Diesen Blog....

....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

29.02.2012

Wissen ist.... Ohnmacht!

Mit dem Wissen ist das so eine Sache. Manche Dinge weiß jeder, manche sollte jeder wissen. Bei anderen Dingen ist es aber so, daß sie eben nicht jeden etwas angehen und man sie vielleicht vor bestimmten Menschen ganz bewußt lieber ungesagt wissen will.
Manches ist zu privat, berührt zu sensible Punkte oder es reißt Wunden auf, die noch gar nicht verheilt waren, wenn der falsche Mensch es erfährt. Das muß nicht einmal konkret an dieser Person liegen. Es kann seine Ursache auch in einem selbst haben, weil man sich gedemütigt fühlt, wenn jemand etwas über einen weiß, was er nicht wissen sollte, oder weil es einem peinlich ist, oder unangenehm, weil man jemandem nicht vertraut, der nun sensible Informationen hat, weil man sich ein Stück weit ausgeliefert fühlt, bloßgestellt, wenn man sich blind darauf verlassen hat, daß gerade diese Person gerade dieses Wissen eben nicht hat.

Das gefährliche an Worten ist, daß man sie nicht wieder zurückholen kann. Hat man einmal etwas erzählt, kann man nichts tun, damit der Zuhörer die Information wieder vergißt.
Und in meinem Fall muß ich nun damit umgehen, auch wenn mir dabei mehr als unwohl ist.

Erst war ich nur sehr erschrocken darüber. Wie problematisch ich die neue Situation wirklich finde, wurde mir erst in den nächsten Stunden bewußt, als ich merkte, daß der Gedanke daran sich in meinem Kopf festgebissen hat.
Ich war im ersten Moment so perplex, weil ich gar nicht glauben konnte, daß das tatsächlich passiert ist, daß ich nicht viel dazu sagen konnte, aber inzwischen merke ich, wie sehr mich dieser Gedanke belastet.
Ich weiß, daß es manchmal schwer ist Dinge für sich zu behalten, aber ich weiß auch, daß ich es trotzdem tue, selbst den Menschen gegenüber, die mir am meisten bedeuten, wenn ich weiß, daß es für den, um den es dabei geht, wichtig ist, wenn ich mein Wort gegeben habe, wenn mir bewußt ist, daß sich dieser Mensch darauf verläßt - und ganz besonders, wenn es etwas ist, was so schmerzhafte Punkte berührt....

Ja, man kann es nicht mehr ändern, ich kann es nicht rückgängig machen, aber ich wünschte so sehr, es wäre anders!!! Darauf zu vertrauen, daß diese eine Sache privat bleiben würde, daß ich kontrollieren kann, wer es weiß und wer nicht, war meine Sicherheit, und die habe ich so sehr gebraucht bei einem Thema, daß so schon kompliziert genug ist. Ich habe mich auf etwas verlassen und sehe jetzt, daß das ein Fehler war.
Nur wie ich damit umgehen soll weiß ich noch nicht, denn bisher war genau das mein Anker. Ohne ihn wird es noch schwerer werden, zumal zu allem Anderen jetzt auch noch ein Gefühl von bloßgestellt sein dazu kommt.

Ich bin nicht sauer - was hätte das auch für einen Sinn? Geschehen ist geschehen. Es trifft mich einfach sehr, weil ich nicht damit gerechnet habe.
Es zeigt mir mal wieder, daß man sich immer nur verletzlich macht, wenn man vertraut. Und es zeigt mir, daß ich in den letzten Jahren zu viel meiner früher so mißtrauischen Art abgelegt habe, denn heute hat mich diese Entwicklung kalt erwischt, während ich früher genau davon ausgegangen wäre....

Es heißt, Wissen ist Macht. In meinem Fall ist Wissen leider Ohnmacht....


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