke, daß noch mehr von ihnen ganz falsch eingeordnet und bewertet wird, einfach weil sie es nicht kennen und daher nicht besser wissen.
Besonders deutlich ist mir das gestern Abend mal wieder aufgefallen, denn da habe ich aus gegebenem Anlaß über das Thema Strafen nachgedacht.


Wenn ein Stino hört, daß ich als devote Frau es normal und sogar richtig finde, daß mein Herr mir Regeln auferlegt, mein Verhalten in allen Situationen wahrnimmt und irgendwo ja auch bewertet und mich für Fehler bestrafen kann, dann dürfte sein erster Gedanke wahrscheinlich sein, daß ich durch meinen Herrn bevormundet oder eingeschränkt werde. Es hat, wenn man es so oberflächlich betrachtet, einen bitteren Beigeschmack, und das kann ich sogar verstehen.
Aber ist es wirklich so, wie es wirkt? Wie sieht denn die Realität aus?

Es fängt doch schon damit an, daß ich mich selbst, aus meinem eigenen, freien Wunsch seiner Macht unterstelle und beuge. Ich tue das, weil ich weiß, daß er und sein Einfluß auf mein Leben positiv für mich sind und mir gut tun, mich weiter bringen, mir ermöglichen zu lernen und mich zu entwickeln. Von einer Einschränkung kann also schon deshalb keine Rede sein.

Dann muß man sehen, in welcher Häufigkeit und welchem Rahmen solche Strafen zum Zuge kommen. In unserem konkreten Fall ist das etwas sehr Seltenes, denn mein Herr ist nicht darauf aus nach Fehlern zu suchen, nur um sie strafen zu können. Natürlich könnte er das, wenn er wollte (und Fehler mache ich wirklich genug!), aber das entspricht nicht seinem Wesen, ebenso wenig wie mich zu gängeln oder zu bevormunden. Er läßt mir sehr viele Freiheiten und sieht nur selten die Notwendigkeit einer wirklichen Strafe für gegeben. Meist reichen schon ein paar strenge Worte, ein entsprechender Blick, eine Geste oder auch mal ein warnender Griff in meinen Nacken um mich wieder zur Vernunft zu bringen, wenn ich mal abhebe oder dabei bin ihn durch mein Verhalten zu verärgern. Im Interesse meines Herrn liegt es nicht nach Möglichkeiten zu suchen um mich bestrafen zu können, denn bei ihm ist Strafe auch wirklich Strafe. Er gehört nicht zu den Doms, die nur einen Vorwand suchen um mich zu schlagen, denn dazu braucht er weder einen Grund noch ein Argument. Im Gegenteil, darum bettle ich ihn ja an, das ist im Normalfall eher eine Belohnung als eine Strafe (von einigen Ausnahmen mal abgesehen.... Ich sage nur Fußsohlen....).
Nein, ich denke, sein Wunsch ist viel mehr mich dazu zu bringen mich ohne so große Fehler zu entwickeln, daß sie eine Strafe nötig machen, denn ich weiß, daß es auch ihm keine Freude macht eine Strafe umzusetzen. Wie könnte es auch? Immerhin setzt das voraus, daß ich ihn vorher durch mein Verhalten enttäuscht habe....


Trotz alledem war es gestern Abend nach langer Zeit aber mal wieder soweit: mein Herr hat mir für unser Treffen diese Woche eine Strafe angekündigt.
Was passiert war? Naja, ich war mal wieder unvorsichtig und kopflos. Ich habe gehandelt, ohne lange genug nachzudenken und mich so in eine vermeidbare Gefahr gebracht. Passiert ist mir nichts, zum Glück, aber es hätte auch anders laufen können, und dann wären die Folgen mehr als ernst gewesen.

Ich habe zwar schon gewußt, daß ich noch vorsichtiger hätte sein können, aber ich habe das ganze längst nicht so ernst genommen wie mein Herr, der wirklich sauer wurde, als ich ihm von der Aktion geschrieben habe.
Mit seiner Reaktion hatte ich in keiner Weise gerechnet und erst bin ich auch ziemlich erschrocken. Es hat mich überrascht, daß er so verärgert war, wo doch alles gut gegangen ist. Daß er mir dafür dann sogar gleich noch eine empfindliche Strafe angedroht hat, kam für mich aus völlig heiterem Himmel.
Aber nachdem ich eine Weile nachgedacht habe, habe ich ihn verstanden und eingesehen, daß er Recht hat. Ja, es hätte schlimm ausgehen können, und nein, ich habe nicht genug überlegt bevor ich gehandelt habe, dabei weiß ich genau, daß das meine Pflicht gewesen wäre.
Er hat mich durch die Ankündigung dieser Strafe also dazu gebracht mein Verhalten zu reflektieren und selbst zu erkennen, welche Folgen meine Sorglosigkeit hätte haben können.

Nun muß ich die Konsequenzen tragen. Selbst schuld.
Aber was steht denn dahinter? Warum bestraft er mich und was will er damit erreichen?
Es geht ihm doch nur darum mich zu schützen, mir beizubringen, daß ich das nächste mal besser auf mich achten muß, damit mir nichts passiert. Er hat sich große Sorgen gemacht, auch wenn er wußte, es ist alles ok. Diese Strafe ist nur ein Zeichen seiner Fürsorge und somit ein Beweis dafür, daß ich ihm wichtig bin.
Es geht ihm nicht darum seine Macht zu demonstrieren, mich auf diese Weise dazu zu bringen etwas zu tun, wovon er profitiert oder was ihm Lust verschafft. Sein Wunsch ist viel mehr, daß ich das nächste Mal in einem solchen Moment an die Strafe zurückdenken werde, die ich diesmal für mein Verhalten bekomme, und mir dann zweimal überlege, ob ich mich wieder unnötig in Gefahr bringe, oder ob ich nicht vielleicht doch besser vernünftig und vorsichtig bin. Letztendlich versucht er also nichts anderes als mich zu beschützen.


Ein Stinos sieht hinter dem Begriff Strafe Dinge wie Zwang, Demütigung, Einschränkung, vielleicht sogar das Brechen des Willens der Sub, und sicher gibt es Doms (solche, die ich als klassische Dumm-Doms bezeichnen würde), bei denen das zutrifft.
Für mich persönlich weiß ich aber, daß mein Herr mich noch nie gestraft hat ohne einen wirklichen Grund dafür zu haben und ohne mir damit etwas beibringen zu wollen, was gut für mich war. Er ist sich seiner Macht und seiner Verantwortung viel zu bewußt, um sie auf so billige Art zu mißbrauchen, und er hat das auch nicht nötig.
Ihm geht es einzig und alleine darum mich zur Einsicht zu bewegen, zum Hinterfragen meines eigenen Verhaltens und zum Erkennen meiner Fehler. Er will, daß ich an diesen Erkenntnissen wachsen und mich dadurch weiter entwickeln kann, daß ich so stärker und sicherer werde. Er möchte mir die Chance geben, Fehler nicht zu wiederholen, sondern in Zukunft zu vermeiden.

Zu Beginn unserer Beziehung sagte er mir, er erwarte, daß ich Strafen immer dankbar annehmen würde. Damals habe ich das nur zum Teil verstehen können. Mein sehr aktiver Sturkopf und mein wacher Widerspruchsgeist standen mir da viel zu oft im Weg und haben mich in vielen Fällen bocken lassen. Häufig konnte oder wollte ich nicht einsehen, daß und warum eine Strafe angemessen war. Aber inzwischen habe ich es verstanden. Heute weiß ich, daß er damals Recht hatte, daß ich ihm wirklich dankbar sein muß, wenn er mir eine Strafe auferlegt, denn er tut es nie zu seinem Vergnügen, sondern immer um mir damit zu helfen meine Fehler zu erkennen und zu überwinden.
Dadurch wird es zwar in dem Moment nicht leichter sein die Strafe zu ertragen, aber es wird wesentlich einfacher sie zu akzeptieren, sie anzunehmen und ihm danach ehrlich und nicht nur mit leeren Worten, sondern auch aus meinem Gefühl heraus dafür zu danken.