Diesen Blog....

....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

18.05.2012

Wenn ich nur könnte wie ich wollte....


Was ist das für eine innere Barriere, die mich zwar klar erkennen läßt was ich mir wünsche, wie ich sein und mich verhalten will, die mich aber gleichzeitig daran hindert es umzusetzen? Sind es wirklich nur die anerzogenen Muster, die mir oft so im Weg stehen? Ist es Unsicherheit, mangelndes Vertrauen? Oder ist es doch die Hemmung alle schützenden Masken fallen zu lassen und zu den eigenen Empfindungen und heimlichen Wünschen zu stehen, mit allen Konsequenzen und in aller Offenheit, zumindest dem eigenen Partner gegenüber?
Im Alltag hat man, egal wie ehrlich man ist, immer noch kleine Schutzmechanismen, die greifen, wenn etwas zu intim wird, wenn man Gefahr läuft zu viel Preis zu geben und sich damit verletzbar zu machen. Man kann solche Situationen dann einfach mit einem Lachen entschärfen, mit einem schlagfertigen Spruch.... Man kann den Blick abwenden, vorgeben in der Handtasche etwas zu suchen um Zeit zu gewinnen.... Es gibt tausend kleiner Tricks, tausend Dinge, die helfen sich zu maskieren, sich vor zu neugierigen Blicken zu schützen. 
Aber was, wenn man diese Masken, diese Schutzmechanismen in bestimmten Momenten ablegen will und es nicht schafft? Wenn man genug vertraut um sich ganz zu öffnen, aber im letzten Augenblick verselbstständig sich jedes Mal dann doch wieder so ein antrainiertes Muster und sorgt dafür, daß man einen Rückzieher macht? Wie lernt man das zu kontrollieren? Wie verhindert man solche Übersprungshandlungen?
Ich frage mich das seit Jahren, denn ich sehe, daß ich genau vor diesem Problem stehe, immer und immer wieder. 
Ich weiß genau wie ich mich in der ein oder anderen für mich schwierigen Spielsituation verhalten will. Ich will es wirklich, nicht nur meinem Herrn zu liebe! Wenn ich alleine bin weiß ich genau was ich wie tun möchte. Dann kommt der passende Moment und in meinem Kopf legt sich ein Schalter um, ich gehe auf „Autopilot“ und sehe mir selbst dabei zu wie ich das genaue Gegenteil von dem tue, was ich mir vorgenommen hatte. Schon dabei, erst recht danach, bin ich dann traurig darüber, enttäuscht von mir selbst. Aber ich kann es einfach nicht steuern!
Ich wüßte wirklich gerne, ob es nur mir so geht, oder ob Andere - vor allem Subs! - dieses Problem auch kennen...!?
Bei mir sieht es immer wieder wie mangelnde Demut aus, dabei ist es das gar nicht.
Für mich fühlt es sich wie eine Art Fluchtreflex an. Sobald ich in eine Situation komme, die schwierig ist, in der ich angespannt bin, ergreife ich die Flucht nach vorne. Im Spiel bedeutet das meist, daß ich versuche mit einem witzigen Spruch oder einem Lachen meine Unsicherheit zu überspielen und die Situation so zu entschärfen. Leider ruiniert das nicht selten die Stimmung. Mein Herr ist dann verärgert, versteht nicht, wieso ich aus seiner Sicht herumalbere und ich fühle mich mies, weil ich doch eigentlich still bleiben und demütig gehorchen wollte.
Aber woran liegt das bloß?
Ich weiß genau, daß ich ihm so gerne zeigen würde, was ich wirklich tun will, was mein Gefühl mir sagt, wieviel Demut in mir ist, aber im letzten Moment verselbstständigt sich dann wieder Alles und ich stehe mir selbst im Weg. 
Was ist das nur, daß mich daran hindert ihm zu zeigen was da noch in mir ist? Mangelndes Vertrauen ist es ganz sicher nicht, das weiß ich. Anerzogen? Mag sein, aber höchstens zu einem kleinen Teil, der sich leicht übergehen läßt.
Bleibt noch die Angst alle schützenden Masken fallen zu lassen und völlig nackt (im übertragenen Sinne), völlig schutzlos und verletzlich da zu stehen.
Kann es sein, daß man diese Fähigkeit verliert oder zumindest fast verliert, wenn man sein Leben lang kämpfen mußte? Daß man neu lernen muß diese Schutzlosigkeit zuzulassen, wenn man bisher nur überlebt hat, weil man in der Lage war sich mit allen nur möglichen Tricks zu maskieren, zu schützen und sich dahinter zu verschanzen?
Wenn ja: wie lernt man das neu? Wie überlistet man diese Reflexe? Wie schafft man es das Fluchttier in sich an die Kette zu legen, damit das scheue, demütige, sanfte Wesen dahinter zum Vorschein kommen kann?
Manchmal, in seltenen Momenten, hat es schon geklappt. Meist nicht auf Anhieb, aber mein Herr hat dann im richtigen Augenblick die richtigen Worte gefunden, mich ermahnt Vertrauen zu haben oder mich mit seinen Blicken dazu gebracht ruhiger zu werden. Aber selbst dann, selbst wenn er diese Geduld aufbringt, ist es nur deutlich besser, aber noch nicht so, wie es sein könnte, da bin ich mir sicher!
Seltsam finde ich auch, daß ich es besser hinbekomme, wenn wir Zuschauer haben, wenn wir z.B. Im Club sind. 
Müßte ich den Druck dann nicht als noch größer empfinden und erst recht panisch reagieren? Aber nein, dort habe ich es ein ganzes Stück besser unter Kontrolle, denn ich weiß genau, daß ich alles darf, nur nicht meinen Herrn blamieren. Dieser Wille ist dann stärker als jede Nervosität, jede Angst und jeder Selbstschutzreflex. 
Nur warum fällt es mir so wahnsinnig schwer diese Kraft und Ruhe zu finden, wenn wir alleine sind?
Nein, es gab in letzter Zeit keine konkrete Situation, in der ich vor diesem Problem gestanden hätte. Aber ich denke im Moment über viele Dinge nach, und dieses Dilemma verfolgt mich schon seit Jahren. Es überschattet mein Sub-Sein immer wieder, und ich würde mich so gerne endlich davon lösen!
Nach einer langen Zeit, in der Schmerz das war, wonach ich mich mit Abstand am meisten gesehnt habe, treten jetzt wieder andere Facetten in den Vordergrund. Ich spüre, daß D/s-Phantasien einen immer größeren Raum in mir einnehmen, genau wie es früher war.
Zum Teil hatte ich sie gerade wegen dieses Problems etwas von mir geschoben. Und jetzt, wo ich spüre, daß die Sehnsucht nach diesen Dingen wieder sehr stark in mir ist, weiß ich, daß ich bald auch wieder mit diesen alten Schwierigkeiten zu kämpfen haben werde. 
Vieles hat sich verändert in den letzten Monaten, nur in diesem Punkt befürchte ich, daß ich noch nicht wirklich weiter gekommen bin. Dabei ist es gerade das, was ich mir so sehr wünschen würde!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Aurora, geht es dir gut? Ich vermisse deine Einträge.
LG,
Kleines s