Diesen Blog....

....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

19.11.2006

Der Test

Sanft lag ihre Hand auf seinem Bein und streichelte ihn gelegentlich, so wie sie es immer tat, wenn sie im Auto unterwegs waren. Er drehte sich kurz zu ihr um und fragte lächelnd:
„Na, aufgeregt?“.
Sie schloß die Augen, kuschelte sich tiefer in den Sitz, versuchte, die Gedanken nicht an sich heran zu lassen, die bei seiner Frage sofort wieder in ihr hochgekommen waren….
Ja, sie war aufgeregt. Kein Wunder, denn sie waren auf dem Weg in den Club und auch wenn es nicht mehr so schlimm war wie bei ihrem ersten Besuch dort, ganz entspannt konnte sie so einem Abend noch immer nicht entgegensehen.
Trotzdem hatte sich in letzter Zeit viel verändert. Es hatte diesen zweiten Clubbesuch gegeben, den sie nahezu verweigert hatte weil ihr im letzten Moment die Nerven durchgegangen waren. Es hatte die Aussprache danach und ihren festen Vorsatz gegeben, ihn nie wieder so zu enttäuschen. Ja, sie hatte sich vorgenommen die Sache mit den Clubbesuchen endlich in den Griff zu bekommen, auch wenn es schwer war….
Seitdem hatte sie schon zwei weitere Clubabende hinter sich gebracht und sich allmählich an die Situation, die anderen Leute, die Blicke und alles Andere gewöhnt. Und die Geduld ihres Herrn hatte ihr dabei sehr geholfen, denn auch wenn er jedes Mal etwas mehr von ihr verlangte, so spürte er doch immer wie weit er gehen konnte und ab wann es für sie zu viel wurde.

Sie spürte seine Hand sanft in ihrem Nacken.
„Erde an Subbi! Ich hab dich was gefragt!“
Sie öffnete langsam wieder die Augen, tauchte aus ihren Gedanken auf und gab lächelnd zurück:
„Du weißt genau, daß ich nervös bin, also wieso fragst du?“.
„Och, es hätte ja sein können, daß du endlich gelernt hast, daß dir dort nichts passiert und du keine Angst haben musst…. Aber ich sehe schon, ganz so weit bist du noch nicht. Trotzdem möchte ich, daß du dich heute auf das konzentrierst, was ich dir sage. Ich möchte, daß du mich heute Abend nicht blamierst! Gib mir Grund, stolz auf dich zu sein!“

Sie nickte, dann drehte sie den Kopf weg und sah aus dem Fenster.
Seltsam, das betonte er nun schon zum dritten Mal an diesem Abend. Irgendetwas musste er vorhaben – und sie hatte mal wieder keinen Schimmer was…. Was würde er verlangen? Welche neue Hürde musste sie heute nehmen? Woran dachte er bloß??? Egal was es war, es schien ihm offensichtlich sehr wichtig zu sein wenn er sie so oft ermahnte. Schon alleine deshalb musste sie sich heute wirklich besonders zusammenreißen, denn sie wollte ihn auf keinen Fall mal wieder enttäuschen – schon gar nicht vor anderen!!
Aber die Frage woran er wohl dachte nagte weiter an ihr. Zum x-ten Mal ging sie alle möglichen Szenarien durch, hielt manches für möglich, manches für nahezu ausgeschlossen, denn so weit war sie einfach noch nicht.
Und was, wenn er sie überschätzte? Wenn er etwas verlangen würde, was sie nicht konnte, was ihre Grenzen überstieg??
Sie spürte, wie die Nervosität auf einmal wieder in ihr aufkam, wie die altbekannten Ängste wuchsen, wie sie immer unsicherer wurde.

„Hey, was schaust du denn so ängstlich? Wir sind doch noch nicht einmal da!“
Seine Hand nahm zärtlich ihre, die noch immer auf seinem Bein lag, drückte sie und als sie ihn ansah waren seine Augen so warm und sein Lächeln so herzlich, daß sie sich sofort für ihre Gedanken schämte.
Natürlich würde er wissen, wie weit er gehen konnte! Er hatte es immer gewusst und daran würde sich auch nichts ändern. Zumal er eher dazu neigte zu vorsichtig zu sein, wenn er bei etwas unsicher war, als es drauf anzulegen und einen Absturz bei ihr zu riskieren. Es war dumm gewesen, sich vor lauter Angst so etwas einzureden….

Energisch schüttelte sie die dunklen Gedanken ab, konzentrierte sich ganz auf ihn, seine Nähe und das schöne Gefühl, seine Hand um ihre zu spüren.
Kurz danach kamen sie auch schon auf dem großen Parkplatz an. Nun wurde es wieder ernst.
An seiner Hand ging sie zum Eingang, folgte ihm ins Haus und schließlich zu der großen Umkleide, wo sie ihre Sachen einschließen konnten.
Als sie fertig waren und in den Spielbereich gehen wollten, hielt er sie noch einmal am Handgelenk zurück, zog sie an sich, nahm sie fest in den Arm und sagte:
„Ich weiß, du wirst das heute Abend wunderbar hinbekommen. Denk nur immer daran: die Anderen können dir egal sein, es ist nur wichtig, was ich von dir erwarte!“
Dann küsste er sie und ging voran Richtung Bar.

Tja, das war dann wohl die vierte Warnung gewesen, es heute besser nicht zu vermasseln. Klarer ging es ja kaum noch…. Und noch immer wusste sie nicht, worauf er hinaus wollte oder was sie im Laufe des Abends erwarten würde.

Doch erst einmal lief alles wie immer. Sie setzten sich an die Bar, tranken etwas, unterhielten sich…. Nach einer Weile machten sie sich auf den Weg zum Buffet und aßen etwas, bevor er dann meinte, es sei an der Zeit mal ein wenig herumzuschlendern und zu sehen, was in den einzelnen Räumen gerade so los sei.
Es waren heute nicht besonders viele Leute da, etwa so wie bei ihrem ersten Besuch hier und bei der Vielzahl der Räume verteilten sie sich so, daß in vielen Ecken gar niemand war, man mal für ein paar Momente ungestört sein konnte.
Sie liebte diese Augenblicke und empfand sie bei solchen Clubbesuchen auch als besonders kostbar, denn wie schnell konnte ihre Ruhe wieder von irgendeinem der anderen Gäste gestört werden…? Und sie hatte noch immer nicht gelernt, deren Anwesenheit zu ignorieren oder gar als anregend zu empfinden. Ja, zu Hause, in ihrer Phantasie, da war das ganz einfach…. Da hatten Zuschauer einen ganz besonderen Reiz, aber hier, in der Realität…. Das war einfach etwas anderes, auch wenn sie inzwischen nicht mehr bei jedem Geräusch sofort dichtmachte und ihren Herrn mit diesem Verhalten zur Weißglut brachte. Aber mit ihm alleine zu sein, ihn spüren zu können ohne daß Andere diese Intimität störten war doch etwas ganz anderes!

Als sie mal wieder alleine in einem der Spielzimmer waren, schob er sie sanft gegen ein an der Wand montiertes Andreaskreuz. Er lehnte sich gegen sie, so daß sie sein Gewicht angenehm spürte und sich genießerisch an ihn schmiegen konnte. Ihre Hände glitten über seinen Rücken, streichelten ihn während er ihren Hals küsste und mit seinen Fingern immer wieder an den sehr hohen Schlitzen ihres Kleides herumspielte.
Längst hatte sie gelernt nicht mehr dazwischen zu gehen, seine Finger nicht sanft davon abzuhalten ihr Kleid ein wenig nach oben zu schieben und dann darunter zu greifen. Längst wusste sie, daß er nicht hören wollte: „Vorsicht, wenn jetzt jemand kommt!“. Über diesen Punkt war sie inzwischen hinaus, auch wenn sie jedes einzelne Mal hoffte, er möge nicht zu weit gehen, sie ein wenig abschirmen, falls doch jemand auftauchen sollte. Aber sie hatte gelernt stillzuhalten und die Ruhe zu bewahren wenn er es nicht tat – außer ihr dachte sich hier sowieso niemand etwas dabei.
Sie seufzte innerlich. Es war einfach zu dumm, daß sie nicht so locker sein konnte wie er und wie all die Anderen. Sie würde es so gerne, doch im entscheidenden Moment blockierte sie dann wieder und konnte sich nicht fallen lassen….

Sie spürte kaum, wie er nach dem Karabinerhaken griff, der an einer ihrer Handgelenksmanschetten hing. Erst als er ihren Arm daran nach oben zog, reagierte sie.
Bereitwillig streckte sie die Hand nach oben, legte sie auf den Balken des Kreuzes, hob die andere Hand und legte auch sie in Position.
Er sah sie an, lächelte kurz, dann ließ er den Haken in der Öse des Kreuzes einrasten und zog einen zweiten, für die andere Seite, aus seiner Hosentasche. Einen Moment später war sie fixiert….

Sie spürte ein Kribbeln, eine wilde Mischung aus Erregung, Vorfreude, Angst und Lust, die sie immer überkam wenn er im Club mit ihr zu spielen begann. Und diesmal war es besonders aufregend, denn er hatte sie hier noch nie an ein Kreuz gebunden…. Diese Art des Präsentiertwerdens war ihr bisher erspart geblieben. Skeptisch dachte sie daran, daß sie jetzt keinen Einfluß mehr darauf hatte, was andere sehen würden, wenn sie hereinkamen, denn ihre Möglichkeiten sich deren Blicken irgendwie zu entziehen waren durch die Fixierung auf Null gesunken.
Blieb nur zu hoffen, daß keiner kommen würde!

Noch immer streichelte und küßte ihr Herr sie, schenkte ihr seine Nähe und tat nichts, was sie weiter verunsichert hätte. Erst nach einer ganzen Weile ließ er sie die Beine ein Stück weit spreizen, fixierte sie aber nicht wie die Arme am Kreuz.

„Wie geht es dir? Fühlst du dich wohl?“
Sie wunderte sich etwas über seine Frage, schließlich war noch nichts wirklich Aufregendes passiert.
„Ja, danke, alles in Ordnung.“
„Na bestens, dann können wir ja noch ein wenig weitermachen….“
Als sie sein Lächeln sah wusste sie, daß er etwas vorhatte, daß jetzt etwas passieren würde, womit sie nicht rechnete.
Und wirklich, schon hatte er die Augenbinde aus seiner Tasche gezogen und legte sie ihr vorsichtig an.

Jetzt wurde sie doch wieder ein wenig nervös. Normalerweise machte es ihr ja nichts, nicht sehen zu können, im Gegenteil! Meist flüchtete sie sich ganz von selbst in die Dunkelheit um sich besser konzentrieren oder irgendetwas mehr genießen zu können. Aber jetzt und hier??? Das war hart….

Instinktiv kuschelte sie sich noch enger an ihn, suchte den Schutz seiner Nähe.
Es dauerte nur ein Paar Augenblicke, dann hörte sie seine Stimme leise, dicht an ihrem Ohr:“Egal was gleich passiert, ich möchte, daß du kein einziges Wort sagst, bis ich es dir wieder erlaube. Und ich möchte, daß du dich nicht bewegst, deine Position kein Stück veränderst, solange du nicht meine Erlaubnis dazu hast. Hast du das verstanden?“

Was sollte das denn jetzt? Was hatte er vor? Was wollte er von ihr? Ein Sprechverbot?? Das hatte er ihr noch nie erteilt – wieso gerade jetzt???
Ihre Gedanken rasten, die Angst war auf einmal mit aller Macht wieder da….

„Ob du das verstanden hast, will ich wissen.“
Sie beeilte sich zu antworten.
„Ja, Herr, ich habe es verstanden. Aber….“
„Gut, dann vergiß es nicht und halte dich daran! Kein Wort, keine Bewegung, egal was passiert!“
Er küsste sie zärtlich auf den Mund, dann zog er sich von ihr zurück und verschwand aus ihrer Wahrnehmung. Ohne jede Vorwarnung war er plötzlich weg. Sie konnte ihn weder hören, noch spürte sie seine Körperwärme in ihrer Nähe. Da war einfach nichts mehr, nur die Dunkelheit der Augenbinde und die Musik, die in allen Räumen zu hören war und ihr jetzt auch noch die letzte Chance nahm, ihn irgendwo atmen zu hören.
Sie hatte auch keine Ahnung, in welche Richtung er gegangen war, denn in diesem Raum lag Teppichboden, so daß der Klang seiner Schritte völlig geschluckt wurde.

Sie spürte, wie die Angst in ihr übermächtig wurde. Wieso tat er das? Wieso ließ er sie so alleine? Warum geschah nichts?
Erst rechnete sie noch damit, plötzlich von der Peitsche oder sonst einem Schlaginstrument getroffen zu werden – weshalb auch sonst die Regel mit dem nicht bewegen? Doch nach einer Weile wurde ihr klar, daß es das nicht war. Er hatte etwas anderes vor….

Von Minute zu Minute wurde sie unruhiger, sie zog probehalber leicht an ihren Handfesseln, doch wie erwartet gaben die kein Stück nach. Mehr herumzuzappeln wagte sie nicht, denn sie ging fest davon aus, daß er nur ein paar Meter entfern stand, sie beobachtete und nur darauf wartete, daß sie sich seinen Vorgaben widersetzen würde.
Viel schwerer war es da schon nicht nach ihm zu rufen, ihn nicht zu bitten sich bemerkbar zu machen, sie aus dieser Situation zu befreien, ihr wenigstens die Augenbinde wieder abzunehmen…. Doch was hätte das für einen Sinn gehabt? Außer daß sie ihn mit dem Brechen des Sprechverbots verärgert hätte, hätte sie nichts erreicht. Er hatte sie schließlich extra so und nicht mit offenen Augen fixiert, welchen Grund sollte er also haben das jetzt zu ändern?
Nein, so sehr ihre Nervosität sie auch quälte, sie musste ruhig bleiben und warten, bis er sie wieder losmachen würde. Da es nicht sonderlich interessant sein konnte, sie hier so zu beobachten, würde es bis dahin sicher nicht mehr lange dauern….

Gerade als sie es einigermaßen geschafft hatte, sich selbst mit diesem Argument zu beruhigen, hörte sie leise Schritte näher kommen. Na endlich, ihr Herr!

„Ja was haben wir denn da? Hat dein Herr dich hier vergessen?“

Sie zuckte zusammen als habe sie ein Schlag mit dem Rohrstock getroffen.
Eine fremde Stimme! Ein anderer Gast war hier! Es war nicht ihr Herr….
Diesmal war es keine Angst, diesmal war es reine Panik die durch sie hindurchschoß.

„Du sprichst wohl nicht mit jedem, was?“, kam der nächste Kommentar der fremden Männerstimme.
Was sollte sie jetzt tun? Wo war ihr Herr? Wieso hielt er ihr den Typen nicht vom Hals??
„Hey, sag doch mal was!“
Jetzt wäre es wirklich an der Zeit, daß er eingriff! Wieso rührte er sich bloß nicht???
Sie spürte, wie der fremde Mann sich ihr ein Stück näherte, doch er berührte sie nicht. Trotzdem wurde sie immer ratloser, wusste nicht, wie sie mit der Situation umgehen, was sie tun sollte. Reden durfte sie nicht, also konnte sie ihn auch nicht bitten, sie in Ruhe zu lassen. Aber sie konnte doch nicht einfach so hier herumstehen und keinen Ton sagen, auch wenn sie direkt angesprochen wurde – oder??
Aber wenn ihr Herr sich nicht endlich einschaltete, was blieb ihr denn dann auch anderes übrig als zu reden?
Sie holte tief Luft, wollte gerade etwas sagen, da hörte sie in ihrer Erinnerung wieder seine Stimme: „Kein Wort, keine Bewegung, egal was passiert!“. Egal was passiert, also auch jetzt nicht…. Er hatte sich klar ausgedrückt und solange der Mann ihr nicht zu nahe kam, würde sie sich daran halten müssen…
Resigniert stieß sie die Luft wieder aus, klappte den schon halb geöffneten Mund wieder zu und betete innerlich, er möge begreifen und gehen!!

Anscheinend hatte er ein Einsehen, denn einen Moment später entfernte er sich tatsächlich von ihr und sie hörte seine Schritte, die sich leise entfernten.
Geschafft. Sie hatte die Probe bestanden, sich nicht gerührt, nichts gesagt, nichts getan was ihr Herr ihr verboten hatte. Nun würde er sicher zufrieden mit ihr sein, zu ihr kommen, sie losmachen und alles war wieder gut.

Sie wartete. Sie wartete eine ganze Weile, doch nichts rührte sich, nichts passierte, ihr Herr kam nicht zu ihr.
Was wollte er denn noch? Wurde es ihm nicht langsam langweilig sie so dastehen zu sehen?
Aber sie kannte die Antwort selbst: nein, wurde es nicht. Es war viel zu spannend an ihren Gesichtszügen ihre Angst und ihre Panik abzulesen, ihre Erleichterung, als der Typ eben wieder gegangen war. Ihr Herr amüsierte sich sicher bestens….

Wieder hörte sie etwas, doch diesmal waren es nicht nur Schritte, diesmal war da auch das Klirren einer kleinen Kette…. Die Geräusche kamen näher, doch anscheinend beachtete man sie nicht weiter, denn bereits nach kurzer Zeit hörte sie das Stöhnen eines Mannes und die scharfen Befehle einer Frau, die offensichtlich an dem Strafbock ganz in ihrer Nähe spielten.
Sie entspannte sich ein wenig, denn solange die Beiden mit sich beschäftigt waren, würden sie sie sicher in Ruhe lassen….
Doch wie immer ließen die Spanner nicht lange auf sich warten. Angelockt vom Stöhnen und den Schreien des Sklaven tauchten schon bald weitere Clubbesucher auf, wieviele konnte sie nicht heraushören, dazu schluckte dieser dämliche Teppich die Geräusche viel zu sehr.
Aber egal ob 2, 3 oder mehr – ihr war unwohl bei dem Gedanken, daß all diese Leute sie jetzt so sehen konnten. Ganz allmählich müßte ihr Herr doch einsehen, daß die Situation sich verselbstständigt hatte und sie endlich losmachen! Doch dann hörte sie einen Kommentar von dem Mann, der sie vorhin schon angesprochen hatte und der offensichtlich wieder zurückgekommen war und sich jetzt leise mit einem anderen über sie unterhielt:
„Nein, keine Ahnung zu wem sie gehört. Als ich eben herkam war sie schon so fixiert und alleine….“

Alleine??? Was bitteschön meinte der Typ mit alleine??? Wie blind war er, in einem doch recht kleinen Raum ihren Herrn nicht zu sehen?? Das konnte doch gar nicht sein!
Aber: wenn er nun recht hatte, wenn da wirklich niemand außer ihr gewesen war, als er hereinkam? Was, wenn ihr Herr tatsächlich den Raum verlassen hatte um sie auf die Probe zu stellen?

Nun war es mit dem letzten Rest ihrer Ruhe vorbei. Sie hatte einfach nur noch Angst.
Wo war ihr Herr? Wieso ließ er sie alleine? Wieso passte er nicht auf sie auf, gerade wenn sie fixiert und somit hilflos war? Wie konnte er ihr so etwas antun???
Der Drang nach ihm zu rufen, ihn zu bitten ihr zu helfen wurde immer größer und sie spürte, wie sich langsam Tränen in ihren Augen sammelten – dabei hätte sie nicht sagen können, ob sie eher aus Angst oder aus Wut hätte weinen mögen….
Ihre Nerven waren zum Zerreißen angespannt, als sie plötzlich eine leichte Berührung am Bein wahrnahm.
Instinktiv wollte sie zurückzucken, die Beine schließen, sich schützen.
Wie konnte es ein Fremder wagen sie zu berühren??? Und wie konnte ihr Herr sie so einer Situation aussetzten?? Was dachte er sich bloß dabei??

Doch die Berührung war nur kurz, flüchtig, als sei jemand versehentlich an sie gestoßen, so daß sie es mit aller Mühe noch schaffte ruhig stehen zu bleiben. Aber wieso sie sich so quälte, wusste sie selbst nicht. Wenn ihr Herr doch nicht einmal da war um sie zu beobachten, wenn er nicht einmal auf sie aufpasste, wieso bemühte sie sich dann so sehr, sich an seine Regeln zu halten?

Sie registrierte kaum, wie das Spiel des Pärchens endete und die Zuschauergruppe sich langsam wieder auflöste. Es wurde ihr erst bewusst, als sie in der nun entstandenen Stille wieder eine Berührung am Bein spürte.
Diesmal war es nicht mehr voll im Raum, diesmal wurde sicher niemand versehentlich gegen sie gedrängt im Bemühen, möglichst viel von dem Spiel des Paares mitzubekommen. Diesmal musste es Absicht gewesen sein….

Sie zuckte leicht zusammen, bewegte sich sonst aber noch immer nicht. Solange es bei dieser letzten, kurzen Berührung blieb, würde sie es schaffen. Aber beim nächsten Mal konnte sie nicht anders, dann mußte sie einfach etwas sagen, das musste auch ihr Herr einsehen. Schließlich konnte sie sich doch nicht einfach von irgendwem anfassen lassen!
Doch die Situation schien sich tatsächlich weiter zuzuspitzen, denn sie spürte, daß jemand ihr sehr nahe war. Sie konnte ihn sogar atmen hören – nicht gerade beruhigend…
Als sie dann Finger an ihrer Schläfe spürte, riß sie wild den Kopf zurück, wollte etwas sagen, sich wehren, den Kerl zurechtweisen – doch noch bevor sie dazu kam spürte sie einen Finger auf ihren Lippen und hörte die Stimme ihres Herrn:
„Nein, meine Kleine. Du warst so brav, mach es dir nicht im letzten Moment noch durch eine Bemerkung kaputt!“

Sie sank förmlich in sich zusammen als sie ihren Herrn erkannte und endlich wusste, daß sie in Sicherheit war.
Bewegungslos ließ sie sich die Augenbinde abnehmen, sah ihn dicht vor sich, seine Augen, sein Lächeln, seinen offensichtlichen Stolz.
Er löste ihre Hände aus ihrer Fixierung, ließ ihre tauben Arme sanft nach unten gleiten, bedeutete ihr, sich bequem hinzustellen und sagte schließlich:
„So, und wenn du möchtest darfst du jetzt auch wieder sprechen.“
Dann wollte er sie in die Arme nehmen, doch sie wich zurück, machte sich ganz steif in seinem Arm, ging nicht auf seine Zärtlichkeiten ein. Sie konnte es einfach noch nicht….

„Was hast du denn? Du hast das wirklich ganz wunderbar gemacht und ich bin sehr, sehr stolz auf dich. Du hast mich nicht enttäuscht. – Ist es das? Wolltest du das hören?“

Sie sah ihn nur an, konnte nichts sagen, war noch viel zu sehr mit dem beschäftigt, was eben passiert war.
Er nahm sie an der Hand und zog sie zu einer Bank in einer Ecke des Raumes, dort setzte er sich zu ihr und wartete. Als sie endlich so weit war, fragte sie nur:
„Wieso? Wieso hast du das getan? Wieso hast du mich alleine gelassen?“.
Einen Moment lang wirkte er traurig, doch dann hatte er sich sofort wieder im Griff und sah sie ruhig und ernst an.
„Wann begreifst du endlich, daß ich dich nie alleine lassen würde? Wie oft muß ich es dir noch sagen, wie oft noch beweisen? Wann lernst du, mir zu vertrauen – wirklich zu vertrauen, auch wenn es so aussieht, als hätte ich mich nicht an eine Absprache gehalten?“
„Aber der Mann hat gesagt….“
„Der Mann hat gesagt…. Wie oft müssen wir noch an den Punkt kommen, daß ich dich frage wer dir wichtiger ist, Fremde oder dein Herr?“
„Was hat das denn damit zu tun?“
Er seuftzte.
„Wenn ich dir x-mal verspreche, ich würde dich nie alleine lassen und du dann den Kommentar eines Fremden aufschnappst, der behauptet ich sei nicht da und du ihm mehr glaubst – hat das nichts damit zu tun?“

Endlich begriff sie. Ja, er war da gewesen, die ganze Zeit. Er hatte auf sie aufgepasst und ihr hatte nichts passieren können. Es war alles nur ein Test gewesen, wie weit ihr Vertrauen ging. Und wenn der Fremde trotzdem behauptet hatte, sie sei alleine im Raum gewesen, dann musste das auf Wunsch ihres Herrn hin geschehen sein. Mist – und sie hatte es nicht begriffen!

Sie senkte den Kopf, schämte sich wie im Auto für ihr Misstrauen, wollte sich bei ihm entschuldigen. Doch er nahm sie einfach in die Arme und küsste sie zärtlich.
„Ist schon gut, es war ja auch hart. Vielleicht hätte ich dich nicht so lange quälen sollen. Aber ich bin wirklich stolz, daß du dich so tapfer geschlagen hast – gerade wenn du dachtest, ich würde nicht auf dich aufpassen.“
Sie war froh, daß er ihr nicht böse war. Dankbar kuschelte sie sich an ihn, als ihr plötzlich noch etwas anderes einfiel:
„Und die Berührungen, das warst auch beide Male du?“
Er sah sie an und lachte laut.
„Ja, natürlich, oder glaubst du wirklich ich überlasse meine Sub einfach jedem? Wo ich es mit deiner Erziehung sooo schwer habe….“
Nun war sie endgültig beruhigt und konnte mitlachen. Er hatte ja Recht, einfach war es mit ihr sicher nicht immer – aber sie bemühte sich und zumindest heute hatte sie ihm das auch beweisen können.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

armes mädchen.....