Diesen Blog....

....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

27.12.2011

Die Macht der Erinnerung

Erinnerungen sind etwas sehr Seltsames, Machtvolles. Sie überfallen einen ohne Vorwarnung brauchen keinen oder nur einen winzigen Auslöser, und genauso wenig wie man Erinnerungen festhalten kann, die man nie verlieren möchte, die aber trotzdem irgendwann verblassen, genauso wenig kann man Erinnerungen löschen, die einfach nur weh tun.
Und eine Erinnerung kann so lebendig sein! Man muß nicht einmal die Augen schließen um plötzlich wieder dort zu sein, an dem Ort, in der Situation. Man fühlt alles wieder, weiß noch genau jedes Geräusch, jeden Geruch, jede Empfindung... Es läuft ab wie ein Film, nur so viel realistischer! Man durchlebt es wieder und wieder, und jedes einzelne Mal hofft man vergebens, daß der "Film" dieses Mal ein anderes Ende haben wird. Aber das tut er nicht. Das tut er nie.

Es gibt sogar einen noch schlimmeren Fall, denn manchmal erinnert man sich an etwas, ein Geschehen, einen Moment, der so perfekt und wunderschön war... Aber genau diese eigentlich so wunderbare Erinnerung tut aus irgendeinem bestimmten Grund einfach nur weh, so weh, daß man nicht weiß, wie man damit umgehen soll. Man wüßte nicht, wie man sich entscheiden würden, wenn man die Wahl hätte ob man den schönen Moment vergessen will, aber damit auch die quälende Erinnerung nicht mehr aushalten müßte, oder ob man doch lieber alles im Herzen bewahrt und versucht die Wunde trotzdem langsam heilen zu lassen, so schwer das auch sein mag.
Man steht nicht vor dieser Entscheidung. Es gibt keine Auswahlmöglichkeit, aber was wäre wenn?

Es gibt Augenblicke, in denen ich denke, es vergessen zu können wäre besser. Es wäre auf jeden Fall so viel leichter und weniger schmerzhaft...
Aber nein, auch wenn die Wunde sich einfach nicht schließen will, war der Moment es wert.
Es ist wohl der Preis, den man zahlt, wenn man sich auf einen Traum, eine Illusion einläßt, wenn man eine Sekunde lang denkt, es könnte einfach mal so laufen, wie man es sich gewünscht hatte.

Nein, ich will die Erinnerung nicht verlieren, selbst wenn es ginge würde ich diese Option nicht wählen.
Ich wünschte nur, die Wunde würde endlich anfangen zu heilen...

23.12.2011

Alle Jahre wieder...

....passiert es, daß im Dezember völlig unerwartet und plötzlich Weihnachten vor der Tür steht. ;-) Tja, und so ist es eben auch jetzt wieder so weit, morgen ist Heiligabend und ich möchte Euch allen, die Ihr meinen Blog lest, von Herzen schöne Weihnachtstage und dann auch einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen! :-)

Es macht mir sehr viel Freude, daß Ihr mich schon so lange begleitet, Anteil an dem Chaos nehmt, daß ich gelegentlich um mich herum verbreite, und all meine Gedanken verfolgt! Der Blog ist mir sehr wichtig, er ist sozusagen mein "Baby" und ich hoffe, ich habe noch lange die Möglichkeit ihn zu führen und mein Leben mit Euch zu teilen!
Am meisten freue ich mich, wenn ab und zu mal jemand einen Kommentar zu einer Geschichte oder einem anderen Beitrag hinterläßt, und wenn ich mir etwas wünschen darf, möchte ich Euch ermutigen das häufiger zu tun, denn so ein Feedback ist für mich wirklich toll! Ich freue mich immer riesig darüber, denn es zeigt mir, daß meine Gedanken und Gefühle Euch erreichen, daß Euch gefällt, was ich hier so tue und manchmal sogar, daß ich jemand mit meinen Gedanken ein wenig helfen konnte seine eigenen Gefühle zu sortieren.



Das Jahr, das hinter mir liegt, war eine einzige Berg-und-Tal-Bahn. Im Frühjahr habe ich nur mit größtem Glück und entgegen aller ärztlichen Prognosen überlebt, im Sommer habe ich einen ganz besonderen Menschen kennengelernt, der inzwischen einen festen Platz in meinem Leben und meinem Herzen hat und der mir ein wunderbarer Freund geworden ist, und jetzt geht es mir seit ein paar Wochen ganz unerwartet und wie durch ein Wunder auch gesundheitlich so gut wie seit 15 Jahren nicht mehr, denn ich habe endlich den richtigen Arzt für mich gefunden. Das sind nur drei Beispiele der wirklich vielen extremen, teils schönen, teils schlimmen, aber immer aufregenden Erlebnisse, die mich in diesem Jahr bewegt haben.

Eine der wichtigsten Stützen in all diesen turbulenten Monaten und auch in den Jahren zuvor, in denen meine Krankheit mich oft hat verzweifeln lassen und in denen wir dadurch extreme Einschränkungen ertragen mußte, jede Menge Angst und Leid, warst und bist Du, mein geliebter Herr! Ohne Dich hätte ich es nie geschafft, und ich kann Dir nicht genug dafür danken, daß Du mich mit all Deiner Kraft durch diese schlimme Zeit geführt und getragen hast!
Du bist wunderbar, hast ein so großes Herz und schenkst den Menschen, die das Glück haben Dich zu kennen so viel Liebe und Wärme, und ich bin unendlich stolz darauf mit Dir zusammen sein und die dienen zu dürfen!
Du machst mich glücklich, und das schon seit über fünfeinhalb Jahren!!!! :-)

Ab sofort wird für uns so vieles leichter und schöner werden! Wir können endlich unbeschwert sein, uns und unsere gemeinsame Zeit, unser Spiel genießen, und nichts anderes wünsche ich mir. Der lange Albtraum ist vorbei, und so freue ich mich sehr auf ein neues und glückliches Jahr an Deiner Seite und zu Deinen Füßen!



Frohe Weihnachten Euch allen! Habt schöne Feiertage und genießt die Ruhe vielleicht ja auf schmerzhaft-schöne Weise mit dem Menschen, der Euch am Meisten bedeutet! :-)

Ich hoffe, Ihr bleibt mir auch 2012 treu! Ich mache auf jeden Fall weiter - versprochen!

27.11.2011

Lang, lang ist's her...

Im Moment werde ich durch ein paar interessante Gespräche sehr stark an die Zeit erinnert, als ich meine ersten Schritte in die (damals noch rein virtuelle) Welt des BDSM gemacht habe, und ich erinnere mich noch so gut, als sei es erst neulich gewesen. Dabei ist es jetzt schon elf oder zwölf Jhre her, daß ich angefangen habe mich im Netz nach allem umzusehen, was mit den Phantasien zu tun hatte, die mir schon damals jahrelang durch den Kopf gegangen waren.

Das war eine geniale Zeit! Wahnsinnig aufregend, mit tausend neuen Eindrücken, Erkenntnissen und Erfahrungen, und das, obwohl ich von realer Umsetzung noch sooo weit entfernt war! *lächel* Aber alleine schon der Austausch mit Anderen, die genauso ticken, die all das kennen, wovon man selbst immer geträumt hat, was man sich anfangs nicht einmal selbst eingestehen wollte, was sich aber nicht wegdiskutieren ließ... Die Möglichkeit einmal offen reden zu können, ohne schief angesehen zu werden... Menschen zu treffen, die es verstehen, die selbst so fühlen... Und auf der anderen Seite ständig das Gefühl da nie reinwachsen zu können, so fremd und in sich geschlossen wirkte diese "andere Welt"! Bei jedem Wort die Sorge, man würde sich blamieren, etwas Dummes oder Falsches sagen, sich zu sehr anmerken lassen, wie wenig Ahnung man im Grunde noch hatte!

Ich weiß noch, wie oft das Chaos in meinem Kopf mich damals wahnsinnig gemacht und total überfordert hat. Ja, es war eine unglaublich intensive Zeit, die damit begann, daß ich mich zum ersten Mal getraut habe auf entsprechenden Seiten zu surfen und erste, vorsichtige Kontakte zu anderen SMlern aufzunehmen.
Gott, hat das damals noch Mut gekostet! Und heute? Heute besteht der größte Teil meines Feundeskreises aus Leuten aus der Szene. BDSM ist zum völlig selbstverständlichen und nicht mehr wegzudenkenden Teil meines Lebens geworden.
Ich habe gelernt, daß nichts Schlimmes oder Böses daran ist, daß ich ok bin, wie ich bin, auch und gerade mit meiner Neigung.

Heutzutage unterhalte ich mich schon lange auf Augenhöhe mit den Leuten, die damals so unerreichbar viel Ahnung zu haben schienen, die immer schon lange vor mir wußten, in welche Richtung mein Weg gehen würde, was ich noch alles entdecken würde und wie tief die Neigung in mir verankert ist. Und noch schöner: heute fragen Andere mich um Rat! Manche, die mich über den Blog kennenlernen, Andere, denen man sonst irgendwo begegnet... Heute gebe ich Ratschläge, erkläre Dinge, helfe ein wenig, wenn ich darum gebeten werde... Inzwischen bin ich "alteingesessen" in der Szene und habe so einige Erfahrungen gesammelt, durch die ich Anfängern weiterhelfen kann. Wer hätte das am Anfang gedacht? Ich sicher nicht!

Und ja, manchmal passiert es mir inzwischen auch, daß ich in jemand etwas entdecke, daß ich etwas spüre, daß noch ganz klein ist, woraus aber eine große Leidenschaft werden könnte. Da ist dann dieser Funke, denn früher Andere in mir sahen, und der irgendwann zum Flächenbrand wurde.

Heute verstehe ich, warum damals erfahrene SMler mehr über mich wußten als ich selbst, und so kann ich nicht anders als immer wieder daran zu denken und zu lächeln, wenn ich mich in der Unsicherheit von jemand wiederfinde, der heute an dem Punkt ist, an dem ich vor so vielen Jahren war.

Mir haben damals Menschen geholfen, mit Rat und manchmal auch mit Tat. Dafür bin ich heute noch dankbar, denn nur so konnte ich zu mir finden und entdecken, was noch alles in mir steckt.

Diese Entwicklung ist bis heute nicht abgeschlossen, das weiß und spüre ich. Gerade im Moment bin ich dabei mit großem Staunen wieder neue Seiten an mir selbst zu entdecken, und wieder tue ich es langsam, vorsichtig und mit jeder Menge Chaos im Kopf.
Tja, und da schließt sich der Kreis dann, denn egal wie lange man SM schon lebt: es ist so herrlich vielfältig, daß immer Platz bleibt Neues zu entdecken und diese herrliche erste Zeit wieder ein wenig zu durchleben. :-)

20.11.2011

Grenzenlos

Zur Zeit passiert unglaublich viel in meinem Leben. Seit ich gesundheitlich große Fortschritte mache, scheint sich auch alles andere zu verändern, denn viele Dinge hängen mit meiner Gesundheit direkt zusammen, auch und gerade was den Bereich SM angeht. So war Vieles, was mein Herr gerne getan hätte, seit sehr, sehr langer Zeit einfach unmöglich. Es ging nicht, denn entweder hätte mein Kreislauf nicht mitgemacht oder es hätte sogar noch viel kritischere Bereiche meines maroden Körpers betroffen.

Aber jetzt, wo es so aussieht als hätte endlich (nach 14 Jahren Suche!!!) ein Arzt eine wirksame Behandlungsmethode gefunden, die mir auch auf lange Sicht helfen könnte, da ist alles anders geworden. Und auch wenn es mir manchmal noch schwer fällt es zu realisieren: jetzt ist plötzlich so viel machbar, woran ich vorher gar nicht mehr gedacht hatte, weil es so weit außerhalb meiner Möglichkeiten lag!

Mit diesen neuen Möglichkeiten erwacht in mir aber auch eine grenzenlose Gier nach all diesen Erfahrungen, nach Neuem, nach Herausforderungen, selbst wenn ich weiß, daß es in einigen Bereichen hart werden wird. Es gibt Themen, die mir gedanklich schwer fallen, die mich viel Überwindung kosten, aber selbst denen nähere ich mich zur Zeit mit großer Neugier an. Es ist eine Art Faszination, die sich irgendwo zwischen Reiz und Widerwille bewegt. Aber das ist mir im Moment egal. Alles Neue ist mir willkommen, solange es nur einen Kick bringt, solange ich mich dabei nur lebendig fühlen kann!

Es ist wie eine Sucht nach dem nächsten Kick, nach dem nächsten Nervenkitzel, dem nächsten Adrenalinschub! Und so ist es auch nicht erstaunlich, daß ich im Moment eine extreme Phase erlebe was meine Maso-Neigung betrifft. Auch da kann ich zur Zeit nie genug bekommen, bettle ständig um mehr und träume davon, daß mein Herr meine Grenzen weit ausdehnt. Es berührt mich mehr denn je zu spüren wie er darauf reagiert, wenn ich für ihn Schmerzen ertrage, wie es ihm gefällt, wie nahe wir uns dabei sind. Da ist es kein Wunder, daß ich darin aufgehe und nicht genug davon bekommen kann. ;-)

Ja, es ist eine sehr spannende Zeit für mich und ich denke auch für meinen Herrn, der im Moment so einige neue Seiten an mir entdeckt und gelegentlich gute Nerven braucht, wenn ich mal wieder volle Kraft voraus gehe und es schwer ist mich "wieder einzufangen", wie er es nennt. Aber es ist eine wunderbare Erfahrung für mich endlich wieder stärker zu werden, stabil zu sein, Kraft zu bekommen und lebendig zu sein!

Vor einem halben Jahr hatten mich die Ärzte - mal wieder! - aufgegeben. Ehrlich gesagt hatte ich es dieses Mal auch, denn ich war am Ende meiner Kräfte und meiner Nerven. Es ging gar nichts mehr, und ich wollte nur noch, daß es endlich vorbei ist und ich mich nicht mehr quälen muß. Endlich keine Schmerzen mehr, keine Angst, endlich nicht mehr kämpfen müssen!
Es ist anders gekommen, und auch wenn diese schlimme Zeit tiefe Narben hinterlassen hat, die erst jetzt so richtig sichtbar werden und an denen ich noch lange zu knabbern haben werde, versuche ich jetzt trotzdem die neuen Möglichkeiten zu genießen und voll auszukosten.
Die Perspektiven haben sich deutlich verschoben, und auch wenn ich nicht weiß wie lange es gut gehen wird und wann der nächste Zusammenbruch kommt: bis dahin will ich so viel erleben wie ich nur kann!!!

16.11.2011

Klartext!

Ich denke, es ist an der Zeit mal ein paar Dinge grundsätzlich klar zu stellen.

Alle glauben mich zu kennen und sooo gut zu wissen wie ich ticke. Ich bin ja so durchschaubar, was sollte ich schon für Überraschungen bieten?
Aurora? Die ist einfach nur lieb, nett und brav. Die kann ja gar nicht anders! Die kann ja nicht einmal energisch werden! So ein liebes, totlangeweiliges, kleines graues Mäuschen! Immer sensibel, einfühlsam, fürsorglich... Sie ist so scheu und zerbrechlich, daß man sie vor allem schützen muß, am besten vor jedem Windhauch und erst recht vor sich selbst.

Achja, ist das so?
Na gut, dann hier mal ein paar Neuigkeiten:
- Ich bin NICHT brav!
- Ich bin NICHT nett!
- Ich bin NICHT lieb!
- Ich bin NICHT langweilig und berechenbar!
- Und ich muß NICHT ununterbrochen beschützt werden!

Kennt ihr den Satz: "Nett" ist die kleine Schwester von "Scheiße"? Ja? - Super, ich auch! Und deshalb habe ich endgültig die Nase voll davon auf etwas reduziert zu werden, was nur ein klitzekleiner Aspekt meines Charakters ist. Macht euch die Mühe mehr zu entdecken, bevor ihr glaubt alles über mich zu wissen!

Ja, ich hatte eine beschissene letzte Woche und ich war ziemlich fertig, aber das passiert jedem mal. Es geht mir längst wieder gut, und ich habe keine Lust das andauernd beweisen zu müssen. Ich mußte schon ganz andere Krisen überstehen, und das habe ich geschafft und zwar auf MEINE Weise!
Wenn es mir nicht gut geht, sind meine Freunde die ersten, die ich um Hilfe bitten werde, aber das heißt noch lange nicht, daß ich ein Dauerpflegefall bin!!! Wenn das dabei heraus kommt, daß ich meinem engsten Umfeld gegenüber Schwäche gezeigt und Tränen zugelassen habe, dann hatte ich Recht damit, daß es besser ist hart zu sich selbst zu sein.

Ich kann nicht anders als immer nur lieb zu sein? Ist das so? Ok, wie sicher seid ihr euch? Wollen wir wetten???
Ich sehe alles zu schwarz / weiß, ich bin zu extrem?? - Ich habe noch nicht einmal damit angefangen!!!

Ja, ich kann anders! Und daß selbst meine Freunde, die ich sehr liebe und die mir wahnsinnig viel bedeuten, mir das nicht zutrauen und nicht merken, daß ich nicht nur aus einer Facette bestehe, sondern um einiges vielschichtiger bin, finde ich mehr als schade.

Es haben schon verdammt viele Leute geglaubt mich ach so gut zu kennen und alles wesentliche über mich zu wissen - nur haben sie sich bisher immer alle ziemlich geschnitten!
Ich hasse es, wenn man mich in eine Schublade stecken will! Und wer es versucht wird schnell merken, daß es mir darin viel zu eng ist und ich die unangenehme Eigenschaft habe auszubrechen, wenn man versucht mich einzuengen und auf einen winzigen Teil meines Wesens zu beschränken. Also LAßT ES!!!!

13.11.2011

Zwischen den Stühlen

Ich glaube, ich habe nie stärker erlebt wie zerissen man innerlich sein kann, als im Moment.

Die letzten Wochen haben in mir Dinge ausgelöste, die mich verunsichern, die mir teilweise Angst machen, die fremd und für mein Empfinden ganz unerhört sind. Ich habe neue Seiten an mir entdeckt und tue das auch immer noch, auch wenn sich längst alles verändert hat und ich keine Chance mehr habe aus Gedanken Realität werden zu lassen.
Es tut weh, etwas verloren zu haben, bevor man es überhaupt wirklich hatte, ganz besonders weil mir erst jetzt langsam klar wird, was alles möglich gewesen wäre, was es in mir noch alles zu entdecken gibt, wozu ich gerade auf dem Weg war.

Auf der anderen Seite, in einem ganz anderen Bereich meines Lebens, in meiner Beziehung zu meinem Herrn geschehen plötzlich Dinge, von denen ich tausendmal geträumt habe, die ich mir sehnlichst gewünscht habe seit wir vor fünfeinhalb Jahren zusammen gekommen sind. Dinge, die ich längst für unmöglich gehalten hatte, von denen ich sicher war, daß sie nie Realität werden würden, bis es dann in einem Moment doch passiert ist, in dem ich am wenigsten damit gerechnet hatte.
Diese Entwicklung macht mich sehr, sehr glücklich und gibt mir Kraft.

Da aber beide Seiten in mir sind, da ich Beides parallel erlebe, sitze ich nun emotional zwischen allen Stühlen. Ein Gefühl, daß mich von Tag zu Tag mehr verunsichert, denn ich weiß nicht, wie ich es in den Griff bekommen kann. Alle Wege, die mir einfallen, scheinen versperrt zu sein, und so drehe ich mich ständig nur im Kreis ohne einen Ausweg zu finden.

Manches - sogar ganz Wesentliches! - hat sich schon gebessert. Ich weiß wohin ich gehöre, und vor allem weiß auch mein Herz genau wohin es gehört. Trotzdem ist und bleibt da dieser Reiz, diese Neugier, diese so unglaublich verlockende Versuchung...! Und es bleiben neue Erkenntnisse, die so überraschend und fremd sind, daß ich sie gerne teilen würde, nur leider geht gerade das nicht mehr.

Ich habe es nicht mehr in der Hand, muß zusehen, stillhalten, kann und darf nichts tun und nichts sagen, dabei weiß ich erst jetzt, daß es mehr zu sagen gäbe, als ich selbst noch vor wenigen Tagen für möglich gehalten hätte.
Entwicklungen, die einmal losgetreten wurden, lassen sich nicht mehr aufhalten, und genau so ist es im Moment auch in meinem Innern. Nur kommt diese Erkenntnis leider zu spät.

Und so werde ich wohl erst einmal weiter mit ihm klarkommen müssen, mit meinem Platz zwischen den Stühlen.

11.11.2011

Mein geliebter Herr,

die letzten beiden Wochen waren für mich eine einzige Gefühlsachterbahn. Von "himmelhoch jauchzend" bis hin zu "am Boden zerstört" war wirklich alles dabei. Ich habe wunderbare Momente erlebt, aber leider auch den schmerzhaften Absturz danach.

Bei alledem warst Du an meiner Seite, wissend, vorausahnend, mit all Deinem Verständnis und Deiner Fürsorge. Ich habe es Dir nicht leicht gemacht, das weiß ich jetzt, aber Du hast mir die Chance gegeben mich auszuprobieren. Du hast mir Freiheiten gelassen, obwohl es Dir schwer gefallen ist und obwohl Du wußtest, daß Du es sein würdest, der hinterher die Scherben auflesen darf, denn Dir war lange vor mir klar wie der Traum, von dem ich gestern hier geschrieben habe, enden würde.

Ja, ich bin auf die Nase gefallen. Ich habe die letzten Tage gelitten und war völlig hilflos - bis wir uns gestern Abend endlich getroffen haben, bis Du mich in Deine Arme genommen, mir zugehört, mich verstanden und getröstet hast. Dafür möchte ich Dir danken, denn es hat mir so gut getan!

Aber dann haben wir weiter geredet, und Du hast Dich geöffnet wie noch nie zuvor in all den Jahren, die wir nun schon zusammen sind.
Damit hast Du mich nicht nur sehr überrascht, sondern mir auch das größte und schönste Geschenk gemacht, daß ich mir nur vorstellen kann!!!
Mir ist bewußt, daß manche Themen für Dich schwierig sind, aber umso wertvoller empfinde ich es, daß Du gestern über Deinen Schatten gesprungen bist und mir erlaubt hast, auch diese Seite von Dir kennenzulernen!

Du hast gestern meine kleine Welt mal wieder aus den Angeln gehoben, an einem Abend, von dem ich dachte, daß er unmöglich noch schön werden könnte, nachdem es mir seit Tagen so schlecht ging. Aber wo Du Deine Finger im Spiel hast ist eben nichts unmöglich, und so wurde der Abend dann doch noch wunderbar!

Ich glaube, wir waren uns nie näher als gestern, und damit meine ich (nicht nur aber auch) unser Spiel. Diese Nähe war wunderbar und ich wünsche mir, daß auch Du es so empfunden hast! Mir hat es sehr viel bedeutet!
Heute trage ich die Spuren, die Du mir gestern geschenkt hast, mit Stolz, und ich hoffe, daß es lange dauert bis alles wieder verheilt ist.

Bleibt nur eines, was ich Dir jetzt auch hier noch einmal ganz deutlich sagen möchte:
Ich gehöre Dir!!! Und daran wird sich auch nichts ändern, dazu bedeutest Du mir viel zu viel!!!

10.11.2011

Erwacht

Es gibt Träume, die sind so schön, daß man sich von ihnen dazu hinreißen läßt die Vernunft zu vergessen und einfach nur noch zu fühlen, zu genießen und glücklich zu sein. Man ist wie schwerelos, alles ist leicht und bunt und einfach.

Solange man träumt, ist es wunderbar, so wunderbar, daß das Erwachen einfach nur noch weh tut.

Ich habe geträumt, aber jetzt ist wieder Tag. Ich bin aufgewacht und muß mich jetzt an den Gedanken gewöhnen, daß alles nur ein wunderschöner, viel zu kurzer Traum war.

06.11.2011

In freudiger Erwartung ;-)

Auch wenn die Überschrift es vielleicht vermuten läßt: nein, ich bin nicht schwanger! *g*
In freudiger Erwartung bin ich aber trotzdem, nämlich in Erwartung unseres nächsten Clubbesuchs Ende der kommenden Woche. Und ich kann es jetzt schon kaum noch abwarten bis es endlich soweit ist, denn die letzten Clubabende waren so unglaublich schön, daß die Gier nach mehr davon inzwischen riesig geworden ist!

Wir hatten besonders intensive Momente bei den letzten Besuchen im Club, die ich nicht missen möchte, auch wenn sie mir Einiges abverlangt haben. Aber es war ein tolles Gefühl meinem Herrn so nahe zu sein, mich ihm so sehr hingeben zu können, all den Schmerz für ihn ertragen zu dürfen und dabei immer wieder Kraft aus kleinen Gestern zu ziehen, mit denen er mir signalisiert hat, wie zufrieden er in diesem Augenblick mit mir war. All das war wunderbar und ich konnte danach tagelang nicht aufhören zu grinsen, so nachhaltig waren die Gefühle, die er mit diesen Spielen bei mir ausgelöst hat.

Es ist sehr lange her, daß wir so intensiv spielen konnten. Meine lange Krankheitsphase hat uns vieles kaputt gemacht, so daß kaum noch ein Spiel möglich war, und das über viele Monate. An etwas so Hartes war nicht einmal zu denken! Und jetzt, wo es mir endlich besser geht, ich wieder stabiler bin und zu Kräften komme, da sauge ich diese Momente nur so auf! In meinem Kopf ist immer nur der Gedanke: "Endlich geht es wieder!!!", denn all das hat mir so wahnsinnig gefehlt! Am meisten habe ich vermißt den Stolz in seinen Augen zu sehen, denn ich konnte nichts mehr tun, womit ich ihn hätte stolz machen können.
Aber jetzt fängt eine Art neues Leben an, und die Perspektiven sind zum ersten Mal seit vielen Jahren sogar recht gut. Kein Wunder, daß ich da am liebsten alles nachholen würde, was wir beide so lange vermißt haben!

Natürlich spüre ich, daß es meinem Herrn nicht anders geht. In den letzten Wochen hat auch er sich verändert. Er wird immer mehr wieder so, wie er früher zu mir war, und das ist für mich einfach nur herrlich! Er fordert mich mehr, verlangt mehr, bringt mich an meine Grenzen und zeigt mir Neues - all das, was ich mir so lange gewünscht habe, aber nie hätte umsetzen können. Auch in ihm ist die Gier nach mehr wieder erwacht, und das finde ich so schön, denn endlich können wir wieder gemeinsam träumen und uns dann daran machen, diese Träume auch wirklich umzusetzen! :-)

Und jetzt steht eben dieser Clubabend an.
Es ist noch nicht sicher, aber es kann sein, daß es diesmal dort noch einen weiteren Faktor geben wird, der für mich eine Herausforderung darstellt, aber ich wünsche mir, daß mein Herr mir die Gelegenheit gibt ihm zu beweisen, daß ich es trotzdem schaffe mich zu konzentrieren und für ihn ebenso weit zu gehen wie die letzten beiden Male. Naja, wenn ich ganz ehrlich bin wünsche ich mir sogar, daß er noch ein ganz kleines bißchen weiter geht, aber das weiß er. Nur auch wenn es mir manchmal schwer fällt, ich muß akzeptieren wenn er irgendwann sagt, daß es genug ist, denn wenn ich ein gewisses Level erreicht habe, schaltet sich bei mir jede Vernunft aus, dann will ich nur noch mehr - egal was mein Körper dazu sagt. Und auch wenn ich es dann, in der Situation sicher anders empfinde bin ich sehr froh einen Herrn zu haben, der mich in diesen Augenblicken vor mir selbst schützt.

Trotzdem hoffe ich, daß wir diesmal einen kleinen Schritt weiter gehen können, daß ich es schaffe ihn wieder zufrieden und stolz zu machen und daß ich die Chance bekomme, ihm zu zeigen, daß ich mich heute nicht mehr von etwas ablenken lasse, was mich früher immer total nervös gemacht hat.
Was ich meine? Nun ja, spielen vor Fremden ist eine Sache, aber ein intensives, schmerzbetontes Spiel vor guten Freunden ist etwas ganz anderes und war für mich schon immer schwierig. Und es kann gut sein, daß wir diese Woche genau diese Situation haben werden. Nur daß ich es diesmal als Chance empfinde, nicht als etwas, was ich gerne vermeiden würde! Ganz im Gegenteil! Ich sehe im Moment nur die Möglichkeit, die es mir bietet, meinem Herrn zu beweisen, daß ich sicherer geworden bin, daß ich dazugelernt und mich verändert habe. Vor allem sehe ich aber die Chance, daß seine Augen dieses mal danach noch mehr vor Stolz glitzern, weil er genau weiß, daß ich mich nur für ihn überwunden habe! :-)

04.11.2011

Die Farben des Regenbogens

Wie alt muß man eigentlich werden, um sich selbst wirklich zu kennen, um nicht immer wieder neue Seiten an sich zu entdecken, von denen man bisher nicht einmal geahnt hat, daß man sie hat? Oder entstehen solche neuen Facetten erst? Sind sie gar nicht schon immer da gewesen? Bemerkt man sie deshalb erst so spät? Es ist, als hätte man sich schon tausend Regenbogen angesehen, aber gerade wenn man denkt, man weiß, wie so ein Ding aussieht, taucht da plötzlich eine ganz neue, fremde Farbe auf, die bisher nie da war.
Ich bin inzwischen 33 Jahre alt, aber anscheinend kenne ich mich noch immer nicht wirklich, denn zur Zeit kann ich nur über mich selbst staunen.

Es ist jetzt schon eine ganze Weile her, daß ich bemerkt habe, daß mich plötzlich Dinge reizen, mit denen ich vorher nie etwas anfangen konnte. Aber plötzlich fand ich sie spannend, prickelnd und wahnsinnig anziehend!
Das hat mich so sehr irritiert, daß ich es erst einmal ignoriert und von mir geschoben habe, denn ich dachte, es ist nur eine Laune und wird bald wieder vergehen. Aber nein, ganz im Gegenteil, der Reiz ist immer weiter gewachsen und in letzter Zeit so groß geworden, daß ich es nicht mehr ignorieren konnte.

Nun hat sich - für mich völlig überraschend und unerwartet - die Möglichkeit ergeben, mir genau diese neu entstandenen Wünsche zu erfüllen.


Ich bin nicht immer der mutigste Mensch. Auf einmal zu merken, daß ich Wünsche habe, die ich früher nicht gehabt und an die ich nie auch nur gedacht hätte, verwirrt mich sehr. Ich fühle mich verunsichert, auch wenn die ersten Schritte in diese neue Richtung sich bisher verdammt gut anfühlen. Trotzdem passiert, was bei mir immer passiert, wenn ich unsicher werde: ich erwische mich ständig dabei, wie ich die Flucht nach vorne antrete. Statt mir Zeit zu lassen und einfach mal den Kopf abzuschalten, gebe ich doppelt Gas und mache mir gleichzeitig ständig Gedanken. Die Sorge, etwas falsch zu machen, falsch verstanden zu werden, jemanden zu enttäuschen oder in irgendeiner Hinsicht einfach nicht gut genug zu sein, führt bei mir dazu, daß ich mal wieder in alte Muster verfalle und voranpresche. Dabei ist es super, wie es sich bis jetzt anfühlt, sogar besser, als ich es mir vorgestellt hatte! Nur ich dumme Nuß habe noch immer nicht gelernt mich einfach mal zu entspannen und mir nicht selbst wieder Druck zu machen. Dieser bekannte Spruch: "Ruhig, Brauner!" fällt mir leider immer zu spät ein, nämlich erst dann, wenn ich aus lauter Verunsicherung schon wieder haarscharf am Ziel vorbeigeschossen bin.


Ja, manchmal komme ich mir vor wie ein menschliches Ü-Ei, und ich frage mich, ob ich irgendwann an den Punkt kommen werde, daß ich mich wirklich kenne und nicht immer wieder neue Seiten an mir entdecke. Noch scheint dieser Zustand eindeutig nicht erreicht zu sein, also laufe ich weiter staunend durch meine kleine Welt und hoffe, daß alles, was mich da noch an Überraschungen erwartet, positiv sein wird.
Für den Moment fühlt es sich auf jeden Fall so an, und ich kann nur hoffen, daß es so bleibt, auch wenn ich erst noch lernen muß nicht immer die Flucht nach vorne anzutreten um meine Unsicherheit zu kaschieren.

19.10.2011

Grenzerfahrungen

„Endlich!“


Es war der einzige Gedanke, der ihr durch den Kopf ging, während sie im dämmrigen Abendlicht draußen die anderen Autos vorbeiziehen sah.


Sie waren auf der Autobahn, fuhren nach einem langen, schönen Tag gemeinsam zu ihrem Lieblingsclub und freuten sich beide auf den Abend, der ebenfalls schön zu werden versprach, wenn man mal davon ausging, wie die letzten Clubbesuche verlaufen waren.

Ganz besonders beim letzten Mal hatte sie jeden Moment genossen und noch lange danach oft und gern an den Abend zurückgedacht, der für sie so unerwartet positiv verlaufen war.

Woran es gelegen hatte, konnte sie noch immer nicht sagen. Eigentlich war alles gewesen wie immer, vor allem sie war gewesen wie immer - nun ja, zumindest wie immer, wenn sie gemeinsam hierher kamen. Sie trug Korsett und Lederrock, war so geschminkt und zurechtgemacht wie sonst auch.... Aber trotzdem schien an diesem Tag etwas anders zu sein, denn aus irgend einem Grund wurde sie gleich von mehreren Seiten mit Komplimenten überhäuft, wie sie es in keiner Weise gewohnt war.


Sie wußte, wie sie aussah, hatte sich selbst noch nie schön gefunden, was nur zum Teil an ihrer Figur lag. Nein, sie war nicht schlank und auch sonst keines dieser hübschen Püppchen, auf die die meisten Männer so standen. Sie war ganz anders, paßte nicht in dieses Bild, und dann kam noch dazu, daß sie auch nicht gerade mit einem Übermaß an Selbstbewußtsein gesegnet war, das ihr geholfen hätte, sich tapfer einzureden, daß sie trotz allem schön und begehrenswert war.

Zwar hatte sie im Laufe der letzten Jahre viel dazugelernt, auch und gerade was sie selbst, ihr Wirkung auf Andere, ihre Selbstwahrnehmung und ihr Auftreten anging, aber dennoch blieb sie weiter unsicher, stand nicht gerne im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und tat sich schwer, wenn sie sich in einer Gruppe Fremder bewegen mußte. Gerade deshalb hatte sie anfangs auch solche Schwierigkeiten gehabt, wenn sie im Club waren, denn dort ging es ja zu einem beachtlichen Teil auch um sehen und gesehen werden. Erst im Laufe der Zeit hatte sie auch daran reizvolle Aspekte gefunden, und heute fühlte sie sich zumindest in ihrem Stammclub wohl, sicher und entspannt - naja, zumindest meistens.... Trotzdem hielt sie sich weiterhin eher im Hintergrund und war froh, wenn sie von Fremden außerhalb des Spiels nicht großartig beachtet wurde.


An diesem Abend aber war wie gesagt alles ganz anders gewesen.

Kaum hatten sie sich umgezogen und waren nach unten, in den eigentlichen Clubbereich gegangen, da trafen sie auch schon auf ein nettes Paar. Sehr schnell kam man ins Gespräch, und bereits nach wenigen Sätzen begann der fremde Dom ihr ein Kompliment nach dem anderen zu machen. Er sagte ihrem Herrn, wie hübsch er sie fände, wie spannend und reizvoll und bekundete den ganzen Abend über immer wieder reges Interesse an ihr.

Doch damit nicht genug! Auch noch zwei, drei andere Männer gaben ihr mit Blicken und teilweise auch mit entsprechenden Kommentaren zu verstehen, wie begehrenswert und was für eine tolle Frau sie in ihren Augen war.


Anfangs hatte all das sie verunsichert. Sie kannte solche Situationen nicht, konnte nicht einordnen, ob das alles wirklich ernst gemeint war, oder ob man sie nicht vielleicht teilweise ein wenig hochnehmen wollte, zumindest bei den ersten Bemerkungen. Doch dann spürte sie schnell, daß all die Komplimente ehrlich waren, daß niemand sich einen Scherz mit ihr erlaubte. Nach und nach wurde sie ruhiger, verlor ihre Unsicherheit und konnte die Aufmerksamkeit sogar genießen, die ihr entgegengebracht wurde.

Ein warmes Gefühl von Stolz stieg in ihr auf, daß noch viel größer wurde, als ihr der Gedanke kam, wie sehr es auch ihrem Herrn gefallen dürfte, daß gerade seine Sub von anderen Männern so begehrt wurde. Und wirklich, als sie sich zu ihm umdrehte entdeckte sie ein zufriedenes Lächeln in seinem Gesicht, seine Augen strahlten. Er zog sie sanft in seine Arme und küßte sie, und sie war sich sicher, sich noch nie so stark, stolz und mit sich im Reinen gefühlt zu haben wie in diesem Moment.


Daß sich das Ganze dann doch noch steigern ließ, wurde ihr erst während ihres späteren Spiels klar, als ihr Herr ihr immer mehr und mehr Schmerz schenkte und von ihr verlangte sich ihm zu liebe tapfer zu zeigen und durchzuhalten. Ja, sie mußte diesmal viel ertragen, aber an diesem so perfekten Abend war auch das kein Problem, denn sie war so entspannt und gelöst, daß sie ohne Schwierigkeiten in das Spiel fand, sich ganz fallen lassen konnte und nach einer Weile das Gefühl hatte eins mit dem Schmerz zu werden, sich darin aufzulösen und nur noch dafür und für die zärtlichen Berührungen, mit denen ihr Herr sie zwischendurch belohnte, zu leben.

Es war einfach wunderbar! Nichts konnte sie verunsichern, nichts konnte sie ablenken, weder die vielen Zuschauer noch die dummen Kommentare eines einzelnen Mannes, der einfach nicht zu begreifen schien, daß sein ständiges Dazwischenreden störend und unerwünscht war. Aber selbst das brachte sie diesmal nicht aus dem Konzept.

Ihr Herr dosierte den immer weiter ansteigenden Schmerz genau so, daß er sie höher und höher trieb, bis an ihre Grenzen und dann sogar mit Leichtigkeit darüber hinaus, ohne daß sie auch nur einmal das Gefühl gehabt hätte, es würde ihr zu viel werden oder es gäbe die Gefahr, daß er zu weit gehen könnte. Nein, es war die perfekte Harmonie. Er schenkte ihr den Schmerz, sie nahm dieses Geschenkt dankbar und aus tiefster Seele an.



Sie seufzte leise bei den wunderbaren Erinnerungen, die da in ihr aufstiegen.


„Alles ok mit dir? Du bist so still.“, erkundigte ihr Herr sich mit einem liebevollen Seitenblick, während er den Wagen sicher durch den dichten Verkehr steuerte.

„Ja, alles bestens. Ich mußte nur gerade daran denken, wie es beim letzten Clubbesuch war.“

„Und das bringt dich zum seufzen? Ich dachte, der Abend hätte dir so gut gefallen!“

Sie lachte.

„Ja, eben drum ja! Es war ein wohliges Seufzen, ein verträumtes, glückliches.“

„Ach so. Na dann ist es ja gut. Und ich dachte schon, du machst dir Sorgen! Ich meine, nachdem es beim letzten Mal ja beinahe zu einem großen, neuen Schritt für dich gekommen wäre, könnte es ja gut sein, daß du dir Gedanken machst, daß es vielleicht heute wirklich so weit sein könnte. Aber wenn es das nicht war, umso besser!“


Sie sagte erst einmal nichts, wand sich ihm auch nicht zu, sondern sah wieder aus dem Fenster. Der feine Unterton in seiner Stimme war ihr keineswegs entgangen, und so war sie sich fast sicher, daß er sie mit dieser Anspielung hatte nervös machen wollen. Ja, ganz offensichtlich amüsierte es ihn sie ein bißchen zu provozieren und zu beobachten, wie sie damit umging.

Er kannte sie gut genug um sich sicher sein zu können, daß ihr klar war, worauf er da angespielt hatte.


Es ging um das nette Paar, mit dem sie sich an diesem Abend so gut verstanden hatten. Schnell hatte es sich ergeben, daß man den Abend gemeinsam verbrachte, zusammen an einem Tisch saß, sich unterhielt und sich auch gemeinsam auf den Weg machte, wenn eines der beiden Paare spielen gehen wollte. Das gegenseitige Interesse sich einmal zuzusehen war durchaus da, und vor allem dieser andere Dom betonte immer wieder, wie gerne er sie einmal beim spielen beobachten würde.

Und da die Chemie stimmte, begann ihr Herr irgendwann, als sie noch im Barbereich waren und sich unterhielten, kleine Andeutungen zu machen, die alle in die Richtung gingen, daß der Andere ja nicht unbedingt nur zusehen müsse. Es gäbe ja auch noch die Möglichkeit, daß er selbst mal Hand anlegen und sie schlagen dürfe....


Sie war sehr überrascht gewesen, als sie das gehört hatte, denn in den mehr als fünf Jahren ihrer Beziehung hatte es bisher nur einen einzigen Dom gegeben, dem er das zugestanden hätte, nämlich dem Herrn einer engen Freundin, mit dem sie selbst auch befreundet waren, und dessen Art zu spielen sie daher gut kannten. Aber selbst da war es nie wirklich dazu gekommen. Zwar hatte die Idee immer im Raum gestanden, aber irgendwie ergab es sich dann doch nicht, auch wenn sie jederzeit damit rechnete, wenn sie zu viert im Club waren.

Und auch wenn sie durchaus neugierig auf die Erfahrung war, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn sie ihrem Herrn zu liebe Schläge Anderer aushalten mußte, war es schon ein Gedanke, der sie auch nervös machte. Was, wenn sie in einem solchen Moment einen Fehler machen, zucken, nicht perfekt gehorchen oder die Schläge einfach nicht aushalten würde? Jeder hatte eine eigene Art zu schlagen, sozusagen eine eigene Handschrift.... Was, wenn ein anderer Dom sie härter anfaßte, als sie es gewohnt war und sie damit nicht umgehen konnte?

Natürlich würde ihr Herr bei so etwas immer bei ihr sein, sie beschützen und auf sie aufpassen, darauf achten, daß alles innerhalb ihrer Grenzen blieb, aber trotzdem.... Eine gewisse Restunsicherheit blieb, wann immer sie sich so ein Szenario wirklich ernsthaft vorzustellen versuchte.


Und dann kam dieser Mann, dieser ihnen völlig fremde Dom, und schon nach kürzester Zeit spielte ihr Herr tatsächlich mit dem Gedanken sie ihm anzuvertrauen? Das war mehr als erstaunlich und überraschte sie sehr! Natürlich stimmte die Chemie und natürlich hatten sie das andere Paar eben schon beim Spielen beobachtet, so daß ihr Herr einschätzen konnte wie der Andere schlug und womit man bei so einem Experiment rechnen mußte. Erstaunt war und blieb sie aber trotzdem.


Daß sie gehorchen würde, wenn ihr Herr so etwas von ihr einfordern sollte, stand außer Frage. Nie würde sie sich dem verweigern - wie käme sie auch dazu? Schließlich war es sein gutes Recht solche Entscheidungen für sie zu treffen. Sie war sich dessen sehr bewußt und fand den Gedanken auch richtig, zumal er ihr die Chance bot ihn sehr stolz zu machen, dann nämlich, wenn sie eine solche Prüfung gut bestehen würde. Genau da lag auch der große Reiz, den diese Vorstellung auf sie ausübte.... Ihm beweisen, was sie für ihn zu tun bereit war. Einen anderen Dom davon überzeugen, daß sie ihrem Herrn zu liebe auch ihm gehorchen und auch seine Schläge aushalten könnte. Es waren wunderbare Möglichkeiten, nur leider mit einem nicht zu unterschätzenden Restrisiko, und den Gedanken daran konnte sie einfach nicht ganz abschütteln.

Er wußte das, denn sie hatten sich vor kurzem erst darüber unterhalten. Es war nacht gewesen, sie lagen im Bett, er hielt sie im Dunkeln in seinen Armen und sie redeten über alles Mögliche, bis sie schließlich auf den vergangenen Clubabend und speziell auf dieses Thema kamen.


„Ich hätte Angst, daß ich dich blamieren würde, indem ich etwas falsch mache oder deinen Erwartungen nicht gerecht werden könnte.“, hatte sie ihm gesagt.

Doch er hatte sie nur fester in seine Arme geschlossen und mit ganz ruhiger, fester und sicherer Stimme geantwortet, daß er davor überhaupt keine Angst habe.

Das klang zwar gut, doch sie wollte es genauer wissen.

„Wieso nicht? Was wäre, wenn ich es nicht aushalten würde? Man kann vorher nie wissen, wie hart ein Anderer schlägt, und dann kommt noch die Nervosität dazu, das Fremde, Neue, was es für mich schwieriger macht mich zu konzentrieren und ruhig zu bleiben. Und trotzdem hättest du keine Bedenken?“

Er hatte nicht einmal gezögert. Seine Antwort kam sofort und wieder mit der gleichen Sicherheit in der Stimme, die ihr eben schon aufgefallen war.

„Nein, ich hätte keine Bedenken. Ich weiß, du würdest mich nicht blamieren. Ich bin mir sicher, du würdest es gut machen - für mich!“


Es war gut gewesen, daß es dunkel war, denn sonst hätte er in diesem Moment vielleicht gesehen, daß ihre Augen etwas glasig wurden. Es tat so unglaublich gut zu spüren, wie sehr er an sie glaubte und ihr vertraute! Und umso wichtiger war es ihr von da an, daß sie ihn wirklich stolz machen mußte, wenn es irgendwann einmal dazu kam.

Aber naja, wer weiß, wann das sein würde.... Es war seit über fünf Jahren noch nicht geschehen, da würde es sicher noch eine ganze Weile dauern, bis sich so eine Situation mal wieder ergab, denn daß er sie nicht dem Erstbesten anvertrauen würde, daß wußte sie, darum brauchte sie sich keine Gedanken zu machen.


Also hatte sie in den letzen Wochen versucht dieses Thema wieder etwas von sich weg zu schieben und sich nicht unnötig damit verrückt zu machen. Wozu auch? Es war ja schließlich nicht akut.

Naja, zumindest war es das bis gerade eben nicht gewesen, bis zu der Bemerkung ihres Herrn, von dem sie sich sicher war, daß er noch immer auf eine Reaktion von ihr wartete und sie so genau im Auge hatte, wie das beim Fahren möglich war.


Aber wie sollte sie sich jetzt verhalten? Sie wußte doch nicht einmal, wie sie selbst zu der ganzen Sache stand! Da waren so viele verschiedene Facetten, die sie alle in eine andere Richtung zogen.

Die Verlockung, ihm etwas beweisen und ihn stolz machen zu können, dagegen dann das Risiko es nicht zu schaffen, die Chance etwas Neues kennenzulernen, andererseits aber auch die Tatsache dazu einem Fremden etwas erlauben zu müssen, was eigentlich das Privileg ihres Herrn war....

Dieser Gedanke war besonders seltsam, denn ein wenig fühlte es sich an, als würde in so einem Moment jemand in Bereiche eindringen, die so intim und besonders waren, daß sie eben wirklich nur ihm vorbehalten waren. Die Macht über sie - dieser Bereich gehörte ihm und keinem Anderen. Dabei war ihr schon klar, daß sie gerade das damit beweisen und unterstreichen würde, wenn sie ihrem Herrn auch bei solchen Dingen folgte und gehorchte. Aber so war das eben manchmal: Verstand und Gefühl gingen verschiedene Wege... Und deshalb war es in diesem Fall genau wie vor dem ersten Mal, als ihr Herr einem anderen Mann erlaubt hatte sie anzufassen. Ihr Verstand wußte, sie erfüllte damit seine Wünsche und es gefiel ihm, aber trotzdem fühlte es sich ein wenig an wie fremdgehen.



All das ging ihr nun wieder durch den Kopf während sie starr aus dem Autofenster blickte, von der vorüberziehenden Landschaft aber nichts wahrnahm. Ihre Aufmerksamkeit war viel zu sehr auf sie selbst, ihre Gedanken, Gefühle und die Aufgabe gerichtet, die er ihr da gerade angekündigt hatte, denn nach den Bemerkungen eben war ihr klar, daß er zumindest Lust hatte diese Hürde endlich zu nehmen. Ob es sich heute ergeben würde, konnte man jetzt beim besten Willen noch nicht wissen, aber anscheinend hatte das Thema sich in seinem Kopf festgesetzt.

Beim letzten Mal war es dann doch nicht passiert, was allerdings nur daran lag, daß der andere Dom abgelehnt hatte, als ihr Herr es ihm mitten in ihrem Spiel angeboten hatte. Er hatte lieber weiter zusehen wollen, sie und ihre Reaktionen beobachten, statt selbst einzugreifen.

Von alledem hatte sie erst später erfahren, nach dem Spiel, denn währenddessen hatte sie, wie immer, die Augen geschlossen gehabt, und die Männer hatten sich wortlos, nur mit Gesten verständigt. Aber als ihr Herr ihr später davon erzählt hatte, war ihr sofort klar gewesen, wie knapp sie dieser Prüfung diesmal noch entgangen war.


Ob es heute wohl so weit sein würde?

Zum Großteil hing das sicher davon ab, wer heute Abend im Club sein würde. Vielleicht trafen sie auf Bekannte Gesichter, dann stieg die Wahrscheinlichkeit natürlich, aber es konnte auch so laufen wie bei letzten Mal, da hatten sie den anderen Dom ja auch nicht vorher gekannt. Manchmal reichte es eben, wenn die Wellenlänge stimmte.



„Ist wirklich alles ok?“

Die Stimme ihres Herrn klang belustigt, auch wenn er versuchte ernst zu bleiben.

Oh ja, es freut ihn diebisch, daß seine Verunsicherungstaktik so gut aufgegangen war, das konnte er nicht verbergen.

„Ja, alles bestens. Ich war nur gerade mit den Gedanken ganz woanders.“, versuchte sie möglichst fröhlich und unbefangen zu antworten, aber sie merkte sofort, daß ihre Stimme längst nicht so sicher klang, wie sie es sich gewünscht hätte.

„Dann ist es ja gut. Dann können wir uns ja gemeinsam auf den Abend freuen, nicht?“

Diesmal konnte sie nicht anders. Sie dreht sich um und sah ihn an, sah das Funkeln in seinen Augen und das Zucken um seine Mundwinkel. Er hatte gerade richtig Spaß an der Situation und schien neugierig darauf zu warten, ob sie doch noch etwas dazu sagen oder lieber weiter schweigen würde. Aber auch wenn sie gerne etwas gesagt hätte, schon alleine um zu beweisen, daß sie sich nicht verwirren ließ, wollte ihr einfach nichts Passendes einfallen. Alle Fakten waren klar, und ihr Gefühlschaos hätte sie ihm wahrscheinlich doch nicht sinnvoll erklären können.

Doch zum Glück erübrigte sich die Suche nach einem unverfänglichen Thema, denn nachdem sie eben die Autobahn verlassen hatten, bogen sie jetzt gerade auf den Clubparkplatz ein. Also ging es jetzt erst einmal darum alles aus dem Kofferraum mitzunehmen, was sie an Kleidung und Spielzeug für den Abend brauchen würden.



Kurze Zeit später waren sie auf dem Weg von der Umkleide hinunter in den Raum des Clubs, in dem das Buffet stand. Wie immer wollte ihr Herr den Abend damit beginnen erst einmal in Ruhe zu essen, während sie, wie eigentlich immer wenn sie hier waren, keinen Hunger hatte. Einerseits war essen mit dem eng geschnürten Korsett sowieso nicht so angenehm, andererseits nahmen sie auch heute wieder die Eindrücke viel zu sehr in Anspruch, als das ihr der Sinn nach Essen gestanden hätte. Es gab so viele Leute zu beobachten, und jeder war auf seine Weise spannend. Manche fielen durch besonders schöne oder schreckliche Outfits auf, andere dadurch wie sie sich gaben. Manche kannte man schon von früheren Clubbesuchen zumindest vom Sehen her, bei manchen hätte sie sich gewünscht sie kennen zu lernen, da sie auf den ersten Blick einen sympathischen Eindruck machten. Natürlich war es auch spannend zu sehen, wie all diese anderen Leute umgekehrt auch sie musterten und abschätzten, wie von einigen ein Lächeln, von anderen aber auch ein eher abweisender Gesichtsausdruck zurück kam, wenn sich ihre Blicke trafen.


Sie hatte sich an einen der Tische gesetzt. Die Wand gegenüber war mit großen Spiegeln verkleidet und so sah sie, wann immer sie aufschaute, ihr eigenes Spiegelbild. Und da sie Zeit hatte, denn ihr Herr war gerade dabei das Buffet zu plündern, musterte sie sich selbst aufmerksam.

Was sie sah, war eigentlich gar nicht sooo schlecht - nun ja, zumindest im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Das schwarze Leder von Korsett, Rock und Schuhen hob sich als starker Kontrast von ihrer extrem hellen Haut ab, die leuchtend roten Haare waren streng zusammengebunden, was aber wiederum das breite Halsband, das sie heute trug, sehr vorteilhaft betonte. Dazu die breiten, weichen Ledermanschetten an Hand- und Fußgelenken, die sie so gerne trug und die sich, ebenso wie das Halsband, immer so wunderbar gut und richtig anfühlten.

Ja, so sah sie sich am liebsten! Im Alltag gab es kein Outfit, in dem sie sich auch nur annähernd so hübsch und selbstbewußt gefühlt hätte. Nichts Anderes schien so sehr zu ihr zu passen, in nichts Anderem war sie mehr sie selbst als wenn sie so zurecht gemacht war, auf den ersten Blick als Sklavin erkennbar und damit ganz und gar in ihrer Rolle.


Eine sanfte Berührung in ihrem Nacken ließ sie aus ihren Gedanken hochschrecken, doch es dauerte nur einen winzigen Augenblick, dann hatte sie sich gefangen und schmiegte sich wohlig an die Hand ihres Herrn, der von hinten gekommen war und sie nun zärtlich streichelte, bevor er um den Tisch herum ging und sich setzte.

„Hat dir gefallen, was du gesehen hast?“

Ups, er mußte bemerkt haben, daß sie ganz in ihr Spiegelbild versunken gewesen war.

Sie lächelte leicht.

„Naja, sagen wir mal ich bin heute recht zufrieden. Wenn ich so um mich schaue, falle ich zumindest nicht negativ auf, denke ich.“

„Nein, natürlich nicht. Das habe ich dir auch schon oft genug gesagt, aber du willst es ja nicht glauben. Dabei müßtest du nur ein paar Wochen zurück denken, dann wüßtest du, daß du dir immer völlig grundlos Sorgen machst.“

Der Blick ihres Herrn war ein klein wenig resigniert, denn solche Gespräche hatten sie wirklich schon oft geführt. Und dennoch stand ihr ihre Unsicherheit immer wieder im Wege, wenn es um ihre Selbstwahrnehmung ging.

„Ja, ich weiß.“, lenkte sie ein. „Ich habe im Auto schon daran gedacht. Wenn ich nur wüßte, warum letztes Mal alle so positiv auf mich reagiert haben! Es war doch nichts anders als sonst, oder?“

Er sah sie kurz an, lächelte und erklärte ihr dann:

„Doch, ein wenig schon. Keine Ahnung warum, aber beim letzten Mal hast du irgendwie etwas offener gewirkt als sonst, ein bißchen selbstbewußter. Deine Ausstrahlung war weniger scheu, und wie du siehst hat das sehr anziehend gewirkt.“


Nun hielt sein Blick den ihren fest. Er wollte, daß sie merkte, wie ernst er diese letzten Sätze gemeint hatte und wie wichtig sie ihm waren, denn er hoffte, daß sie daraus vielleicht etwas lernen würde. Vielleicht hätte es ja einen guten Einfluß auf sie, wenn sie endlich merkte, daß sie keinen Grund hatte sich zu verstecken, sondern daß sie viel positiver wahrgenommen wurde, wenn sie sich endlich selbst annahm und sich ein wenig mehr aus ihrem Schneckenhaus heraus traute.

Sie hielt seinem Blick eine Weile stand, wenn auch nur mit Mühe, dann wich sie ihm doch irgendwann aus und murmelte leise:

„Ich weiß, du hast ja Recht. Es ist nur so schwierig! Aber ich bemühe mich, ich arbeite daran!“

Ein kleiner Seufzer war alles, was er ihr darauf antwortete, denn auch wenn er ihr durchaus glaubte, daß sie sich bemühte, wußte er doch, daß es noch ein langer Weg war, bis sie es wirklich schaffen würde aus sich heraus zu kommen und sich so zu zeigen, wie er es sich für sie wünschte.



Nach dem Essen gingen sie kurz in den Barbereich, teilweise um etwas zu trinken, teilweise um zu sehen, ob sie dort auf bekannte Gesichter treffen würden, was heute aber nicht der Fall war. Da es aber recht voll war und sie keinen freien Tisch fanden, beschlossen sie bereits nach wenigen Minuten schon jetzt einen ersten Rundgang durch die verschiedenen Spielräume zu machen. Vielleicht konnte man einem anderen Paar bei einem schönen, interessanten Spiel zusehen, vielleicht ergab sich aber auch eine gute Möglichkeit selbst ein erstes Spiel zu beginnen...


Irgendwo zuzusehen, diese Idee mußten sie recht schnell wieder verwerfen. Zwar spielten ein oder zwei Paare, allerdings war nach kurzem Stehenbleiben schon klar, daß diese Spiele nicht in ihre Richtung gingen. Vieles war einfach zu derb, zu grob und daher nicht reizvoll, in einem anderen Raum sahen sie nur noch die letzten zwei Minuten, bevor das Paar seine Session beendete. Nein, im Moment paßte es einfach nicht, und da man so etwas eben nicht erzwingen konnte, bummelten sie langsam immer weiter, erst durch die obere Etage, dann durch die untere, bis sie schließlich wieder in dem Raum ankamen, den gerade sie besonders gerne mochte.

Er war klein, mit Kreuz, einem Bock und einer Art Bett oder Liegewiese ausgestattet, und gerade durch die Enge entstand eine gemütliche Atmosphäre. Da sich zudem noch alle Ein- und Ausgänge nebeneinander an nur einer Front des Raumes befanden, hatte man hier mehr Ruhe als in anderen Räumen, bei denen regelmäßig Leute quer hindurch liefen, sich an den Spielenden vorbei drängten und dadurch massiv störten. Gerade für sie war es dann immer viel schwieriger sich zu konzentrieren und auf das einzulassen, was ihr Herr gerade mit ihr machte.

In diesem Zimmerchen hingegen kam einem nur selten jemand in die Quere, und wenn, wich er meist schnell von selbst zurück, wenn ihr Herr beim Ausholen mit der Gerte ein oder zweimal nur knapp an dem Betreffenden vorbeigezogen hatte. Spätestens dann wich die Neugier dem Wunsch sich nicht selbst Schläge einzufangen und sogar die aufdringlichsten Zuschauer machten wieder Platz.


Als sie den kleinen Raum betraten war er leer, niemand spielte gerade hier, und so gab es natürlich auch keine Zuschauer.

„Perfekt!“, dachte sie, hütete sich aber davor es laut zu sagen, denn sie wußte, daß er es nicht sonderlich mochte wenn sie anfing ihm bei Entscheidungen vorzugreifen. Trotzdem hoffte sie, er möge den gleichen Gedanken haben und nicht weiter gehen, sondern mit ihr hier bleiben. Es war zu verlockend! Der Bock schien nur auf sie zu warten, und bei der Erinnerung an ihren letzten Besuch im Club wollte sie nichts lieber als sich direkt darauf zu knien und nach vorne zu beugen, auf das noch kühle, schwarze Leder.


Sie sah zu ihm auf, entdeckte, daß auch er sie gerade musterte und mußte lächeln.

„Du schaust ja so verträumt! Man könnte meinen, es gefiele dir hier.“, neckte ihr Herr sie, während er sie in seine Arme zog und küßte.

„Najaaaa.... Jetzt, wo du es sagst....“

Sie grinste, freute sich, daß er sie mal wieder in- und auswendig kannte und erspürt hatte, was ihr durch den Kopf gegangen war.

„So so, jetzt, wo ich es sage... Und du hast nicht zufällig schon vorher mit der Idee geliebäugelt ein wenig hier zu bleiben? Dein Lächeln eben und der verträumte Blick sagen, daß du in Gedanken schon ein ganzes Stück weiter warst!“

Ihr Lächeln wurde breiter als ihre Blicke sich trafen, und sie genoß es, wie sensibel er immer wieder wahrnahm was in ihr vorging, was sie mochte, was sie sich wünschte und wo und womit sie sich wohl fühlte.

„Na gut, dann bleiben wir hier. Paßt ja auch ganz gut. Nebenan ist besetzt und die anderen Räume...“

Er unterbrach sich, schien diesmal selbst kurz mit den Gedanken ganz woanders zu sein und setzte dann neu an:

„Auf jeden Fall ist der Raum heute genau richtig für uns.“


Ein wenig wunderte sie sich, denn sie wußte nicht worauf er hinaus wollte. Wozu war der Raum richtig? Spielen konnten sie überall, und er konnte sie auch in jedem der Zimmer schlagen, dazu brauchte er nicht einmal zwangsläufig einen Bock - die einzige Parallele, die ihr zwischen diesem Raum und dem Nebenzimmer einfiel, denn das war ja offensichtlich in seinen Augen auch in Frage gekommen.

Woran dachte er bloß?

Daß es keinen Sinn hätte ihn das jetzt zu fragen war ihr klar, dazu mußte sie es nicht erst ausprobieren. Hätte er gewollt, daß sie seinen Gedanken folgen konnte, hätte er sich klarer ausgedrückt, das wußte sie aus Erfahrung. Außerdem mochte er es nicht besonders, wenn sie nachbohrte, und gerade hatte sie so überhaupt keine Lust ihn mit irgend etwas zu verärgern, dazu fühlte sie sich viel zu wohl und freute sich viel zu sehr auf das, was hoffentlich jetzt kommen würde. Und was auch immer er da gerade für Gedanken gehabt hatte, wenn es wichtig war, würde sie es schon noch früh genug erfahren.



Unterdessen hatte er die Spielzeugtasche auf der Liegewiese abgestellt und geöffnet, so daß er nun mit einem Handgriff an alle mitgebrachten Spielzeuge herankommen konnte. Gerade nahm er einige davon heraus und legte sie neben der Tasche aus, um einen besseren Überblick zu haben. Danach kam er wieder zu ihr.

Er mußte nichts sagen, ein kleiner Wink mit den Augen genügte, damit sie verstand, sich über den Bock legte und den kleinen Schauer spürte, der sie auch nach all den Jahren noch jedes Mal überlief, wenn er ihr hier, wo ständig jemand vorbei kam, den Rock über den Po hochzog und ihre intimsten Bereiche für jeden neugierigen Blick freilegte. Ganz würde sie sich wohl nie daran gewöhnen, aber das machte nichts, denn es war ein prickelndes Gefühl, das einfach dazu gehörte. Für sie war es immer wie ein Startschuß, denn damit begannen die meisten Spiele hier im Club. Es kam recht selten vor, daß sie etwas taten, wobei das nicht nötig gewesen wäre. Das betraf nicht nur reine Schlagspiele, sondern auch vieles, was in den Bereich der Demütigungsszenarien ging.

Und auch das war etwas, das ihr vor allem wegen ihres mangelnden Selbstwertgefühls so schwer fiel und sie Überwindung kostete, denn sich hier, in diesem Umfeld halbnackt zu zeigen, daran hatte sie sich schon lange gewöhnt. Nur dieser böse, kleine Gedanke, daß jemand sich über sie lustig machen könne, weil sie nicht in die gängigen Schönheitsideale paßte, wollte einfach nicht aufhören sich jedes Mal wieder zu Wort zu melden und ihr einzuflüstern, daß es sehr wohl Gründe gab nervös zu werden.

Doch es war lange her, daß sie sich solche Gedanken hatte anmerken lasse. Längst hatte sie gelernt ein neutrales, ruhiges Gesicht zu machen und so zu tun, als sei die Situation völlig selbstverständlich für sie. Und aufgrund der Übung, die sie damit inzwischen hatte, wurde meist schon nach wenigen Momenten aus dieser Fassade Realität und sie schaffte es sich wirklich wieder zu entspannen und nur noch auf das zu fokussieren, was ihr Herr gerade tat. Dann schlossen sich wie von selbst ihre Augen, ihre Ohren wurden dafür umso sensibler und sie verfolgte konzentriert jedes Geräusch von ihm. So wußte sie normalerweise genau wo er gerade stand, meist war ihr klar was er für ein Schlaginstrument geholt hatte noch bevor es sie zum ersten Mal traf, und wenn sie sich darauf konzentrierte wußte sie auch ungefähr wie viele Leute ihnen zusahen und wo im Raum sie standen. Allerdings bemühte sie sich meist genau um das Gegenteil und versuchte, die Zuschauer ganz aus ihren Gedanken auszublenden, denn wenn sie über sie nachdachte, lenkte sie das nur von sich, ihrem Spiel und ihren Gefühlen ab, was dazu führte, daß sie unsicher und fahrig wurde, den Schmerz nicht mehr annehmen und letztendlich ihren Herrn so auch nicht mehr zufriedenstellen konnte.


Und auch jetzt war es wie immer: kaum lag sie über dem Bock, da waren ihre Augen auch schon zu, sie tauchte in die Dunkelheit ein, blendete alles aus ihren Gedanken aus, was sie hätte ablenken können und versuchte nur noch sich fallen zu lassen.

Die warme Hand ihres Herrn, die ihr nun zärtlich über den Po streichelte, half dabei ungemein, auch wenn sie genau wußte, daß aus diesen Streicheleinheiten gleich schmerzhafte Schlägen werden würden. Aber heute war sie einfach ausgehungert nach genau diesem Schmerz! Sie freute sich darauf, konnte es kaum erwarten!

Das mußte sie auch nicht, denn kaum war ihr dieser Gedanke durch den Kopf geschossen, da traf sie schon mit einem lauten Klatschen seine flache Hand.


Das wohlbekannte Brennen breitete sich auf ihrer Haut aus, schien sich dort langsam in Wärme zu verwandeln und begann schließlich wieder zu verklingen. Doch genau in diesem Moment kam auch schon der nächste Schlag, gefolgt von einem dritten.

Anfangs machte ihr Herr dazwischen immer noch Pausen, um ihr die Möglichkeit zu geben sich langsam darauf einzustellen, sich dem Schmerz zu öffnen, ihn anzunehmen und sich nicht dagegen zu wehren, doch als er merkte, daß sie sich fallen ließ und es gut schaffte in das Spiel einzutauchen, da wurde auch sein Rhythmus schneller. Nun traf seine Hand sie mehrmals in rascher Folge, bevor er eine kleine Pause einlegte, nur um dann von vorne zu beginnen.


Inzwischen brannte ihr ganzer Hintern, denn er hatte eine ziemlich feste „Handschrift“, und es fiel ihr schwer nicht zu zucken und auch nicht zu stöhnen, wenn ein neuer Schlag sie traf. Nein, natürlich war sie noch nicht an ihren Grenzen, die lagen in ganz anderen Bereichen, nur war sie schon immer mit diesen Schlägen mit der flachen Hand weniger gut zurecht gekommen als mit so manchem ihrer Schlagwerkzeuge. Irgendwie lag ihr dieser spezielle Schmerz nicht ganz so sehr, und deshalb war ihr diese Aufwärmphase, denn genau das war es, nie besonders lieb. Aber sie wußte, daß es besser für sie war, wenn er auf das Aufwärmen bestand, denn ihre Haut und auch ihre Muskeln hatten so sicher weniger Probleme, als wenn er gleich mit Gerte, Peitsche oder Holzpaddel angefangen hätte.

Zwischen den Schlägen fuhr ihr Herr auch immer wieder sanft mit seinen Fingerspitzen über ihre brennende Haut, und obwohl dieser leichte Reiz genügte, um ein neues Brennen zu verursachen, genoß sie diese Berührungen sehr. Sie fühlten sich an wie eine Belohnung, waren für sie die Bestätigung, daß er bisher mit ihr und ihrem Verhalten zufrieden war. Nun ja, das war keine Kunst, es war ja noch kaum etwas passiert....


Sie nahm die Geräusche wahr, die die Leute verursachten, die immer mal wieder den Raum betraten und sie spürte auch, daß einige von ihnen blieben uns zusahen. Zwar verhielten sie sich alle erfreulich ruhig, aber ihre Anwesenheit war trotzdem spürbar. Aber das störte sie nicht. Nervig fand sie Zuschauer nur dann, wenn sie ihr zu nahe kamen, sie im schlimmsten Fall ohne die Erlaubnis ihres Herrn berührten oder wenn sie redeten. Das hatte sie schon immer als extrem nervig und auch unhöflich empfunden, denn diesen Menschen fehlte ihrer Meinung nach der nötige Respekt vor anderen und deren Spiel.

Zum Glück schien heute niemand von dieser Sorte da zu sein, und so hatte sie die Möglichkeit sich wieder voll und ganz auf sich selbst zu konzentrieren, ohne Störungen von außen.


Ihr Herr hatte inzwischen die Aufwärmphase beendet und sie hörte, wie er die zwei Schritte zur Spielzeugtasche ging und dort stehenblieb. Nur einen Moment später kam er zu ihr zurück. Diesmal wußte sie nicht was er geholt hatte, denn es waren keine Geräusche zu hören gewesen, die Rückschlüsse zugelassen hätten. Wahrscheinlich hatte er sich für eines der „Werkzeuge“ entschieden, die er vorher schon bereit gelegt hatte. Nur welche waren das noch gleich gewesen?

Sie erinnerte sich an die Gerte, den neuen Stock, den sie so liebte, den gummibezogenen Rohrstock hatte sie gesehen und natürlich ihr heiß geliebtes Holzpaddel. Bestimmt waren es noch mehr Dinge gewesen, aber die anderen bekam sie jetzt nicht mehr zusammen, dazu hatte sie eben zu kurz und vor allem viel zu unaufmerksam hingesehen, als er alles ausgebreitet hatte. Ein dummer Fehler! Normalerweise achtete sie gerade auf solche Details sehr genau, aber diesmal war sie in ihre Gedanken vertieft gewesen, und da war ihr das einfach entgangen. Dabei wußte sie genau, daß Aufmerksamkeit ihrem Herrn gegenüber extrem wichtig war! Jede kleine Unachtsamkeit konnte im Umgang mit ihm gefährlich sein, denn er hatte das fatale Talent sie gerade dann mit etwas total Unerwartetem zu überrumpeln.


Doch dieses Mal hatte sie Glück, denn das, was sie kurz darauf spürte, war der Biß der Gerte, also etwas, was sie durchaus erwartet hatte. Zwar war auch die Gerte nicht gerade ihr Liebling, aber heute fiel es ihr erstaunlich leicht damit umzugehen. Tja, daran sah man mal wieder, wie sehr sie in den letzten Tagen auf dieses Spiel hingefiebert hatte! Ihre Maso-Ader hatte sich so sehr nach Schmerz gesehnt, und jetzt, als sie ihn endlich bekam, konnte sie selbst der Gerte Positives abgewinnen, auch wenn sie bei vielen der Schläge Mühe hatte ihre Position zu halten und nicht aufzuschreien, denn ihr Herr frönte mal wieder seinem Hobby immer und immer wieder auf exakt die selbe Stelle zu schlagen und sie damit wahnsinnig zu machen!

Ob er wohl wußte wie schwer es für sie war die Klappe zu halten und ihm nicht so etwas zuzuzischen wie: „Schlag doch mal woanders hin!“? Andererseits war ihr nur zu klar, welche Konsequenzen ein solcher Satz gehabt hätte, nämlich nur noch mehr und noch festere Schläge auf genau diese Stelle, denn auf Vorschriften oder den Versuch von Zurechtweisungen ihrerseits reagierte er immer so. Er konnte es zurecht nicht leiden, wenn sie meckerte, und schon gar nicht vor Anderen! Das wäre die reine Provokation, das war ihr bewußt, und das Risiko, daß einer der Zuschauer ihren Kommentar auch noch hören und verstehen würde, war viel zu groß!

Nein, der schnellste Weg, daß er sich wieder anderen Stellen zuwandte, war sicherlich still zu sein, sich möglichst wenig anmerken zu lassen und ihm zu beweisen, daß sie auch das für ihn aushalten würde.

Und wirklich, kurz bevor sie dachte, sie könne es nicht mehr lange ertragen, wechselte er seine Taktik und begann nach und nach die ganze Fläche ihres Pos mit kleinen Staccatoschlägen zu bedecken. Auf diese Weise gab er ihr die Möglichkeit kurz etwas Atem zu schöpfen und sich ein paar Momente ein wenig zu entspannen, bevor er ihr wieder mehr abverlangen würde.


Nach diesen eher harmlosen, schnellen, dafür aber nicht so harten Schlägen fuhr er mit dem genauen Gegenteil davon fort. Sehr feste, lang durchgezogene, einzelne Hiebe, noch immer mit der Gerte, von denen jeder einzelne sie zusammenfahren und die Zähne zusammenbeißen ließ. Oh nein, sie mochte diesen scharfen, schneidenden Schmerz nicht, hatte ihn noch nie gemocht! Gerade deshalb liebte sie ja Holzschlaginstrumente so, denn die waren anders, dumpfer, nicht ganz so bissig. Zwar waren sie keineswegs harmloser, im Gegenteil, die meisten Subs fanden sie sogar schlimmer, aber es war einfach eine andere Empfindung. Bei der Gerte, der Peitsche und dem Rohrstock biß sich der Schmerz in die Haut, blieb oberflächlich und brennend, während Holz in der Tiefe wirkte, weit drinnen im Muskel, und dort mit dieser Mischung aus Schmerz, Druck, Ziehen und extremer Hitzeentwicklung für ein ganz anderes Gefühlserlebnis sorgte! Außerdem liebte sie, daß diese Schläge so herrlich lange nachwirkten. Es war wie bei einem guten Parfum, es gab eine Kopfnote, eine Herz- und schließlich eine Basisnote, nur daß es hier nicht um Duft ging, sondern um das sich wandelnde Empfinden nach so einem Schlag.


Zuerst war da ein massiver Druck, ein bißchen als würde man von einem Pferd getreten werden. Und wie bei einem Parfum war dieser Eindruck, diese Kopfnote, sehr kurz und flüchtig.

Deutlich länger hatte man da schon an der Herznote, die sich bei solchen Schlägen anfühlte, als hätte jemand Feuer über die entsprechende Stelle gegossen. Es brannte sich langsam ein, fraß sich immer tiefer in die Haut und konnte einem bei harten Schlägen manchmal einen Moment lang den Atem nehmen.

Nach und nach wandelte sich dieser Eindruck dann und wurde zur Basisnote, also zu dem, was von jedem Schlag am längsten wirkte und was bei den Holzschlaginstrumenten den besonderen Reiz ausmachte. Diese Phase läßt sich mit nur einem Wort beschreiben, nämlich mit Hitze. Sobald das erste Brennen nachließ, breitete sich erst in der Haut, dann immer tiefer und in einem immer weiteren Gebiet ein unglaubliches Gefühl von Wärme aus. Es brannte nicht mehr, trotzdem hatte man den Eindruck innerlich zu verglühen, und genau das war der Augenblick, in dem der reine Schmerz erst zu Lustschmerz und dann schließlich zu purer Lust wurde. Diese Hitze, die sich immer weiter ausdehnte und sich anfühlte, als würde sie nach und nach in den ganzen Körper fließen, in jeden einzelnen Teil, bis sie dann langsam abebbte und nur noch eine Welle aus Adrenalin und Endorphin zurück ließ war es, wonach sie regelrecht süchtig war und weswegen sie ihr Holzpaddel, den neuen Stock und die anderen Holzspielzeuge so liebte.

Und auch ihr Herr war sich der besonderen Wirkung dieser Dinge sehr bewußt und ließ meist jeden einzelnen Schlag in aller Ruhe nachwirken und ausklingen, bevor er den nächsten setzte, damit sie die Möglichkeit hatte jeden einzelnen ganz individuell wahrzunehmen und immer wieder alle drei Phasen durchzumachen, was viel intensiver wirkte als wenn die Schläge in schnellerer Folge gekommen wären.


Doch leider waren sie noch immer bei der Gerte, die einen Biß neben den anderen setzte und ihren Hintern nach und nach immer mehr brennen ließ.

Sie hatte keine Ahnung wie lange sie nun schon spielten und wie oft die Gerte sie bereits getroffen hatte, aber sie spürte, daß ihr innerer Schmerzpegel langsam aber sicher immer weiter anstieg.

Da schien ihr Herr der Meinung zu sein, daß es Zeit für ein wenig Abwechslung wäre, denn er entfernte sich wieder in Richtung der Spielzeugtasche, wie sie an seinen Schritten genau hören konnte.

Es dauerte nur einen Augenblick, dann war er wieder bei ihr, und bereits beim ersten der nun folgenden Schläge konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen, denn er hatte sich tatsächlich für das schwarze Holzpaddel entschieden, das Instrument, das sie sich von allen jetzt gerade am meisten gewünscht hatte. Allerdings verging ihr dieses Lächeln schnell wieder, als sie merkte, wie fest ihr Herr zuschlug. Ja, er schien heute viel von ihr zu erwarten, und sie war nur zu gerne bereit alles zu versuchen, um seinen Erwartungen auch gerecht zu werden.


Inzwischen hatte sie alle Mühe noch einigermaßen ruhig zu bleiben. Die Schmerzen, die er mit jedem Schlag durch ihren Körper jagte, wurden von Minute zu Minute schlimmer und sie mußte all ihre Konzentration aufbringen um es weiter auszuhalten.

Noch immer schlug er wesentlich häufiger auf diese eine, besonders malträtierte Stelle als auf jede andere, und sie wußte nicht, wie lange sie das noch ertragen konnte. In ihrem Kopf war schon lange nur noch Platz für einen einzigen Gedanken, und das war der, daß sie nicht mehr konnte. Doch als ihr Herr dann eine kleine Pause einlegte, zu ihr kam, sich zu ihre herunter beugte, sie sanft streichelte und ihr schließlich seine Hand vor die Lippe hielt, da zögerte sie keinen Moment sie zu küssen. Natürlich wußte sie, daß sie ihm mit diesem Kuß signalisierte, daß alles ok war und er ruhig weitermachen konnte, daß sie es noch aushielt, daß es nicht zu viel wurde. Und nein, ihr Verstand war so gar nicht dieser Ansicht, doch was hatte ihr Verstand jetzt, heute und hier schon groß zu melden? In solchen Augenblicken zählten Logik und Vernunft nichts, gar nichts! Wichtig war nur, was ihr Gefühl ihr sagte, und darüber mußte sie nicht lange nachdenken, denn das war sich sicher, daß sie auf keinen Fall aufhören wollte, ganz egal wie schwer es war durchzuhalten. Sie wollte mehr, viel mehr! Sie wollte alles aushalten, was er ihr zu schenken bereit war, auch wenn sie nicht wußte, wie sie das schaffen sollte. Aber das war gleichgültig, schließlich wußte sie, wofür sie es tat, und es würde schon irgendwie noch ein Weilchen gehen...


Einen Moment später riß sie wild den Kopf hoch und spürte, wie sich ihr ganzer Körper verkrampfte, als der nächste, sehr harte Schlag sie wieder genau auf die schlimmste Stelle traf.

Mist! Sie hatte einen kurzen Augenblick an etwas anderes gedacht, sich ablenken lassen, sich nicht voll konzentriert, und schon hatte er sie erwischt. Dabei glaubte sie nicht, daß ihm das bewußt war. Es war ihr Fehler gewesen ein paar Sekunden lang ihren Gedanken nachzuhängen, statt genau zu verfolgen was er tat, wo er stand und wann er ausholte, und so war sie auf diesen Schlag nicht vorbereitet gewesen. Umso schmerzhafter empfand sie ihn jetzt.

Sie schnappte nach Luft, krampfte ihre Finger in das Leder des Bocks, versuchte alles um die Fassung nicht zu verlieren, aber sie hatte keine Chance. So sehr sie sich auch bemühte still zu sein, entfuhr ihr nun doch ein kleiner Schmerzensschrei.


Sie haßte es, wenn so etwas passierte! Sie konnte es nicht ausstehen, wenn sie sich nicht mehr unter Kontrolle hatte und gehen ließ, auch wenn sie genau wußte, daß ihr Herr das ganz anders sah.

In seinen Augen war es völlig ok wenn sie vor Schmerz schrie, er hatte nichts dagegen. Genauer gesagt mochte er es sogar, wenn sie das tat, denn er fand es erregend so unmittelbare Reaktionen von ihr zu bekommen.

Sie selbst empfand das aber schon immer anders. Von Anfang an hatte sie bei jedem Spiel versucht zwei Dinge hinzubekommen, egal wie hart es wurde. Das eine war, daß sie eisern probierte ihre Position zu halten. Ja, gut, natürlich zuckte man bei den harten Schlägen ein wenig, aber es durfte eben wirklich nur minimal sein. Stärkere Bewegungen erlaubte sie sich nicht, ganz besonders nicht im Club, wo Zuschauer es mitbekommen hätten. Natürlich war es ein absolutes Tabu die Position absichtlich zu verändern, auszuweichen oder weg zu zucken, und sie wußte, daß zumindest in diesem Punkt auch ihr Herr ihrer Meinung war. Das hätte auch er nicht akzeptiert.

Die andere Sache, die sie sich selbst noch nie zugestanden hatte, war eben das Schreien. Vielleicht war es ja dumm, aber sie hatte es schon immer so gesehen, daß es einer gut erzogenen Sub nicht zukam derart unkontrolliert zu reagieren. Für ihren Geschmack war Selbstbeherrschung eine der größten Tugenden für eine Sklavin, und das sollte sich auch und gerade in solchen Kleinigkeiten zeigen. War es nicht viel schöner und beeindruckender, wenn sie jeden Schmerz, egal wie heftig er sein mochte, still ertrug, ruhig, gefaßt und ohne laut zu werden?

Immer wenn sie anderen Paaren beim Spielen zusahen und der oder die Sub bei jedem Schlag schrie, manche sogar fluchten oder wer weiß was von sich gaben, wunderte sie sich darüber und verstand weder, daß diese Subs das so leichtfertig taten, noch daß ihre Doms es ihnen einfach durchgehen ließen. Wäre sie selbst dominant gewesen, hätte sie von ihrem Sklaven erwartet, daß er alles absolut still für sie ertrug, denn damit würde er doch beweisen, daß er es für sie gerne tat! Und sie könnte auch wesentlich stolzer auf so ein Verhalten sein, als auf unbeherrschtes Schreien. Gerade vor Zuschauern wäre es doch beeindruckend! Die müßten doch staunen, wie gut erzogen so ein Sub war, und das wiederum machte dem dominanten Part dann doch alle Ehre.

Ja, so hatte sie es schon immer gesehen, und deshalb kämpfte sie innerlich jedes Mal mit sich, um nur ja keinen Laut von sich zu geben. Sie biß sich auf die Zunge und die Lippen, sie preßte die Zähne zusammen bis es weh tat, alles, nur um durch ihre Ruhe und ihr Verhalten ihrem Herrn Ehre zu machen und ihn auf keinen Fall zu blamieren, denn nichts war ihr wichtiger als genau das!


Sie hatte natürlich schon versucht ihrem Herrn zu erklären, warum sie sich bemühte möglichst wenig Reaktionen zu zeigen, aber es viel ihr immer sehr schwer die richtigen Worte dafür zu finden. Es klang immer so theoretisch und seltsam, wenn sie es laut aussprach, dabei spürte sie genau, daß sie von ihrem Blickwinkel aus logisch und folgerichtig handelte. Trotzdem war sie sich bis heute nicht sicher ob ihr Herr verstand, wieso sie sich derart beherrschte. Wußte er, daß ihr das wahnsinnig schwer fiel und sie es nur für ihn tat? War ihm klar, daß sie ihm damit eine Freude und ihn stolz machen wollte? Ob er wohl schon einmal darüber nachgedacht hatte, was Zuschauer denken mußten, wenn sie es schaffte still zu bleiben? Daß sie ihn dafür bewundern mußten, sie so erzogen zu haben, daß ihre Blicke dann Komplimente an ihn waren?

Wahrscheinlich nicht, denn er war nicht der Typ, der sich viele Gedanken darüber machte, was Andere von ihm dachten. Dazu war er viel zu sicher und selbstbewußt - ganz anders als sie selbst.

Trotzdem konnte sie nicht über ihren Schatten springen und sich in diesem Punkt gehen lassen. Es hätte ihrem eigenen Werteempfinden widersprochen, auch wenn sie hundert mal wußte, daß er es nicht schlimm gefunden hätte.

Sie war sich schon immer sehr klar darüber gewesen, daß alles, was sie vor anderen SMlern tat, unweigerlich auf ihren Herrn zurückfallen würde. Tat sie etwas Gutes, würde er die Anerkennung dafür bekommen, denn schließlich war er es, der sie offenbar dazu erzogen hatte, sich so zu verhalten. Tat sie etwas Schlechtes galt das aber leider ebenso, denn dann würde es heißen, er sei nicht streng genug mit ihr gewesen. Sie selbst hatten sich so etwas schon manchmal gedacht, wenn sie mitbekommen hatten, wie ein oder eine Sub sich daneben benommen hatte. Und auch wenn diese Gedanken vielleicht etwas gemein und längst nicht immer richtig waren: so tickten fast alle in ihrer Szene, das war der Normalfall.

Weil sie das aber wußte, fand sie es umso wichtiger sich dessen immer bewußt zu sein und sich entsprechend zu benehmen, und dazu gehörten in ihren Augen eben Positionstreue und äußerliche Stille. Wie laut sie innerlich brüllte war eine ganz andere Frage, aber das hörte ja zum Glück niemand.


Und dennoch war es gerade passiert. Dieser kleine, spitze Schrei war einfach nicht zu unterdrücken gewesen, und es ärgerte sie maßlos, daß sie sich das eingestehen mußte.

Doch es blieb ihr keine Zeit darüber nachzudenken, denn wenn sie sich nicht weiter konzentrierte, würde so etwas gleich wieder passieren, das wußte sie.

Schon wieder traf sie ein Schlag, diesmal zum Glück auf die andere Pobacke, so daß sie innerlich erleichtert aufatmete, denn auch wenn es sehr weh tat, war es doch kein Vergleich zu dem Schmerz, den ihr diese eine bewußte Stelle auf der rechten Seite inzwischen verursachte. Dort reichte es schon, wenn er zwischendurch sanft darüber streichelte, um sie zusammenzucken zu lassen. Selbst bei einer so leichten Berührung konnte sie sich nur mit Mühe zusammenreißen, so zerschunden war die Haut in diesem Bereich bereits.

Gerade jetzt spürte sie auch wieder seine Finger, die vorsichtig tastend über ihren Po fuhren, dann weiter nach oben, über das Korsett, ihre Wirbelsäule entlang bis in den Nacken, weiter zu ihrem Kopf und die dann sanft ihr Kinn griffen und ihr Gesicht etwas zu ihm herüber drehten, so daß er ihre Mimik besser sehen konnte.


Sie lächelte, die Augen fest geschlossen. Sie zu öffnen war keine Option, auch wenn sie nur zu gerne den Ausdruck in seinen Augen gesehen hätte, aber sie wußte, daß sie längst viel zu weit war, daß dieses Spiel schon viel zu sehr an ihre Grenzen ging, als daß sie nach so einer Ablenkung noch ohne Probleme wieder hineingefunden hätte. So etwas ging am Anfang oder wenn sie nicht ganz so intensiv spielten. Aber jetzt würde es sie nur aus der Konzentration reißen zu sehen wo welche Zuschauer standen, und sie kannte sich gut genug um sich sicher zu sein, daß sie es nicht schaffen würde wirklich nur ihn anzusehen, ohne diese eigentlich so unwichtigen Dinge auch zu überprüfen.

Nein, sie wollte sich nicht ablenken lassen, wollte ganz bei sich, bei ihrem Spiel und vor allem bei ihm bleiben, denn nur so konnte sie noch länger durchhalten.


Kaum hatte sie das gedacht, da spürte sie auch schon erst seine Hand vor ihren Lippen, dann, kurz danach, das kühle Holz des Paddels. Und wieder schien es ihr, als sehe sie sich selbst dabei zu wie sie Beides ohne zu zögern küßte, auch wenn ihr ganzer Körper schrie, daß sie es lassen sollte, daß es genug war, sie keinen einzigen Schlag mehr würde ertragen können.


„Möchtest du, daß ich aufhöre?“, kam da auch schon die weiche, sanfte Stimme ihres Herrn, als hätte er ihre Gedanken belauscht und wolle sie nun in Versuchung führen.

Sie schluckte, beeilte sich dann aber zu antworten:

„Nein, Herr.“

Ohne ihn zu sehen spürte sie genau, daß er jetzt lächelte.

„Aber es tut doch so weh! Du kannst es doch kaum noch aushalten! Und da soll ich wirklich weitermachen?“

Spontan hatte sie die Assoziation der Schlange, die im Paradies Adam verführt hatte den Apfel zu essen. Genau so mußten deren Stimme und Tonfall damals auch geklungen haben!

Sie bemühte sich ihre Worte einigermaßen sicher wirken zu lassen, als sie antwortete:

„Ja, bitte Herr.“

Eine kurze Pause, dann:

„Nun gut, wenn du es dir so sehr wünschst... Wie viele Schläge mit dem Holzpaddel hättest du denn gerne noch? Drei, zehn oder zwanzig?“

„Zwanzig, Herr.“, hörte sie ihre eigene Stimme, während ihr Verstand sich fragte, was um alles in der Welt sie da gerade tat.

Zwanzig??? Das würde sie niemals schaffen! Selbst drei wären ein Problem gewesen!


Als die ersten vier Schläge sie in schneller Folge und ziemlich hart trafen, blieb ihr auch kurz die Luft weg. Sie krampfte ihre Finger um die Kanten des Bocks um Halt zu finden und um dem Schmerz irgendetwas entgegen zu setzen, doch es half nichts. Ihre Haut brannte wie Feuer, sie spürte, wie ein Muskel anfing für ein paar Sekunden unkontrolliert zu zucken und wie alle anderen Muskel in ihrem Körper sich so stark anspannten, daß sie stocksteif wurde.

Es war der pure Wahnsinn, und dabei begannen die zwanzig Schläge gerade erst!

Und schon ging es weiter. Diesmal mit fünf einzelnen Schlägen, die er sie immer ganz in Ruhe durchleben ließ, bevor er den jeweils nächsten setzte. Dabei bemühte er sich jedes Mal nur ganz knapp neben die Stelle zu treffen, die er zuvor gewählt hatte.

„Bekäme ich gut Striemen, hätte ich jetzt perfekte Notenlinien auf der Haut!“, fuhr es ihr kurz durch den Kopf, als er ihr einen Moment Ruhe gönnte, während er ihr ganz nahe kam.

Erst wunderte sie sich darüber, denn er drückte sich regelrecht an sie, was er sonst so noch nie mitten im Spiel getan hatte. Doch nach einem kurzen Augenblick begriff sie auf einmal und konnte nicht anders als ihren Kopf zu ihm umzudrehen und von einem Ohr bis zum anderen zu strahlen. Und obwohl sie auch diesmal die Augen nicht öffnete war sie sicher, daß er es gesehen und ebenfalls verstanden hatte.

Er hatte einen guten Grund gehabt, warum er sich so an sie geschmiegt hatte! Schließlich war es erst wenige Tage her, daß sie ihm gesagt hatte, daß sie es immer sehr schade fand, daß sie bei solchen Spielen nie mitbekam, was sie bei ihm auslösten und ob und wie sehr sie ihn erregten. Natürlich wußte sie es irgendwie, nur wissen und spüren waren zwei völlig verschiedene Dinge. Aber selbst wenn es ihn noch so sehr anmachte und selbst wenn sie die Augen geöffnet hätte, hätte sich nichts von seiner Erregung durch das dicke Leder seiner Hose abgezeichnet. Selbst tasten brachte da nicht viel, mal abgesehen davon, daß das hier und jetzt sicher keine Option gewesen wäre. Wie hätte es denn ausgesehen, wenn sie ihm plötzlich und ohne ersichtlichen Grund in den Schritt gefaßt hätte?? Nein, das ging nun wirklich nicht.

Bei diesem Gespräch vor ein paar Tagen hatte er anscheinend gut verstanden, daß sie es schade fand, von seiner Reaktion so wenig mitzubekommen. Seine Miene verriet während eines Spiels ja immer nur wenig. Sie drückte aus, ob und wie sehr er mit ihr zufrieden war, ja, aber nicht was gerade sonst noch in ihm vorging.

Und genau deshalb zeigte er es ihr nun auf diese Weise. Sicher war ihm klar, daß sie auch jetzt durch das Leder nichts fühlen konnte, aber natürlich verstand sie die Geste! Sie begriff, daß er sich deshalb so an sie drückte um ihr zu sagen, wie erregt er gerade war, wie sehr es ihn anmachte, daß sie so viel Schmerz für ihn aushielt. Es war, als wollte er sagen:

„Wenn die Hose dünner wäre, würdest du es diesmal sehr wohl spüren können!“.


Sie war glücklich! Einerseits war es wunderbar zu wissen, daß er das Spiel genoß, daß sie ihm Freude bereitete und er sich wohl fühlte. Andererseits freute sie sich riesig, daß er sich an ihr Gespräch erinnert hatte und mit dieser kleinen Geste darauf einging.

Niemand sonst hatte etwas davon mitbekommen, kein Mensch wußte, was da eben ohne ein einziges Wort zwischen ihnen an Kommunikation gelaufen war, aber gerade deshalb, gerade weil sie keine Worte brauchten um sich zu verstehen, fühlte sie sich ihm jetzt ganz besonders nahe.

Dieser kleine Moment gab ihr so viel neue Kraft, daß sie auf einmal sicher war, daß sie die zwanzig Schläge doch durchhalten würde, irgendwie...


Doch vor dem nächsten Schmerz mußte sie erst noch eine andere Hürde schaffen, denn plötzlich forderte ihr Herr wieder ihre ganze Konzentration ein.

„Wie viele Schläge waren das bisher?“

Früher wäre sie jetzt voll in die Falle gegangen, denn da hatte sie immer nur mitgezählt, wenn er es ihr befohlen hatte. Aber sie hatte schon lange gelernt, daß das ein Fehler war. Gab es eine vorher festgelegte Zahl, konnten solche Zwischenfragen jederzeit kommen, und dann war es besser, sie wußte die Antwort, da er sonst auch gerne mal wieder von vorne begann, damit sie diesmal mitzählen konnte.

„Neun, Herr.“, kam ihre Antwort, und sie freute sich, daß sie sich sicher war damit richtig zu liegen.

„Gut aufgepaßt!“

Seine Stimme klang zufrieden.

Nur Sekunden später trafen sie die nächsten Schläge, und diesmal waren es alle elf noch ausstehenden in festem, konstantem Rhythmus, schnell genug um nicht dazwischen verschnaufen zu können, langsam genug um jedem einzelnen nachfühlen zu können.

Bereits nach dem dritten hielt sie es kaum noch aus, nach dem vierten begann sie zu zucken, wenn auch nie so stark, daß ihr Herr hätte Anstoß daran nehmen können. Sie hatte alles versucht um es zu vermeiden, aber als die Schmerzen unerträglich wurden, als sie immer mehr das Gefühl hatte völlig darin zu versinken und nichts anderes mehr wahrnehmen zu können, da hatte auch ihre Selbstdisziplin nichts mehr gebracht. Ihre Muskeln hörten einfach nicht mehr auf sie, sondern taten, was sie wollten, und im Moment war das eben bei jedem Schlag reflexartig zu zucken.

Bei den letzten drei Schlägen, die ihr Herr noch einmal mit besonders viel Kraft führte, war es dann endgültig vorbei. Sie konnte nicht mehr und schrie bei jedem Mal, wenn das Paddel sie traf, leise auf.

Sie war sich sicher, hätte sie nicht gekniet sondern gestanden, wären ihr jetzt die Beine weggesackt.

Beim letzten Schlag spürte sie, wie ihr ganzer Körper unkontrolliert zu zittern begann.


Sie kannte das, liebte dieses Gefühl völliger Hilflosigkeit und Selbstaufgabe. Es war wunderbar sich so voll und ganz in seine Hand zu begeben und zu wissen, daß er alle Macht über sie hatte.

Jetzt kam die Phase des Spiels, bei der sie immer wieder den Eindruck hatte sich aufzulösen und nur noch aus Schmerz zu bestehen. Es klang pathetisch, aber genau so empfand sie es und sie hätte nicht gewußt, wie sie es anders ausdrücken sollte.

Alles um sie herum verschwand, glitt aus ihrer Wahrnehmung heraus. Es blieben nur der Schmerz und die Stimme ihres Herrn, der gerade wenn sie so weit gingen immer wieder zwischendurch mit ihr sprach, sie zwang zu antworten, denn so sah er, ob sie überhaupt noch etwas mitbekam. Außerdem konnte er ihr so Wahlmöglichkeiten geben, die ihr ermöglichten selbst abzuschätzen wozu sie noch in der Lage war.

Zwar verließ er sich natürlich nicht nur darauf, denn er kannte sie lange genug um zu wissen, daß sie ab einem gewissen Punkt jede Vernunft vergaß und einfach nicht mehr aufhören konnte und wollte, daß irgendwann nur noch die Gier nach mehr aus ihr sprach, aber es war zumindest ein Indikator, der ihm ein Stück weit half.

Und auch diesmal nutze er diese Möglichkeit.

„Bitte mich aufzuhören, dann ist es vorbei und du mußt keinen einzigen Schlag mehr aushalten!“

Wieder klang er sanft, zärtlich und die Worte waren so unendlich verlockend! Es wäre so einfach jetzt genau das zu tun, ihn darum zu bitten, und sie war sich sicher, daß er ihr auch nicht böse wäre, wenn sie sich so entscheiden würde. Natürlich wünschte er sich etwas Anderes, klar, aber er sah auch, wie weit sie bereits war und wie sehr sie bei jedem neuen Schlag mit sich kämpfen mußte. Er würde es verstehen...

„Nein, Herr. Bitte mach weiter!“, sagte sie, denn auch wenn er es ok fände, sie fände das keineswegs! Und wenn sie eines auf keinen Fall wollte, dann jetzt aufhören und in Kauf nehmen ihn vielleicht doch enttäuscht zu haben. Zumal sie zugeben mußte, daß es sie, bei allem Schmerz und aller Quälerei, die dieses Spiel bedeutete, gleichzeitig auch wahnsinnig erregte! Ja, tatsächlich, es machte sie an, und das so sehr, daß sie regelrecht auslief! Da würde sie doch jetzt nicht so dumm sein und alles für sie beide kaputt machen, nur weil sie längst weit über jede ihrer Schmerzgrenzen hinaus gegangen waren! Das war vielleicht ein Grund, aber kein Hindernis!

„Was hast du gesagt? Du mußt schon lauter sprechen, wenn ich dich verstehen soll.“, unterbrach ihr Herr ihre Gedanken.

Und wirklich, er hatte Recht, sie hatte so leise gesprochen, daß sie nicht sicher war, ob er sie verstanden hatte. Aber selbst wenn, dann ganz sicher niemand sonst, und sie wußte, daß er Wert darauf legte, daß sie auch für die Zuschauer zu verstehen war.

Sie schluckte, bemühte sich um eine feste, lautere Stimme und wiederholte:

„Bitte mach weiter, Herr!“

Aber schon während sie es aussprach war ihr klar, daß sie kaum lauter gewesen war als eben. Wie immer in solchen Momenten hatte sie die größte Mühe sich auf diese wenigen, einfachen Worte zu konzentrieren und sie deutlich hervorzubringen.

Zum Glück erkannte ihr Herr aber, daß es nicht am guten Willen lag, sondern daß ihr gerade wirklich die Kraft dazu fehlte, und so half er ihr, indem er nicht noch einmal nachhakte, sondern laut sagte:

„Für die, die es nicht gehört haben, sie hat tatsächlich um mehr gebeten. Und wenn sie mich so lieb bittet, kann ich ihr den Wunsch ja schlecht abschlagen!“

Seine Stimme troff nur so vor Ironie und sie spürte, wie sehr er den Moment genoß.

Ja, er hatte Spaß an genau solchen Spielchen. Sie betteln lassen, sie dazu bringen, daß sie immer mehr wollte, egal ob sie es verkraften konnte oder nicht, das gefiel ihm, das reizte ihn und es erregte ihn auch, das wußte sie aus Erfahrung!

„Drei, fünf oder acht?“, kam die nächste Frage von ihm.

Sie bemühte sich, sich zu konzentrieren, die laute Stimme in ihrem Kopf zur Ruhe zu bringen, die die ganze Zeit: „Null!!!“ brüllte. Sie mußte antworten, und sie wußte, welche Antwort sie geben wollte, doch als sie den Mund aufmachte kam erst einmal nichts. Ihre Stimme versagte. Erst nach mehrere tiefen Atemzügen und einem Schlucken schaffte sie es wieder etwas zu sagen.

„Acht.“

Mehr brachte sie einfach nicht heraus. Selbst die korrekte Anrede war in diesem Moment einfach zu viel verlangt, und er schien das zu erkennen, denn er ging in keiner Weise auf diesen kleinen Fehler ein.

„Bist du dir da wirklich sicher? Acht? Du weißt, du kannst dann nicht mehr zurück. Wenn du dich dafür entscheidest, mußt du da durch, egal wie weh es tut.Und es wird sehr weh tun, denn es werden keine leichten Schläge.“

Sie nickte, um nicht wieder zu riskieren, daß ihre Stimme ihr den Dienst verweigerte.

Er schien einen winzigen Moment zu zögern, dann nahm sie war, daß er ihr wieder seine Hand hinhielt und wartete. Offensichtlich wollte er sich noch einmal versichern, daß sie es auch wirklich so wollte, bevor er sie weiter schlug.

Sie bewegte den rechten Arm, hob ihre Hand, griff nach seiner, zog sie die letzten Zentimeter bis zu ihrem Mund zu sich heran und küßte seine Finger, jeden einzelnen, zärtlich und intensiv. Reden konnte sie im Augenblick vielleicht nicht, aber er würde ihr klares „Ja“ auch so verstehen. Und er würde erkennen, daß sie sich bewußt war, auf was sie sich da einließ.


Er fragte nicht weiter nach, sondern erwiderte ihre liebevolle Geste mit einem kurzen Streicheln ihrer Wange, bevor er sich wieder ein Stück von ihr zurückzog und sie hörte, wie seine Schritte sich seitlich hinter sie bewegten.

Sie hörte auch noch, wie er ausholte, wie das Paddel durch die Luft sauste, selbst das Klatschen, als es zum ersten Mal auftraf nahm sie noch wahr, danach war da nichts anderes mehr als nur der reine, mächtige und tiefe Schmerz, der sie durchschoß und keinen anderen Gedanken mehr zuließ. Schon gar keine Gedanken an Beherrschung, Disziplin oder ihre Wirkung auf die Umstehenden, und so brach alles, was sie gerade fühlte, ungefiltert aus ihr heraus.

Sie schrie.

Sie schrie bei jedem der drei langsamen, besonders harten Schläge, die er alle nacheinander auf die Stelle setzte, die inzwischen so weh tat, daß sie hätte schwören können, daß dort längst eine offene Wunde sein mußte. Und sie schrie durchgehend, als er danach die nächsten fünf Schläge sehr schnell, dabei aber nicht weniger heftig auf genau die selbe Stelle platzierte.

Sie schrie, bis sie fühlte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten und ihr schließlich die Wangen herunter liefen. Dann hörte das Schreien auf, denn sie wurde von heftigem Schluchzen geschüttelt, während ihr ganzer Körper wild zitterte und zuckte und sie Mühe hatte sich auf dem Bock zu halten.


Durch den Schleier aus Schmerz und völliger Erschöpfung nahm sie nur undeutlich wahr, daß ihr Herr neben ihr in die Hocke ging, liebevoll den Arm um sie legte, ihr Halt gab und seine Nähe schenkte. Erst seine Worte holten sie wieder ein Stück weit in die Realität zurück.

„So, es reicht für heute, wir hören jetzt auf. Mehr hältst du auf keinen Fall aus.“

Sie riß die Augen auf, die sie bisher noch immer fest geschlossen gehalten hatte und starrte ihn an.

„Ja, ich weiß. Du würdest noch weitermachen, mir zu liebe. Aber, meine Kleine, ich habe eine Verantwortung für dich, und ich werde nicht riskieren, daß dir etwas passiert. Es bleibt dabei, für heute ist Schluß.“


Seine Worte klangen sehr zärtlich und jeder seiner Blicke, jede kleine Geste sagte ihr, daß er ehrlich besorgt war, doch in ihr gab es nur einen Gedanken:

„Wenn wir jetzt aufhören müssen, dann ist das meine Schuld, dann habe ich ihn enttäuscht!“

Dieses Gefühl traf sie hart und es tat mehr weh, als all die Schläge, die sie eben hatte einstecken müssen.

Sie hatte so sehr gekämpft, sich solche Mühe gegeben, sie war so weit gegangen wie sie nur konnte, ja, sogar darüber hinaus, aber es schien doch nicht auszureichen. Er mußte abbrechen, mal wieder Rücksicht auf sie nehmen, wie schon so oft. Das durfte einfach nicht wahr sein! Sie hatte sich so fest vorgenommen heute nicht zu versagen, alles gut und richtig zu machen, durchzuhalten, ihn nicht zu enttäuschen, und jetzt das!!!


Die Tränen, die eben noch Tränen der Erschöpfung, des inneren Kampfes und auch des Schmerzes gewesen waren, wurden nun zu Tränen der Trauer, der Enttäuschung und auch der Scham. Das Gefühl, einfach nicht gut genug zu sein, ihm nie das schenken zu können, was sie ihm doch eigentlich so gerne schenken wollte, es nicht zu schaffen ihm zu beweisen, wie weit sie bereit war für ihn zu gehen und was sie ihm zu liebe alles aushalten würde, wurde immer stärker in ihr, als plötzlich die Stimme ihres Herrn ganz leise, dicht an ihrem Ohr ihr zuflüsterte:

„Ich bin sehr stolz auf dich! Das hast du super gemacht!“.


Das Nächste, woran sie sich erinnerte, waren seine Arme, die sie hielten, seine Hände, die sie streichelten und das unsagbare Glücksgefühl, das sie durchströmte.

Es hatte doch gereicht! Sie hatte es geschafft, sie hatte durchgehalten, er war nicht enttäuscht sondern stolz auf sie - sehr stolz, hatte er sogar gesagt!

In diesem Moment war kein einziger klarer Gedanke mehr in ihrem Kopf. Sie war völlig erschöpft, am Ende ihrer Kräfte. Alles tat ihr weh. Ihr Hintern war ein einziger Flächenbrand, Arme und Beine waren eingeschlafen, sie konnte sich kaum rühren, zumal ihr Kreislauf sich gerade in den Feierabend verabschiedet zu haben schien. Das Einzige, was sie jetzt noch ganz, ganz sicher wußte war, daß sich für diese Belohnung jeder Schlag und aller Schmerz mehr als gelohnt hatte!