Diesen Blog....

....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

27.02.2007

Von schwarzen Löchern....

Selbst wenn ich mich noch so sehr bemühe ruhig zu bleiben, auch in für mich sehr schwierigen Situationen nicht den Halt zu verlieren, manchmal klappt es einfach nicht. Manchmal wird einem der Boden unter den Füßen weggezogen, und man fällt in ein sehr tiefes, schwarzes Loch.

Vor zwei Tagen war genau das bei mir der Fall. Jemand hat mich gezielt verletzt, mir so weh getan, daß ich mich ganz in mich selbsst zurückgezogen habe. Und ich bin dabei in alte Verhaltensmuster abgerutscht, habe mich selbst bestraft anstatt mich zu wehren.
Das Loch, in dem ich mich dann wiederfand, war sehr, sehr tief und sehr, sehr schwarz....

Ich wußte auch nicht wie ich da so schnell wieder herauskommen sollte, wie die Kraft finden um nicht gerade jetzt, in einer beruflich so wichtigen Phase schlapp zu machen....
Aber ich mußte es auch gar nicht wissen. Die Suche nach dem Weg zurück wurde mir abgenommen. Plötzlich war sie da, die ungalubliche Wärme und Kraft meines Herrn, seine liebevolle Sorge und sein Verständnis. Er hat mich tief in meiner Seele berührt, mich mit seinen Worten gestreichelt und mir den Schutz und die Geborgenheit geboten, die ich so sehr gebraucht habe. Er hat mir seine Zeit geschenkt, seine Geduld und seine Aufmerksamkeit. Er hat es geschafft mich aus meinem dunklen Loch heraus zu holen.


Mein Herr, ich danke Dir für Alles, am meisten aber dafür, daß Du so bist wie Du bist!

24.02.2007

Sehnsucht

Sehnsucht ist eine seltsame Sache. Manchmal sieht man sich über längere Zeit nicht, kommt damit aber recht gut klar, behilft sich mit Telefon, Chat und E-Mails. Man hat zwar Sehnsucht nach dem Anderen, aber man kommt noch damit zurecht, kann damit umgehen, hat es im Griff.

Tja, und dann gibt es diese Phasen, in denen einen die Sehnsucht schon auffrißt wenn man sich gerade mal zwei oder drei Tage nicht gesehen hat. Und die zweieinhalb Wochen bis zum nächsten Treffen erscheinen plötzlich wie eine Ewigkeit, die Tage gehen einfach nicht herum und der Blick auf den Kalender zeigt jedes Mal wieder nur an, daß es noch sooo lange dauert.
Der gleiche Zeitraum, der gleiche Mensch, der gleiche Partner, den man vermißt - aber ein völlig anderes Empfinden.
In solchen Momenten wird Sehnsucht wirklich zur Qual, denn dann hat man sie eben nicht mehr im Griff.

Gerade ging es mir so. Die letzten Wochen haben sich gezogen wie Gummi, die Sehnsucht war um so viel größer als sie ohnehin schon immer ist.
Und dann war er vorgestern da, der Moment, als mein Herr mich wieder in die Arme nahm - der Moment, in dem alles in mir nur noch schrie: ENDLICH!!!
Und genau für solche Momente und das überwältigende Gefühl der Geborgenheit, mit dem man dann für sein Warten belohnt wird, nimmt man solche Phasen immer wieder auf sich.
Dafür und für die wunderbare Nacht die dann folgte.... ;-)

05.02.2007

Die Gedanken der Anderen

Er hielt ihre Hand, zog sie sanft hinter sich her ins Dunkel des ersten Raumes. Die Geräusche waren eindeutig, der Blick nach vorn bestätigte nur, was sie bereits erwartet hatte. Keine Überraschung, nichts Besonderes, Zeit, sich weiter umzusehen….
Der Raum war fast leer. Nur ganz hinten, versteckt, in einem Winkel saß ein einzelner Mann und musterte sie kurz, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne richtete.

Das war es also, das Sexkino, in das ihr Herr schon lange einmal mit ihr hatte gehen wollen.
Alles war ungefähr so, wie sie es erwartet hatte: natürlich Pärchensitze, kleine Räume, 08/15-Pornos auf der Leinwand. Und selbstverständlich war sie bisher die einzige Frau weit und breit, und ebenso selbstverständlich hatten die Männer, die ihnen im Barbereich begegnet waren, sie auffällig gemustert. Ja, genau so hatte sie sich das gedacht, nachdem ihr Herr ihr den Kinobesuch angekündigt hatte.

Er zog sie weiter, in den zweiten, den dritten und schließlich den vierten und letzten Raum, sah sich überall einen Moment lang die laufenden Filme an und entschied sich dann doch für Raum drei. Dort war gerade niemand, sie waren ganz alleine.
„Bestimmt nicht mehr lange….“, dachte sie bei sich und hoffte, ihr Herr werde wenigstens einen Platz ganz hinten, in einer etwas abgelegenen Nische wählen. Daß diese Hoffnung unrealistisch war, wusste sie – aber man konnte es sich doch trotzdem wünschen, oder?
Ja, wünschen konnte man es sich, ebenso wie man sich dann fügen konnte, wenn er mit breitem Grinsen einen Platz in der Mitte wählte….

Noch immer war sie erstaunlich ruhig. Zwar hatte sie recht konkrete Vorstellungen über das, was hier heute Abend noch auf sie zukommen würde, doch für den Moment war alles sehr einfach, sehr entspannt. Sie setzten sich, machten es sich bequem. Sofort legte er den Arm um sie, zog sie an sich, vermittelte ihr dieses wunderbare Gefühl von Sicherheit, Schutz und Geborgenheit, das sie bei ihm so oft hatte und das sie so liebte.
Sie legte ihren Kopf an seine Schulter, nahm seine Wärme wahr, seinen Geruch, vertraute Elemente in dieser so ungewohnten Umgebung die ihr halfen, sich einigermaßen entspannt zu fühlen.

Es war eine Art Probe, eine besondere Herausforderung, was er da heute mit ihr vorhatte, dessen war sie sich durchaus bewusst. Ihr ganz persönlicher Problembereich wurde dabei nicht nur berührt, sondern er stach mit diesem Ausflug mitten hinein…. Spiele vor Anderen, dienen, wenn ihr dabei jemand zusah. Schon immer hatte sie sich damit so schwer getan, bei jedem Clubbesuch war es Thema und Problem zugleich gewesen. Doch dort waren es andere SMler gewesen, die um sie herumgestanden, zugesehen, sie beobachtet hatten, Menschen, denen man nicht erklären musste wieso sie ihm gehorchte, die wussten und verstanden weshalb sie tat, was sie tat. Und jetzt? Hier? Heute? Keiner würde wissen oder verstehen, alle würden nur die junge Frau sehen, die auf Kommando tat, was ihr Begleiter verlangte…. Was sie wohl denken würden? – Nein, den Gedanken schob sie lieber ganz schnell zur Seite….

Neben ihr begann ihr Herr sich über den Film zu amüsieren. Ja, die Handlung war einfach eine Katastrophe, völlig sinnfrei. Aber na ja, so waren Pornos doch immer….
Sie lachten leise, alberten etwas herum, es fielen ihnen dieselben Ungereimtheiten und Sinnfehler auf und es machte Spaß, sich ein wenig darüber lustig zu machen.
Noch immer hielt er sie an sich gezogen, streichelte sie zärtlich, wartete, ließ ihr Zeit. Und schließlich war sie entspannt genug, um von sich aus ein wenig mehr zu wollen. Ihre Hand glitt ein Stück tiefer, seine Brust hinunter, über den Bauch bis sie endlich da ankam, wo sie hinwollte. Sie begann ihn zu streicheln, spürte durch den Stoff seiner Hose seine Reaktion auf ihre Berührungen….

Längst hatte sie sich daran gewöhnt, daß ständig Männer – und natürlich nur Männer – kamen und gingen. Und es wunderte sie auch nicht, daß jeder Einzelne interessiert zu ihnen hersah, sie musterte, schaute, ob sich da nicht etwas Interessantes tat…. Aber bisher machte ihr das nicht viel aus. Was gab es denn schon groß zu sehen…? – Fast nichts, nur ihre streichelnde Hand. Und richtig, die meisten der Typen schienen das ebenso zu sehen, denn sie verzogen sich recht schnell wieder, nur um ein paar Minuten später dann von neuem aufzutauchen.

Es dauerte nicht lange, dann wollte ihr Herr mehr, wollte sie direkter spüren und öffnete seine Hose. Dann griff er nach ihrer Hand….
Seine Führung wäre nicht nötig gewesen. Bereitwillig begannen ihre Finger ihn wieder zu streicheln, zu verwöhnen, an den Stellen zu stimulieren, die er besonders gerne mochte. Es fiel ihr nicht einmal schwer, auch nicht, wenn mal wieder einer der Zuschauer vorbeikam und einen neugierigen Blick auf das Geschehen warf. Noch war alles ok, noch fühlte sie sich sicher, ruhig, stark. Sie tat gerne, was sie tat. Problematisch war nur der Gedanke, der in ihrem Kopf immer weiter rumorte und einfach keine Ruhe geben wollte: „Gleich…. Gleich wird er mehr wollen…. Gleich wird es ernst….“.
Doch ganz so schnell ging es zum Glück nicht. Er nahm nicht zwei Stufen auf einmal, nein, er steigerte die Situation nur langsam, Schritt für Schritt. Und der nächste Schritt war, erst einmal Hose und Unterhose so weit zur Seite zu schieben, daß sie nicht mehr im Weg waren, nichts mehr bedeckten.

Allmählich steigerte sich die Spannung in ihr. Bisher war es einfach gewesen. Ihre Hand hatte, vom Stoff vor allzu neugierigen Blicken geschützt, zärtlich seine Lust immer weiter gesteigert. Jetzt war das anders. Jetzt sah jeder genau wie sie was tat, wie er darauf reagierte…. Jetzt waren sie mit einem Schlag interessant geworden, denn jetzt gab es wirklich etwas zu sehen. Die „Show“ hatte begonnen….
Und es dauerte auch nicht lange, dann hatten sich die ersten Zuschauer eingefunden und sich in ihrer Nähe postiert. Die meisten von ihnen spürte sie mehr, als daß sie sie wirklich sah, denn sie waren hinter ihnen. Außerdem suchte sie nun nur umso intensiver den Schutz, den seine Brust ihr bot. Sie schmiegte sich fest an ihn, versuchte, ihr Gesicht so gut es ging zu verbergen, wollte sich den Blicken dieser Männer entziehen….
Wenn er jetzt bloß nicht von ihr verlangte, den Kopf zu heben…! Wenn jetzt bloß niemand sie ansprach…! Wenn er jetzt nur um Himmels Willen nicht verlangte, daß sie sich umsehen sollte…!!!

Und dann war er da, der Moment, den sie so sehr gefürchtet hatte.
Seine Hand, die schon eine ganze Weile lang in ihrem Nacken gelegen hatte, drückte sie ganz sanft nach unten….

In ihrem Kopf brach das Chaos los.
Was jetzt? Wie konnte sie ihn davon abbringen? Sollte sie gehorchen? Sich wehren?
Es kam alles andere als überraschend. Er hatte ihr alle Zeit gegeben, sich darauf vorzubereiten, sich zu sammeln, zu konzentrieren. Und doch brach jetzt eine Flut an Gedanken und Gefühlen über sie herein, die sie einfach überforderte.
Ihr Verstand drängte sie, ihm zu gehorchen und zu tun, was er verlangte. Doch mal wieder war ihre Angst stärker, und die wählte einen anderen Weg: ignorieren! Seine Aufforderung war so sanft gewesen, so minimal… man konnte doch mit fast reinem Gewissen so tun, als habe man es gar nicht bemerkt…. Zeit gewinnen – das war doch ein Anfang!

Wie angewachsen blieb ihr Kopf an seiner Brust liegen, taten ihre Finger weiter, was sie schon die ganze Zeit taten. Sie verzog keine Mine, hoffte, er werde ihr zumindest noch ein wenig Zeit geben, Zeit, in der sie überlegen konnte, wie sie ihn davon abbringen könnte….

Die Erkenntnis, daß sie mit dieser Tour nicht durchkommen würde, ließ nicht lange auf sich warten, denn nur Augenblicke später erhöhte ihr Herr den Druck in ihrem Nacken langsam aber stetig. Seine Finger griffen immer härter zu, seine Kraft zwang sie mit immer stärkerer Macht nach unten.
Instinktiv tat sie, was ihr als einzige Möglichkeit erschien: betteln!!!
Immer wieder bat sie ihn leise, ihr das zu ersparen, sie nicht derart vorzuführen, sie nicht in dieser Weise den Blicken der fremden Männer um sie herum auszusetzen.
Sie wagte nicht, ihm dabei in die Augen zu sehen, zu genau wusste sie, daß ihre Reaktion falsch war, daß sie weder Demut noch Gehorsam bewies und ihn nur reizen konnte….
Und wieder reagierte er sofort, ließ sich auf keinerlei Diskussion mit ihr ein.
Seine Stimme war leise, hatte aber einen sehr gefährlichen Ton angenommen:
„Mach! Sofort!“.
Und im gleichen Augenblick, in dem sie erneut begann zu betteln, drückte er ihren Kopf mit einer einzigen, mühelosen Bewegung nach unten. Daß sie den Mund öffnete, ihn in sich aufnahm und begann ihn mit Zunge und Lippen zu verwöhnen, war mehr Reflex als freier Wille oder bewusster Entschluß. Seine energische Art hatte sie völlig überrumpelt. Selten zeigte er sich so. Selten demonstrierte er so deutlich, welche Macht er über sie hatte und wo ihr Platz in dieser Beziehung war.

Nun war es also passiert. Sie saß hier – oder besser: sie hing hier in ihrem Sessel -, weit heruntergebeugt, das Gesicht in seinem Schoß vergraben und diente ihm in intimster Weise vor den Augen völlig Fremder.
Fast schien es ihr, als sehe sie sich selbst dabei zu, so bewusst war ihr, welchen Anblick sie gerade bot und wie sie auf die Anderen wirken musste. Was sollten sie auch schon groß denken? Im Club wäre es etwas Anderes gewesen, da hätten Zuschauer in ihrem Tun nur den selbstverständlichen Gehorsam der Sklavin gesehen, es für normal gehalten – es verstanden!! Doch hier, im Kino….
Ein Wort drängte sich mit Gewalt in ihr Denken, nahm immer mehr Raum in ihr ein, bis es sie ganz auszufüllen schien. Es stieg in ihr auf, wurde immer deutlicher und lauter in ihrem Kopf. Und sie wusste, daß es das Wort war, was wohl auch in den Köpfen ihrer Zuschauer herumgeistern würde: Schlampe!
Sich so in der Öffentlichkeit zu zeigen, so etwas zu tun, einfach so, unter Beobachtung von Fremden…. Was sonst sollte man wohl von ihr denken…?

Und kaum war ihr das klar geworden, da nahm sie auch schon einen dieser Fremden ganz bewusst wahr. Ein Mann hatte sich hinter ihren Herrn gestellt, sah über dessen Schulter interessiert zu, was sie tat….
Alles in ihr verkrampfte sich und der erste Impuls war aufzuspringen und so schnell wie möglich das Kino zu verlassen. Nur mit Mühe konnte sie diesen Impuls unterdrücken, sich zusammenreißen und stattdessen nur vorsichtig den Kopf heben, testen, wie er darauf reagieren würde, wenn sie ihre Aufgabe unterbrach….
Ihre Erleichterung war riesig als er es akzeptierte, erlaubte, daß sie wieder den Schutz und die Geborgenheit seiner Umarmung suchte, sich noch stärker als zuvor an seiner Brust vor den Blicken der Anderen zu schützen versuchte….
Sofort waren seine Hände da, sanft zärtlich…. Sein Streicheln fing sie auf, vermittelte ihr Sicherheit und Nähe. Dann hob er ihr Kinn an, beugte ihren Kopf weit in den Nacken, küsste sie wieder und wieder. Es war Bestätigung und Lob für ihr Tun, das wusste sie….
Aber leider dauerte es nicht lange, dann spürte sie von neuem den Druck in ihrem Nacken, wusste, daß die Pause nun vorbei war und er wieder ihren Gehorsam einforderte.
„Bitte! Bitte, Herr, laß es gut sein! Bitte nicht noch einmal!“
Wieder waren die Worte da, ganz von selbst, ohne daß ihr Verstand sie davon abhalten konnte. Wieder übernahn die Angst die Führung….
Doch diesmal sah sie dabei zu ihm auf, hoffte, er werde in ihren Augen lesen, wie schwer ihr das alles fiel…. Ihm offen widersprechen, wirklichen Widerstand leisten wollte und konnte sie nicht. Inzwischen waren es doch einige Zuschauer, und ihn vor deren Augen derart zu provozieren, sich so respektlos zu zeigen, nein, das kam nicht in Frage. Betteln und ein wenig passiver Widerstand waren wirklich das äußerste der Gefühle….
Sein Blick war kühl, traf sie wie eine Ohrfeige und es kostete sie viel Kraft, ihm standzuhalten und nicht sofort auszuweichen. Doch seine Worte, ebenso kühl, fast schon sachlich, mit der gleichen leisen Stimme und dem bedrohlichen Tonfall wie schon vorhin waren noch weitaus schlimmer.
„Entweder du tust endlich, was ich dir sage, oder wir bitten einen der Herren hier dazu und du darfst das Selbe stattdessen für ihn tun.“

Das hatte gesessen.
Sie wusste, daß sie ihn durch ihr Verhalten verärgerte, hörte genau, wie dünn das Eis für sie war…. Ob er wirklich ernst meinte, was er da gesagt hatte? Sie wusste es nicht, konnte es absolut nicht einschätzen – war allerdings nicht dumm genug ihn zu unterschätzen und das Risiko einzugehen. Zu hoch war der Einsatz, zu groß die Gefahr, daß er seine Worte umsetzen könnte. Und hätte er erst einmal diese Entscheidung getroffen, würde er sie auch gnadenlos durchsetzen, da war sie sicher….
Und als sie wieder den wachsenden Druck in ihrem Nacken spürte, gab sie nach, senkte ihr Gesicht wieder in seinen Schoß, tat, was er von ihr verlangte.

„Schlampe!“
Da war es wieder, dieses Wort….
All ihre Überlegungen drehten sich nur noch um die Gedanken der Anderen. Sie war ausgefüllt von der Angst, was sie in deren Augen war, wie sie sie wahrnehmen würden, was für ein Urteil sie über sie fällen würden….
Stärker als alles andere, stärker als bei allen Spielen zuvor empfand sie die Demütigung, der ihr Herr sie hier und heute aussetzte.
In ihr herrschte ein unbeschreiblicher Lärm. Tausend Gedanken schrieen durcheinander, die Gefühle überschlugen sich und jeder Versuch klar zu denken verlor sich in diesem Chaos. Sie hatte den Eindruck sich aufzuteilen, aus zwei unterschiedlichen Personen zu bestehen, denn immer mehr bildeten sich aus dem Lärm zwei entgegengesetzte Lager heraus. Das eine sagte immer wieder entsetzt: „Was tust du da bloß? Wie kannst du nur? Was für eine Erniedrigung!!“, und das andere antwortete mit breitem Grinsen:
„Jaaa! Schau, was du da tust! Begreif, was du bist! Was für eine wunderbare Demütigung!“.
Und als hätte ihr Herr ihre Gedanken gelesen beugte er sich in diesem Augenblick ein Stück zu ihr herunter und flüsterte: „Genau das brauchst du!“, dabei führte seine Hand ihren Kopf, gab ihr den Rhythmus vor, in dem sie sich zu bewegen hatte und zwang sie, ihn tiefer und tiefer in sich aufzunehmen, solange, bis der Würgreiz sie kaum noch atmen ließ….

Sie konnte nicht mehr, wollte sich wieder vorsichtig zurückziehen, sich wieder an ihn kuscheln, Halt bei ihm finden… Doch diesmal erlaubte er es ihr nicht sofort. Als sie diesmal versuchte den Kopf zu heben, griff seine Hand, die noch immer in ihrem Nacken lag augenblicklich zu und hielt sie fest. Ein kurzer Versuch, ein leichter Gegendurck von ihr, schon wurde sein Griff härter und sie fügte sich, erkannte, daß er nicht vorhatte ihr nachzugeben.

Wären sie doch nur alleine gewesen! Wie gerne hätte sie dann gehorcht, wie gerne hätte sie dies und noch viel mehr für ihn getan! Alleine die Art, wie er heute mit ihr umging, sein ganzes Auftreten, seine Energie, seine Kraft – sie liebte es, wenn er so war! Es erregte sie so sehr wenn er sie seine Macht in dieser Weise spüren ließ! Noch nie hatte sie dem etwas entgegenzusetzen gehabt, noch nie hatte sie diesem Blick, diesem Tonfall widerstehen können…. Wären sie doch nur alleine, dann könnte sie ihm zeigen wie er gerade auf sie wirkte und wie sehr sein Verhalten sie anmachte….

Doch sie waren nicht alleine. Und sie konnte auch keine Lust empfinden. Im Moment empfand sie eigentlich gar nichts, nur Angst und Scham, denn noch immer sah sie sich ausschließlich mit den Augen der Anderen. Erregung, Lust, der Reiz der Situation – all das kam nicht bis zu ihr durch, fand keinen Weg in ihre Wahrnehmung.
Dafür merkte sie aber sofort als ihr Herr den Druck seiner Hand löste und ihr damit erlaubte wieder eine Pause zu machen. Und so schnell sie konnte flüchtete sie sich wider in seine Arme.

Wieder streichelte er sie, wieder waren da seine Küsse – und wieder dauerte die Ruhephase nur wenige Minuten….
Wieder sein auffordernder Griff, ihr Zögern, sein Blick….
„Eins…. Zwei….“
Bis zur Drei wartete sie nicht ab. Sie wusste genau, daß sie bei drei eine empfindliche Strafe erwarten würde, und seine Androhung von vorhin klang ihr noch deutlich in den Ohren….
Schnell neigte sie den Kopf und gehorchte.

„Übrigens: ich habe sieben Kondome einstecken, die reichen exakt für all deine Zuschauer….“
Bei diesem Kommentar, den er ihr leise ins Ohr flüsterte, hätte sie sich fast von seiner Hand losgerissen und wäre aufgesprungen…. Und sie musste nicht erst in sein Gesicht sehen um zu wissen, wie breit er bei diesen Worten gerade grinste…!

Nachdem sie auch diesen dritten Anlauf durchgestanden hatte fand er offensichtlich, sie brauche nun ein wenig länger Ruhe, denn er zog die Unterhose wieder hoch. Endlich!!! Ihr fiel ein Stein vom Herzen! Endlich vorbei, endlich geschafft….

Er war zärtlich, hielt sie fest, redete mit ihr, küsste sie. All die Wärme und Fürsorge waren wieder in seine Stimme zurückgekehrt und halfen ihr, sich langsam wieder ein wenig zu fangen und zu beruhigen.
Doch das war gar nicht so einfach. Da waren ja noch immer die Gedanken der Anderen, die in ihrem Kopf dröhnten. Da war noch immer dieses dumme, hartnäckige Wort….

Sie versuchte sich auf den Film zu konzentrieren, doch die Bilder zerflossen nach wenigen Augenblicken ineinander, ihr Blick nahm die Handlung nicht mehr wahr, die immer gleichen Gedanken schoben sich wieder und wieder in den Vordergrund.
Sie schloß die Augen, suchte den Schutz der Dunkelheit, wie sie es so oft tat, doch ein Bild verfolgte sie: sie, wie sie eben dagesessen hatte, heruntergebeugt, seinen Schwanz in ihrem Mund, mit all den Typen rundherum, die jede ihrer Bewegungen verfolgten….

So sehr sich es auch versuchte, sie hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Die Emotionen in ihr waren zu stark. Angst, Scham, Demütigung, alles ging durcheinander. Sie wollte nur noch eins: endlich hier raus, mit ihrem Herrn alleine sein und in Ruhe verarbeiten, was eben passiert war.

Sie saßen eine ganze Weile so da. Er lenkte sie immer wieder ab, redete mit ihr. Doch sie konnte einfach nicht übersehen, daß alle zwei Minuten mindestens einer ihren vorherigen Zuschauer wieder auftauchte, nachsah, ob die Show endlich weiterging…. Die Assoziation von Geiern schoß ihr durch den Kopf, Geiern, die ihre Beute umkreisten und auf den richtigen Moment warteten….

Sie versuchte ihren Herrn zu überreden zu gehen, doch er wollte nichts davon wissen. Vielmehr schlug er vor, sie könnten sich doch an die Bar im Vorraum setzen und etwas trinken….
Sie sah ihn entsetzt an.
Etwa trinken? Sich zwischen die Männer setzen, die sie eben noch beobachtete hatten? Sich ihren Blicken außerhalb des schützenden Dämmerlichts des Vorführraumes aussetzen??? Nein, nie!
Er lachte nur über ihre Reaktion.
„Na gut, dann bleib du hier und ich hole derweil Getränke.“
Sie erschrak noch mehr.
Er konnte sie doch jetzt nicht hier alleine sitzen lassen!

Wieder begann sie zu bitten, hielt seine Hand fest, wollte ihn hindern zu gehen. Und tatsächlich, er blieb. Er hatte sie nur verunsichern wollen, machte sich einen Spaß daraus, ihre Reaktion zu beobachten….

Der Film lief weiter, die „Geier“ schauten regelmäßig vorbei, er hielt sie im Arm und ganz langsam gewann sie ein wenig ihrer Sicherheit zurück. Sie begann ruhiger zu werden – zumindest bis ihr Herr fand, die Pause habe nun lange genug gedauert und mit seiner Hand unter ihren Rock fuhr….
Oh Gott, bitte nicht auch noch das! Es reichte doch schon, daß sie ihm gehorchen und ihn befriedigen musste – wieso wollte er ihr jetzt auch noch das abverlangen…?
Doch seine Hand schob ihren Rock unerbittlich höher und höher, ihr Blick, ihre offensichtliche Nervosität ließen ihn völlig unbeeindruckt….

Jetzt konnte sie nicht mehr ruhig bleiben, das war zu viel für sie, und bevor es ihr so richtig klar wurde, hatte sie schon die Hand ausgestreckt, nach seinem Arm gegriffen und hielt ihn nun fest. Sie wehrte ihn ab so gut sie konnte, verweigerte sich ihm.
Seine Bewegung erstarrte abrupt. Oje, das war kein gutes Zeichen….
Vorsichtig sah sie ihn an. Seine Augen fixierten sie, sein Blick war hart und drohend.
„Nimm sofort die Hand da weg!“
Er sprach sehr leise, aber seine Stimme klang so schneidend, daß sie nicht wagte ihn weiter zu provozieren.

Langsam zog sie die Hand zurück, versuchte ruhig zu bleiben als er sich wieder an ihrem Rock zu schaffen machte, ihr Bein entlangfuhr und immer höher kam….
Wieder blockierte sie seine Bewegungen, diesmal zwar ohne ihn festzuhalten, ansonsten aber nicht weniger offensichtlich. Und die Reaktion kam prompt….
Als sein Schlag ihre Hand traf zuckte sie unwillkürlich zurück und diesmal behielt sie ihre Finger auch bei sich. Es ein weiteres Mal drauf anzulegen war zu gefährlich.
Und schon nach kurzer Zeit zog er von sich aus seine Hand zurück - doch nur, um sie dann wieder in ihren Nacken zu legen und den wohlbekannten Druck auf sie auszuüben….

Nein, bitte nicht, nicht noch einmal! Sie hatte so gehofft, er lasse es für heute gut sein….
„Bitte nicht, Herr! Bitte nicht noch einmal!“, kamen auch schon die Worte über ihre Lippen.
Doch diesmal hatte er keine Geduld mehr, diesmal reichte es ihm….
„Tu endlich was ich dir sage! Ich will kein Gebettel mehr hören!!!“
Diesmal klang er nicht nur gefährlich, diesmal war er offensichtlich genervt, verärgert, weil sie es immer wieder probierte statt einmal ohne zu zögern zu gehorchen.

Schnell tat sie, was ja doch unvermeidlich war und spürte, wie sich binnen kürzester Zeit wieder einige Zuschauer einfanden, die den zweiten Teil der Show genießen wollten….

Sie kämpfte mit sich, zwang sich zur Konzentration auf ihn und seine Lust.
Seine Lust, ja, alles andere zählte nicht, alles andere durfte nicht zählen, alles andere musste sie vergessen, ignorieren, von sich schieben….
„Schlampe!“, kam unerbittlich die Antwort tief in ihrem Innern….
Und dann passierte das, womit sie am allerwenigsten gerechnet hätte: von einer Sekunde auf die andere spürte sie, wie sie auszulaufen begann. In starken, unwiderstehlichen Wellen überkam sie auf einmal ihre eigene Lust, und mit jeder Welle merkte sie, wie sie nasser und nasser wurde….
Der Kampf in ihrem Innern war entschieden, eine Seite hatte sich durchgesetzt, die Entscheidung war gefallen. Ja, er hatte wie immer Recht gehabt: sie brauchte diese Art der Demütigung, des Benutzt-werdens, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, es sich nicht eingestehen konnte und alles gegeben hätte, der Situation entfliehen zu können. Trotz alledem brauchte sie all das: seinen Druck, die Erniedrigung, den Zwang, seine Strenge und das wundervolle Gefühl ihm zu dienen, ganz und gar seine Sklavin zu sein….

Im Nachhinein verlor sich von da an die Erinnerung, verschwamm, wurde undeutlich….
Hatte er sie wieder mehrfach dazu gebracht ihm zu gehorchen? War es bei diesem einen Mal geblieben? Wie viel Zeit war vergangen? Wie viele Zuschauer waren da gewesen?
All das konnte sie nicht mehr klar sagen. Sie wusste nur noch, daß er irgendwann das Spiel erst einmal beendet hatte, in einen anderen Raum wechseln wollte, daß sie auf dem Weg dorthin den Blickkontakt mit einem ihrer vorherigen Beobachter nicht hatte vermeiden können und daß sie dabei am liebsten im Boden versunken wäre….

Letztendlich entschieden sie sich dann doch gleich zu gehen, keinen anderen Saal mehr auszusuchen. Sie bat ihn darum und er gab ihr nach, schien zu merken, daß die Menge der Reize sie überforderte und daß es langsam einfach zu viel für sie wurde.
In Gedanken sagte sie sich, beim nächsten Mal werde sie besser klarkommen, denn dann wären all das nicht mehr so fremd, so neu… Gleichzeitig wusste sie aber, daß sie sich auch dann noch sehr schwer tun würde, denn was blieb waren die Gedanken der Anderen….

Erst viel später, in der Nacht, im Hotel änderte sich ihre Einstellung in diesem Punkt.
Sie hatte ihrem Herrn von ihren Gedanken und Gefühlen erzählt, ihm versucht zu beschreiben, was in ihr vorgegangen war.
Seine Antwort hatte ihr noch lange zu denken gegeben….
Wieso sie sich mit den Augen der Anderen betrachte, statt stolz zu sein, stolz darauf, ihrem Herrn zu dienen und seine Sklavin zu sein…? Wieso sie Anderen eine solche Macht über sich einräume, statt darüber nachzudenken, was er für eine Meinung von ihr habe…?

Und dann wusste sie plötzlich die Antwort auf all die Ängste und Gedanken dieses Abends. Es war so einfach! Wie hatte sie es nur wieder vergessen können?? Wieso passierte ihr das immer und immer wieder??? Wurde sie denn nie klug???
Seine Worte von damals klangen wieder in ihren Ohren, sein traurige Stimme, die Enttäuschung, als er diesen Satz bei ihrem ersten Clubbesuch zu ihr gesagt hatte:
„Wer ist dir wichtiger, die Anderen oder ich?“

Und endlich verstummten sie, die Gedanken der Anderen….

04.02.2007

Konventionen

Angeregt durch die netten Kommentare von Spike zu meinem letzten Blog-Beitrag habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie unsere Erziehung und die gesellschaftlichen Konventionen uns fesseln und unser Verhalten beeinflussen.

Natürlich ist die ganze Beschäftigung mit SM an sich schon ein Bruch der Konventionen, denn wem wird schon anerzogen, daß Schläge, Demütigungen und Schmerz etwas Positives und Erstrebenswertes sind. Wahrscheinlich fällt es auch deshalb den meisten SMlern so schwer im Alltag zu ihrer Neigung zu stehen, schließlich ist von vornherein klar, daß viele Menschen dem Thema gerade wegen dieser anerzogenen Denkmuster sehr negativ gegenüberstehen. Da wird dann aus dem Dom schnell mal ein „Mann, der Frauen schlägt“, was ja auch stimmt, aber eben nicht in dem Sinnzusammenhang, der dann hineininterpretiert wird….
Trotzdem setzen wir uns über diese Konventionen hinweg und leben unsere Lust so aus, wie wir sie empfinden. Wir haben den Mut dazu, die Hürde ist gar nicht mal sooo hoch….

Aber wieso gibt es dann immer wieder einzelne Bereiche, einzelne Themen im Zusammenhang mit SM, bei denen wir uns dann doch wieder schwer tun und aus unseren anerzogenen Denkmustern nur mit größter Mühe ausbrechen können? Wieso schaffen wir es bei manchen Punkten nicht ebenso selbstverständlich unseren eigenen Weg zu gehen, ohne uns von den Grenzen in unseren Köpfen einschränken zu lassen? Bei manchen Leuten sind es die Ohrfeigen, die – objektiv betrachtet eher harmlos – eine sofortige Ablehnung auslösen, bei anderen ist es NS, bei wieder anderen das Gehen an der Leine…. Jeder hat da wohl seinen ganz eigenen wunden Punkt.

Aber wieso ist das so? Wieso sind wir bereit uns dem Ausleben unserer Neigung zu liebe über gesellschaftliche Grenzen hinweg zu setzen, also einen sehr großen Schritt zu tun, bei den kleineren Details fällt es uns dann aber so schwer?
Und wieso ist dem auch mit Vernunft und dem Wissen, daß es nur gesellschaftliche Konventionen sind, die uns bremsen, nicht ohne Weiteres beizukommen??

Falls jemand mir diese Fragen beantworten kann, würde ich mich über einen entsprechenden Kommentar sehr freuen, denn ich zerbreche mir zur Zeit ohne großen Erfolg den Kopf darüber….