Diesen Blog....

....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

27.11.2011

Lang, lang ist's her...

Im Moment werde ich durch ein paar interessante Gespräche sehr stark an die Zeit erinnert, als ich meine ersten Schritte in die (damals noch rein virtuelle) Welt des BDSM gemacht habe, und ich erinnere mich noch so gut, als sei es erst neulich gewesen. Dabei ist es jetzt schon elf oder zwölf Jhre her, daß ich angefangen habe mich im Netz nach allem umzusehen, was mit den Phantasien zu tun hatte, die mir schon damals jahrelang durch den Kopf gegangen waren.

Das war eine geniale Zeit! Wahnsinnig aufregend, mit tausend neuen Eindrücken, Erkenntnissen und Erfahrungen, und das, obwohl ich von realer Umsetzung noch sooo weit entfernt war! *lächel* Aber alleine schon der Austausch mit Anderen, die genauso ticken, die all das kennen, wovon man selbst immer geträumt hat, was man sich anfangs nicht einmal selbst eingestehen wollte, was sich aber nicht wegdiskutieren ließ... Die Möglichkeit einmal offen reden zu können, ohne schief angesehen zu werden... Menschen zu treffen, die es verstehen, die selbst so fühlen... Und auf der anderen Seite ständig das Gefühl da nie reinwachsen zu können, so fremd und in sich geschlossen wirkte diese "andere Welt"! Bei jedem Wort die Sorge, man würde sich blamieren, etwas Dummes oder Falsches sagen, sich zu sehr anmerken lassen, wie wenig Ahnung man im Grunde noch hatte!

Ich weiß noch, wie oft das Chaos in meinem Kopf mich damals wahnsinnig gemacht und total überfordert hat. Ja, es war eine unglaublich intensive Zeit, die damit begann, daß ich mich zum ersten Mal getraut habe auf entsprechenden Seiten zu surfen und erste, vorsichtige Kontakte zu anderen SMlern aufzunehmen.
Gott, hat das damals noch Mut gekostet! Und heute? Heute besteht der größte Teil meines Feundeskreises aus Leuten aus der Szene. BDSM ist zum völlig selbstverständlichen und nicht mehr wegzudenkenden Teil meines Lebens geworden.
Ich habe gelernt, daß nichts Schlimmes oder Böses daran ist, daß ich ok bin, wie ich bin, auch und gerade mit meiner Neigung.

Heutzutage unterhalte ich mich schon lange auf Augenhöhe mit den Leuten, die damals so unerreichbar viel Ahnung zu haben schienen, die immer schon lange vor mir wußten, in welche Richtung mein Weg gehen würde, was ich noch alles entdecken würde und wie tief die Neigung in mir verankert ist. Und noch schöner: heute fragen Andere mich um Rat! Manche, die mich über den Blog kennenlernen, Andere, denen man sonst irgendwo begegnet... Heute gebe ich Ratschläge, erkläre Dinge, helfe ein wenig, wenn ich darum gebeten werde... Inzwischen bin ich "alteingesessen" in der Szene und habe so einige Erfahrungen gesammelt, durch die ich Anfängern weiterhelfen kann. Wer hätte das am Anfang gedacht? Ich sicher nicht!

Und ja, manchmal passiert es mir inzwischen auch, daß ich in jemand etwas entdecke, daß ich etwas spüre, daß noch ganz klein ist, woraus aber eine große Leidenschaft werden könnte. Da ist dann dieser Funke, denn früher Andere in mir sahen, und der irgendwann zum Flächenbrand wurde.

Heute verstehe ich, warum damals erfahrene SMler mehr über mich wußten als ich selbst, und so kann ich nicht anders als immer wieder daran zu denken und zu lächeln, wenn ich mich in der Unsicherheit von jemand wiederfinde, der heute an dem Punkt ist, an dem ich vor so vielen Jahren war.

Mir haben damals Menschen geholfen, mit Rat und manchmal auch mit Tat. Dafür bin ich heute noch dankbar, denn nur so konnte ich zu mir finden und entdecken, was noch alles in mir steckt.

Diese Entwicklung ist bis heute nicht abgeschlossen, das weiß und spüre ich. Gerade im Moment bin ich dabei mit großem Staunen wieder neue Seiten an mir selbst zu entdecken, und wieder tue ich es langsam, vorsichtig und mit jeder Menge Chaos im Kopf.
Tja, und da schließt sich der Kreis dann, denn egal wie lange man SM schon lebt: es ist so herrlich vielfältig, daß immer Platz bleibt Neues zu entdecken und diese herrliche erste Zeit wieder ein wenig zu durchleben. :-)

20.11.2011

Grenzenlos

Zur Zeit passiert unglaublich viel in meinem Leben. Seit ich gesundheitlich große Fortschritte mache, scheint sich auch alles andere zu verändern, denn viele Dinge hängen mit meiner Gesundheit direkt zusammen, auch und gerade was den Bereich SM angeht. So war Vieles, was mein Herr gerne getan hätte, seit sehr, sehr langer Zeit einfach unmöglich. Es ging nicht, denn entweder hätte mein Kreislauf nicht mitgemacht oder es hätte sogar noch viel kritischere Bereiche meines maroden Körpers betroffen.

Aber jetzt, wo es so aussieht als hätte endlich (nach 14 Jahren Suche!!!) ein Arzt eine wirksame Behandlungsmethode gefunden, die mir auch auf lange Sicht helfen könnte, da ist alles anders geworden. Und auch wenn es mir manchmal noch schwer fällt es zu realisieren: jetzt ist plötzlich so viel machbar, woran ich vorher gar nicht mehr gedacht hatte, weil es so weit außerhalb meiner Möglichkeiten lag!

Mit diesen neuen Möglichkeiten erwacht in mir aber auch eine grenzenlose Gier nach all diesen Erfahrungen, nach Neuem, nach Herausforderungen, selbst wenn ich weiß, daß es in einigen Bereichen hart werden wird. Es gibt Themen, die mir gedanklich schwer fallen, die mich viel Überwindung kosten, aber selbst denen nähere ich mich zur Zeit mit großer Neugier an. Es ist eine Art Faszination, die sich irgendwo zwischen Reiz und Widerwille bewegt. Aber das ist mir im Moment egal. Alles Neue ist mir willkommen, solange es nur einen Kick bringt, solange ich mich dabei nur lebendig fühlen kann!

Es ist wie eine Sucht nach dem nächsten Kick, nach dem nächsten Nervenkitzel, dem nächsten Adrenalinschub! Und so ist es auch nicht erstaunlich, daß ich im Moment eine extreme Phase erlebe was meine Maso-Neigung betrifft. Auch da kann ich zur Zeit nie genug bekommen, bettle ständig um mehr und träume davon, daß mein Herr meine Grenzen weit ausdehnt. Es berührt mich mehr denn je zu spüren wie er darauf reagiert, wenn ich für ihn Schmerzen ertrage, wie es ihm gefällt, wie nahe wir uns dabei sind. Da ist es kein Wunder, daß ich darin aufgehe und nicht genug davon bekommen kann. ;-)

Ja, es ist eine sehr spannende Zeit für mich und ich denke auch für meinen Herrn, der im Moment so einige neue Seiten an mir entdeckt und gelegentlich gute Nerven braucht, wenn ich mal wieder volle Kraft voraus gehe und es schwer ist mich "wieder einzufangen", wie er es nennt. Aber es ist eine wunderbare Erfahrung für mich endlich wieder stärker zu werden, stabil zu sein, Kraft zu bekommen und lebendig zu sein!

Vor einem halben Jahr hatten mich die Ärzte - mal wieder! - aufgegeben. Ehrlich gesagt hatte ich es dieses Mal auch, denn ich war am Ende meiner Kräfte und meiner Nerven. Es ging gar nichts mehr, und ich wollte nur noch, daß es endlich vorbei ist und ich mich nicht mehr quälen muß. Endlich keine Schmerzen mehr, keine Angst, endlich nicht mehr kämpfen müssen!
Es ist anders gekommen, und auch wenn diese schlimme Zeit tiefe Narben hinterlassen hat, die erst jetzt so richtig sichtbar werden und an denen ich noch lange zu knabbern haben werde, versuche ich jetzt trotzdem die neuen Möglichkeiten zu genießen und voll auszukosten.
Die Perspektiven haben sich deutlich verschoben, und auch wenn ich nicht weiß wie lange es gut gehen wird und wann der nächste Zusammenbruch kommt: bis dahin will ich so viel erleben wie ich nur kann!!!

16.11.2011

Klartext!

Ich denke, es ist an der Zeit mal ein paar Dinge grundsätzlich klar zu stellen.

Alle glauben mich zu kennen und sooo gut zu wissen wie ich ticke. Ich bin ja so durchschaubar, was sollte ich schon für Überraschungen bieten?
Aurora? Die ist einfach nur lieb, nett und brav. Die kann ja gar nicht anders! Die kann ja nicht einmal energisch werden! So ein liebes, totlangeweiliges, kleines graues Mäuschen! Immer sensibel, einfühlsam, fürsorglich... Sie ist so scheu und zerbrechlich, daß man sie vor allem schützen muß, am besten vor jedem Windhauch und erst recht vor sich selbst.

Achja, ist das so?
Na gut, dann hier mal ein paar Neuigkeiten:
- Ich bin NICHT brav!
- Ich bin NICHT nett!
- Ich bin NICHT lieb!
- Ich bin NICHT langweilig und berechenbar!
- Und ich muß NICHT ununterbrochen beschützt werden!

Kennt ihr den Satz: "Nett" ist die kleine Schwester von "Scheiße"? Ja? - Super, ich auch! Und deshalb habe ich endgültig die Nase voll davon auf etwas reduziert zu werden, was nur ein klitzekleiner Aspekt meines Charakters ist. Macht euch die Mühe mehr zu entdecken, bevor ihr glaubt alles über mich zu wissen!

Ja, ich hatte eine beschissene letzte Woche und ich war ziemlich fertig, aber das passiert jedem mal. Es geht mir längst wieder gut, und ich habe keine Lust das andauernd beweisen zu müssen. Ich mußte schon ganz andere Krisen überstehen, und das habe ich geschafft und zwar auf MEINE Weise!
Wenn es mir nicht gut geht, sind meine Freunde die ersten, die ich um Hilfe bitten werde, aber das heißt noch lange nicht, daß ich ein Dauerpflegefall bin!!! Wenn das dabei heraus kommt, daß ich meinem engsten Umfeld gegenüber Schwäche gezeigt und Tränen zugelassen habe, dann hatte ich Recht damit, daß es besser ist hart zu sich selbst zu sein.

Ich kann nicht anders als immer nur lieb zu sein? Ist das so? Ok, wie sicher seid ihr euch? Wollen wir wetten???
Ich sehe alles zu schwarz / weiß, ich bin zu extrem?? - Ich habe noch nicht einmal damit angefangen!!!

Ja, ich kann anders! Und daß selbst meine Freunde, die ich sehr liebe und die mir wahnsinnig viel bedeuten, mir das nicht zutrauen und nicht merken, daß ich nicht nur aus einer Facette bestehe, sondern um einiges vielschichtiger bin, finde ich mehr als schade.

Es haben schon verdammt viele Leute geglaubt mich ach so gut zu kennen und alles wesentliche über mich zu wissen - nur haben sie sich bisher immer alle ziemlich geschnitten!
Ich hasse es, wenn man mich in eine Schublade stecken will! Und wer es versucht wird schnell merken, daß es mir darin viel zu eng ist und ich die unangenehme Eigenschaft habe auszubrechen, wenn man versucht mich einzuengen und auf einen winzigen Teil meines Wesens zu beschränken. Also LAßT ES!!!!

13.11.2011

Zwischen den Stühlen

Ich glaube, ich habe nie stärker erlebt wie zerissen man innerlich sein kann, als im Moment.

Die letzten Wochen haben in mir Dinge ausgelöste, die mich verunsichern, die mir teilweise Angst machen, die fremd und für mein Empfinden ganz unerhört sind. Ich habe neue Seiten an mir entdeckt und tue das auch immer noch, auch wenn sich längst alles verändert hat und ich keine Chance mehr habe aus Gedanken Realität werden zu lassen.
Es tut weh, etwas verloren zu haben, bevor man es überhaupt wirklich hatte, ganz besonders weil mir erst jetzt langsam klar wird, was alles möglich gewesen wäre, was es in mir noch alles zu entdecken gibt, wozu ich gerade auf dem Weg war.

Auf der anderen Seite, in einem ganz anderen Bereich meines Lebens, in meiner Beziehung zu meinem Herrn geschehen plötzlich Dinge, von denen ich tausendmal geträumt habe, die ich mir sehnlichst gewünscht habe seit wir vor fünfeinhalb Jahren zusammen gekommen sind. Dinge, die ich längst für unmöglich gehalten hatte, von denen ich sicher war, daß sie nie Realität werden würden, bis es dann in einem Moment doch passiert ist, in dem ich am wenigsten damit gerechnet hatte.
Diese Entwicklung macht mich sehr, sehr glücklich und gibt mir Kraft.

Da aber beide Seiten in mir sind, da ich Beides parallel erlebe, sitze ich nun emotional zwischen allen Stühlen. Ein Gefühl, daß mich von Tag zu Tag mehr verunsichert, denn ich weiß nicht, wie ich es in den Griff bekommen kann. Alle Wege, die mir einfallen, scheinen versperrt zu sein, und so drehe ich mich ständig nur im Kreis ohne einen Ausweg zu finden.

Manches - sogar ganz Wesentliches! - hat sich schon gebessert. Ich weiß wohin ich gehöre, und vor allem weiß auch mein Herz genau wohin es gehört. Trotzdem ist und bleibt da dieser Reiz, diese Neugier, diese so unglaublich verlockende Versuchung...! Und es bleiben neue Erkenntnisse, die so überraschend und fremd sind, daß ich sie gerne teilen würde, nur leider geht gerade das nicht mehr.

Ich habe es nicht mehr in der Hand, muß zusehen, stillhalten, kann und darf nichts tun und nichts sagen, dabei weiß ich erst jetzt, daß es mehr zu sagen gäbe, als ich selbst noch vor wenigen Tagen für möglich gehalten hätte.
Entwicklungen, die einmal losgetreten wurden, lassen sich nicht mehr aufhalten, und genau so ist es im Moment auch in meinem Innern. Nur kommt diese Erkenntnis leider zu spät.

Und so werde ich wohl erst einmal weiter mit ihm klarkommen müssen, mit meinem Platz zwischen den Stühlen.

11.11.2011

Mein geliebter Herr,

die letzten beiden Wochen waren für mich eine einzige Gefühlsachterbahn. Von "himmelhoch jauchzend" bis hin zu "am Boden zerstört" war wirklich alles dabei. Ich habe wunderbare Momente erlebt, aber leider auch den schmerzhaften Absturz danach.

Bei alledem warst Du an meiner Seite, wissend, vorausahnend, mit all Deinem Verständnis und Deiner Fürsorge. Ich habe es Dir nicht leicht gemacht, das weiß ich jetzt, aber Du hast mir die Chance gegeben mich auszuprobieren. Du hast mir Freiheiten gelassen, obwohl es Dir schwer gefallen ist und obwohl Du wußtest, daß Du es sein würdest, der hinterher die Scherben auflesen darf, denn Dir war lange vor mir klar wie der Traum, von dem ich gestern hier geschrieben habe, enden würde.

Ja, ich bin auf die Nase gefallen. Ich habe die letzten Tage gelitten und war völlig hilflos - bis wir uns gestern Abend endlich getroffen haben, bis Du mich in Deine Arme genommen, mir zugehört, mich verstanden und getröstet hast. Dafür möchte ich Dir danken, denn es hat mir so gut getan!

Aber dann haben wir weiter geredet, und Du hast Dich geöffnet wie noch nie zuvor in all den Jahren, die wir nun schon zusammen sind.
Damit hast Du mich nicht nur sehr überrascht, sondern mir auch das größte und schönste Geschenk gemacht, daß ich mir nur vorstellen kann!!!
Mir ist bewußt, daß manche Themen für Dich schwierig sind, aber umso wertvoller empfinde ich es, daß Du gestern über Deinen Schatten gesprungen bist und mir erlaubt hast, auch diese Seite von Dir kennenzulernen!

Du hast gestern meine kleine Welt mal wieder aus den Angeln gehoben, an einem Abend, von dem ich dachte, daß er unmöglich noch schön werden könnte, nachdem es mir seit Tagen so schlecht ging. Aber wo Du Deine Finger im Spiel hast ist eben nichts unmöglich, und so wurde der Abend dann doch noch wunderbar!

Ich glaube, wir waren uns nie näher als gestern, und damit meine ich (nicht nur aber auch) unser Spiel. Diese Nähe war wunderbar und ich wünsche mir, daß auch Du es so empfunden hast! Mir hat es sehr viel bedeutet!
Heute trage ich die Spuren, die Du mir gestern geschenkt hast, mit Stolz, und ich hoffe, daß es lange dauert bis alles wieder verheilt ist.

Bleibt nur eines, was ich Dir jetzt auch hier noch einmal ganz deutlich sagen möchte:
Ich gehöre Dir!!! Und daran wird sich auch nichts ändern, dazu bedeutest Du mir viel zu viel!!!

10.11.2011

Erwacht

Es gibt Träume, die sind so schön, daß man sich von ihnen dazu hinreißen läßt die Vernunft zu vergessen und einfach nur noch zu fühlen, zu genießen und glücklich zu sein. Man ist wie schwerelos, alles ist leicht und bunt und einfach.

Solange man träumt, ist es wunderbar, so wunderbar, daß das Erwachen einfach nur noch weh tut.

Ich habe geträumt, aber jetzt ist wieder Tag. Ich bin aufgewacht und muß mich jetzt an den Gedanken gewöhnen, daß alles nur ein wunderschöner, viel zu kurzer Traum war.

06.11.2011

In freudiger Erwartung ;-)

Auch wenn die Überschrift es vielleicht vermuten läßt: nein, ich bin nicht schwanger! *g*
In freudiger Erwartung bin ich aber trotzdem, nämlich in Erwartung unseres nächsten Clubbesuchs Ende der kommenden Woche. Und ich kann es jetzt schon kaum noch abwarten bis es endlich soweit ist, denn die letzten Clubabende waren so unglaublich schön, daß die Gier nach mehr davon inzwischen riesig geworden ist!

Wir hatten besonders intensive Momente bei den letzten Besuchen im Club, die ich nicht missen möchte, auch wenn sie mir Einiges abverlangt haben. Aber es war ein tolles Gefühl meinem Herrn so nahe zu sein, mich ihm so sehr hingeben zu können, all den Schmerz für ihn ertragen zu dürfen und dabei immer wieder Kraft aus kleinen Gestern zu ziehen, mit denen er mir signalisiert hat, wie zufrieden er in diesem Augenblick mit mir war. All das war wunderbar und ich konnte danach tagelang nicht aufhören zu grinsen, so nachhaltig waren die Gefühle, die er mit diesen Spielen bei mir ausgelöst hat.

Es ist sehr lange her, daß wir so intensiv spielen konnten. Meine lange Krankheitsphase hat uns vieles kaputt gemacht, so daß kaum noch ein Spiel möglich war, und das über viele Monate. An etwas so Hartes war nicht einmal zu denken! Und jetzt, wo es mir endlich besser geht, ich wieder stabiler bin und zu Kräften komme, da sauge ich diese Momente nur so auf! In meinem Kopf ist immer nur der Gedanke: "Endlich geht es wieder!!!", denn all das hat mir so wahnsinnig gefehlt! Am meisten habe ich vermißt den Stolz in seinen Augen zu sehen, denn ich konnte nichts mehr tun, womit ich ihn hätte stolz machen können.
Aber jetzt fängt eine Art neues Leben an, und die Perspektiven sind zum ersten Mal seit vielen Jahren sogar recht gut. Kein Wunder, daß ich da am liebsten alles nachholen würde, was wir beide so lange vermißt haben!

Natürlich spüre ich, daß es meinem Herrn nicht anders geht. In den letzten Wochen hat auch er sich verändert. Er wird immer mehr wieder so, wie er früher zu mir war, und das ist für mich einfach nur herrlich! Er fordert mich mehr, verlangt mehr, bringt mich an meine Grenzen und zeigt mir Neues - all das, was ich mir so lange gewünscht habe, aber nie hätte umsetzen können. Auch in ihm ist die Gier nach mehr wieder erwacht, und das finde ich so schön, denn endlich können wir wieder gemeinsam träumen und uns dann daran machen, diese Träume auch wirklich umzusetzen! :-)

Und jetzt steht eben dieser Clubabend an.
Es ist noch nicht sicher, aber es kann sein, daß es diesmal dort noch einen weiteren Faktor geben wird, der für mich eine Herausforderung darstellt, aber ich wünsche mir, daß mein Herr mir die Gelegenheit gibt ihm zu beweisen, daß ich es trotzdem schaffe mich zu konzentrieren und für ihn ebenso weit zu gehen wie die letzten beiden Male. Naja, wenn ich ganz ehrlich bin wünsche ich mir sogar, daß er noch ein ganz kleines bißchen weiter geht, aber das weiß er. Nur auch wenn es mir manchmal schwer fällt, ich muß akzeptieren wenn er irgendwann sagt, daß es genug ist, denn wenn ich ein gewisses Level erreicht habe, schaltet sich bei mir jede Vernunft aus, dann will ich nur noch mehr - egal was mein Körper dazu sagt. Und auch wenn ich es dann, in der Situation sicher anders empfinde bin ich sehr froh einen Herrn zu haben, der mich in diesen Augenblicken vor mir selbst schützt.

Trotzdem hoffe ich, daß wir diesmal einen kleinen Schritt weiter gehen können, daß ich es schaffe ihn wieder zufrieden und stolz zu machen und daß ich die Chance bekomme, ihm zu zeigen, daß ich mich heute nicht mehr von etwas ablenken lasse, was mich früher immer total nervös gemacht hat.
Was ich meine? Nun ja, spielen vor Fremden ist eine Sache, aber ein intensives, schmerzbetontes Spiel vor guten Freunden ist etwas ganz anderes und war für mich schon immer schwierig. Und es kann gut sein, daß wir diese Woche genau diese Situation haben werden. Nur daß ich es diesmal als Chance empfinde, nicht als etwas, was ich gerne vermeiden würde! Ganz im Gegenteil! Ich sehe im Moment nur die Möglichkeit, die es mir bietet, meinem Herrn zu beweisen, daß ich sicherer geworden bin, daß ich dazugelernt und mich verändert habe. Vor allem sehe ich aber die Chance, daß seine Augen dieses mal danach noch mehr vor Stolz glitzern, weil er genau weiß, daß ich mich nur für ihn überwunden habe! :-)

04.11.2011

Die Farben des Regenbogens

Wie alt muß man eigentlich werden, um sich selbst wirklich zu kennen, um nicht immer wieder neue Seiten an sich zu entdecken, von denen man bisher nicht einmal geahnt hat, daß man sie hat? Oder entstehen solche neuen Facetten erst? Sind sie gar nicht schon immer da gewesen? Bemerkt man sie deshalb erst so spät? Es ist, als hätte man sich schon tausend Regenbogen angesehen, aber gerade wenn man denkt, man weiß, wie so ein Ding aussieht, taucht da plötzlich eine ganz neue, fremde Farbe auf, die bisher nie da war.
Ich bin inzwischen 33 Jahre alt, aber anscheinend kenne ich mich noch immer nicht wirklich, denn zur Zeit kann ich nur über mich selbst staunen.

Es ist jetzt schon eine ganze Weile her, daß ich bemerkt habe, daß mich plötzlich Dinge reizen, mit denen ich vorher nie etwas anfangen konnte. Aber plötzlich fand ich sie spannend, prickelnd und wahnsinnig anziehend!
Das hat mich so sehr irritiert, daß ich es erst einmal ignoriert und von mir geschoben habe, denn ich dachte, es ist nur eine Laune und wird bald wieder vergehen. Aber nein, ganz im Gegenteil, der Reiz ist immer weiter gewachsen und in letzter Zeit so groß geworden, daß ich es nicht mehr ignorieren konnte.

Nun hat sich - für mich völlig überraschend und unerwartet - die Möglichkeit ergeben, mir genau diese neu entstandenen Wünsche zu erfüllen.


Ich bin nicht immer der mutigste Mensch. Auf einmal zu merken, daß ich Wünsche habe, die ich früher nicht gehabt und an die ich nie auch nur gedacht hätte, verwirrt mich sehr. Ich fühle mich verunsichert, auch wenn die ersten Schritte in diese neue Richtung sich bisher verdammt gut anfühlen. Trotzdem passiert, was bei mir immer passiert, wenn ich unsicher werde: ich erwische mich ständig dabei, wie ich die Flucht nach vorne antrete. Statt mir Zeit zu lassen und einfach mal den Kopf abzuschalten, gebe ich doppelt Gas und mache mir gleichzeitig ständig Gedanken. Die Sorge, etwas falsch zu machen, falsch verstanden zu werden, jemanden zu enttäuschen oder in irgendeiner Hinsicht einfach nicht gut genug zu sein, führt bei mir dazu, daß ich mal wieder in alte Muster verfalle und voranpresche. Dabei ist es super, wie es sich bis jetzt anfühlt, sogar besser, als ich es mir vorgestellt hatte! Nur ich dumme Nuß habe noch immer nicht gelernt mich einfach mal zu entspannen und mir nicht selbst wieder Druck zu machen. Dieser bekannte Spruch: "Ruhig, Brauner!" fällt mir leider immer zu spät ein, nämlich erst dann, wenn ich aus lauter Verunsicherung schon wieder haarscharf am Ziel vorbeigeschossen bin.


Ja, manchmal komme ich mir vor wie ein menschliches Ü-Ei, und ich frage mich, ob ich irgendwann an den Punkt kommen werde, daß ich mich wirklich kenne und nicht immer wieder neue Seiten an mir entdecke. Noch scheint dieser Zustand eindeutig nicht erreicht zu sein, also laufe ich weiter staunend durch meine kleine Welt und hoffe, daß alles, was mich da noch an Überraschungen erwartet, positiv sein wird.
Für den Moment fühlt es sich auf jeden Fall so an, und ich kann nur hoffen, daß es so bleibt, auch wenn ich erst noch lernen muß nicht immer die Flucht nach vorne anzutreten um meine Unsicherheit zu kaschieren.