Diesen Blog....

....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

09.11.2006

Wie alles begann....

Sie hatte sich diesen Moment unzählige Male vorgestellt, war jede Einzelheit immer wieder durchgegangen, hatte sich fest vorgenommen, ihn mit Würde und Stolz hinter sich zu bringen. Kein Gezappel, kein Gejammer, keine Versuche ihren Herrn zu einem Kompromiss zu überreden, bei dem sie erst einmal zumindest noch ihre Unterwäsche anbehalten durfte.
Nein, er hatte ihre gesagt, sie solle völlig nackt aus dem Bad kommen und so würde es auch sein….

Noch ein paar Mal tief durchatmen, dann öffnete sie die Tür und ging – so ruhig sie nur konnte – quer durch das kleine Zimmer bis zu der Stelle, die er ihr vorher angewiesen hatte.

Es war schwer, kostete alle Kraft nicht herumzuzappeln, sich halbwegs ruhig zu bewegen, aber sie wollte es schaffen. Schließlich wusste er, daß dieser Moment für sie der schwerste des ganzen Abends war, sie hatten sich im Vorfeld des Treffens ja darüber unterhalten. Und jetzt wollte sie ihm beweisen, daß sie die nötige Beherrschung aufbringen konnte – auch wenn sie seine Blicke spüren konnte….

Jetzt nur noch hinknien, die vorgeschriebene Haltung einnehmen, die Beine gespreizt, den Kopf demütig gesenkt, dann hatte sie es erst einmal geschafft.
Und da war es dann: das Gefühl, zum ersten Mal als Sklavin vor ihrem Herrn zu knien. Tausendmal hatte sie es sich vorgestellt, doch jetzt war es anders. Viel intensiver, fast greifbar, ein klares, sichtbares Zeichen für ihre neue Rolle – eine Demütigung…? Nein, es so zu empfinden oder auch nicht lag an ihr und als sie das verstand, wurde sie plötzlich ruhiger.

Während ihr Herr ins Bad ging, sie die Geräusche der Dusche hörte und wusste, daß er gleich wieder bei ihr sein würde schloß sie die Augen, straffte sich, konzentrierte sich auf ihren Körper, nahm ihre Haltung ganz bewusst wahr, ging jedes Detail noch einmal durch um nur ja keinen Fehler zu machen.
Und schon ging die Badezimmertür auf. Ihr Herr betrat wieder das Zimmer.
Sie verfolgte jedes noch so kleine Geräusch, den Blick zu heben um ihn beobachten zu können wagte sie nicht, zu groß war das Risiko, daß er zu ihr herübersah, diese Regelüberschreitung sofort bemerken und ahnden würde.
Nein, nicht gleich zu Beginn ein solcher Fehler. Also weiter warten, den Stoff seiner Kleidung rascheln hören, jede Bewegung mit geschlossenen Augen und gespitzten Ohren verfolgen.

Dann kam er zu ihr. Seine Schuhe, seine Beine tauchten in ihrem Blickfeld auf, sie konnte seine Nähe spüren, seine Blicke auf ihrer Haut. Und dann sprach er sie an.
Nach einem Zögern hob sie den Kopf, unsicher, ob sie ihn nun ansehen sollte oder nicht – und prompt wies er sie zurecht! Mist, genau das hatte sie vermeiden wollen….
Natürlich entsprach das Aufblicken nicht der vorgeschriebenen Haltung, aber hätte er sie nicht genauso zurechtweisen können, wenn sie den Blick nicht gehoben, ihn nicht angesehen hätte? Hätte er ihr das nicht als Unverschämtheit, als bewusste Provokation auslegen können? Hatte sie überhaupt eine Chance gehabt, das Richtige zu tun? Gab es in solchen Fällen überhaupt einen richtigen Weg? Oder hätte er sie in jedem Fall zurechtgewiesen, einfach weil er es wollte?
Sie konnte es nicht beurteilen – und es blieb ihr auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Die fremde Situation forderte viel zu stark ihre ganze Aufmerksamkeit.


Er beobachtete sie, sah sie an, schien ihre Nervosität zu genießen und sich über ihre Unsicherheit zu amüsieren. Sie hatte keine Ahnung, wie lange er so vor ihr stand, längst war ihr jedes Zeitgefühl verloren gegangen.
Nach einer ganzen Weile legte er ihr dann ein Halsband um – endlich etwas, womit sie gerechnet hatte, was Teil jeder ihrer Phantasien war und ihr deshalb ein wenig Sicherheit zurückgab!
Dann ließ er sie aufstehen – die nächste, fast noch gefürchtetere Haltung einnehmen. Sich ihm mit hinter dem Kopf verschränkten Händen, erhobenem Blick und gespreizten Beinen präsentieren – alles in ihr sträubte sich, doch nur einen Moment lang, dann kam wieder die kleine innere Stimme, die sie gerade noch rechtzeitig erinnerte, daß es an ihr lag, es mit Haltung und Würde zu tun oder es als peinlich, beschämend und demütigend zu empfinden. Und wieder straffte sich wie von selbst ihr Körper. Sie hatte sich endgültig entschieden, wollte keine arme, kleine, leidende Sub sein, sondern eine stolze Sklavin, die sich ihrer Rolle bewusst war, die ihren Herrn dadurch erfreute, daß sie all seine Befehle gerne befolgte und sich bemühte, ihm das auch zu zeigen.
Nun ja, ob er das heute schon bemerken würde war wohl eher fraglich. Schließlich war es ihre erste gemeinsame Session und so sehr sie sich auch bemühte war ihr klar, daß sie nach außen sicherlich noch nicht so wirkte, wie sie es gerne wollte. Aber vielleicht würde ihm zumindest auffallen, daß sie sich besser schlug als sie selbst es ihm vorher in ihren Gesprächen prophezeit hatte – man konnte es ja wenigstens hoffen….


Immer noch beobachtete ihr Herr sie. Erst nach einigen Momenten legte er ihr die Augenbinde um, nahm ihr die Sicht - schränkte ihre Wahrnehmung weiter ein….? Nein, im Gegenteil! Er schenkte ihr die Möglichkeit, endlich die Augen schließen zu dürfen, sich besser zu konzentrieren, deutlicher zu empfinden was er tat.

Sie musste eine ganze Weile so stehen bleiben, durfte sich nicht bewegen, während er begann, die Konturen ihres Körpers mit den verschiedensten Dingen nachzufahren, mal mit einer großen Feder, mal mit der Spitze der Gerte…. Jede neue Berührung verursachte ihr ein Kribbeln, doch wieder rette ihr Stolz – oder wie er sagen würde ihr Sturkopf – sie davor zu zucken. Nur keine Reaktion zeigen, sich im Griff behalten. Egal wie unerwartet manche Berührung auch war, egal wie sehr es kitzelte, piekte oder sie erregte. Und sie schaffte es, rührte sich nicht, bewahrte die Ruhe – bis er etwas sagt….

Der intensive Eindruck, seine Stimme nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht zu hören, zu erkennen, daß er ihr viel, viel näher war, als sie gedacht hatte verwirrte sie durch und durch und ließ sie beinahe einen Schritt zurück machen. Erst im letzten Moment gewann sie die Kontrolle zurück, gerade noch rechtzeitig bevor sie sich durch eine entsprechende Bewegung verraten hätte….

Sie spürte die verschiedenen Geräte: die Peitsche, die sie vorher längst am Klang und am Ledergeruch erkannt hatte, wieder die Feder, die zart ihre Haut berührte - alles, nur nicht seine Hände.
Die Geschichte, die er ihr vor ein paar Tagen zum Lesen gegeben hatte kam ihr wieder in den Sinn. Ja, da war es ähnlich gewesen. Nur die Instrumente, keine direkte Berührung…. Und sofort kam die Frage auf, ob auch der weitere Ablauf sich an der Geschichte orientieren würde – und ob sie das aushalten würde….

Aber wieder blieb keine Zeit darüber nachzudenken. Die Haltung wurde immer anstrengender, die Beine schliefen ein, die Arme wurde langsam bleischwer.
Als er es bemerkte, ihre kleinen, unruhigen Bewegungen verstand ließ er sie wieder hinknien. Dankbar tat sie wie befohlen, doch schon wieder tauchte ein Problem auf, ein Krampf im Fuß.
Verärgert über sich selbst wollte sie den Schmerz unterdrücken, ignorieren, niederkämpfen, doch es ging nicht – und da ging er plötzlich neben ihr in die Hocke, versuchte ihr zu helfen, massierte den Fuß, berührte sie….

Als es aber bereits nach wenigen Minuten wieder zu Schmerzen kam, der Krampf einfach nicht abklingen wollte, sie dann beim Aufstehen ihre Beine nicht sofort im Griff hatte, da sie völlig taub und eingeschlafen waren, ließ er sie sich aufs Bett legen.

Sie hatte versagt, empfand es zumindest so. Sie wusste, spürte, daß er andere Pläne gehabt hatte, daß es nicht so lief, wie er es wollte…. Doch viel Zeit, darüber nachzudenken blieb ihr wie immer nicht. Zu viele Geräusche mussten erkannt und eingeordnet werden. Was holte er da? Was hatte er in der Hand? Was würde er als Nächstes tun?
Vieles erkannte sie, wie die Kerzen, mit denen er sich ihr irgendwann näherte. Und rechtzeitig konnte sie ihre Muskeln anspannen, sich auf den scharfen, stechenden Schmerz des heißen Wachs vorbereiten, ihn erfolgreich niederkämpfen, ohne zu zucken, ohne eine sichtbare Reaktion zu zeigen.
Auch die nächsten Wachstropfen überstand sie noch, doch es wurde immer schwerer, immer heißer. Ihr Herr senkte die Kerze immer weiter zu ihr herab, suchte nach dem Punkt, an dem sie es nicht mehr aushalten würde – und der kam schneller als sie es sich vorgenommen hatte….

Doch gerade als sie zusammenzuckte, eingestehen musste, daß der Schmerz zu stark war hörte sie seine Stimme neben sich – nein, das konnte nicht sein! Er lobte sie?? War erstaunt, daß sie erst jetzt reagierte?? War sie doch nicht so schwach gewesen wie sie gedacht hatte? Doch nicht so wehleidig?
Sie wusste es nicht, aber es war ihr plötzlich auch völlig egal. Er hatte sie gelobt, ihr Respekt gezollt, er war offensichtlich zufrieden mit ihr gewesen – nur das zählte!
Zum ersten Mal spürte sie wie stolz es sie machte, in seinen Augen nicht versagt zu haben, seinen Ansprüchen gerecht geworden zu sein. Das Gefühl, daß sie in diesem Moment wie eine Welle durchflutete war warm, stark und schön und es erfüllte sie, ließ sie sich weiter entspannen und alles was nun kam bewusst genießen.

Und es kam noch so viel! Jede Menge neue Eindrücke: die Peitsche auf ihrer
Haut, mal zart, mal etwas deutlicher, nie zu schmerzhaft. Offensichtlich schonte er sie, nahm Rücksicht darauf, daß es für sie das „erste Mal“ war. Der Morgenstern, der sie vorhin schon fasziniert hatte, tauchte immer wieder auf…. Wachs, Klammern, später auch Dildos – ja, er nahm sich viel Zeit, baute immer wieder neue Geräte ins Spiel ein, schenkte ihr eine erregende Erfahrung nach der anderen….

Doch all das war nebensächlich. Nichts nahm sie auch nur annähernd so deutlich wahr wie ihn selbst, seine Nähe, seine Wärme, seine Stimme und immer wieder seine Hände! Hände, die sie überall berührten.
Wieso hatte sie vor diesen Berührungen nur jemals Angst gehabt? Sie verstand es selbst nicht mehr, denn jeder neue Hautkontakt erregte sie nun mehr, half ihr, sich völlig fallen zu lassen, sich noch wohl zu fühlen.
Und er las ihre Reaktionen, schien ihren Körper unglaublich schnell zu entdecken, zu verstehen. Nach kurzer Zeit kam es ihr vor, als spiele er auf ihr wie auf einem Instrument, gekonnt und sicher. Sofort schien er zu erkennen, wo ihre Vorlieben lagen.
Er trieb sie immer weiter, ließ ihre Lust wachsen, schenkte ihr ein sinnliches Erlebnis, das sie noch vor wenigen Stunden für ausgeschlossen gehalten hätte – nicht mit einem Mann, den sie noch kaum kannte, den sie heute erst zum zweiten Mal überhaupt traf, nicht bei ihrer ersten Session, das konnte doch gar nicht sein – und doch war es so….

Und zwischen den Wellen der Lust immer wieder Schmerz. Ein Kontrast, der von Minute zu Minute an Reiz gewann, dessen Faszination sie langsam und staunend entdeckte, dabei war sie sich vorher noch so sicher gewesen: devot, ja, keine Frage, aber Schmerzen als Lustgewinn…? Als Strafe, ja, sicher, aber mit Strafe hatte das hier nun wirklich nicht das Geringste zu tun….

Sie bewegte sich in ihren Empfindungen wie auf einem fremden Weg durch die Dunkelheit, überrascht von sich selbst, manchmal ängstlich, dann wieder völlig beruhigt und sicher, wenn er sie nach dem Schmerz durch neue Lust auffing.
Der Wechsel zwischen seinen Händen, die sie schmerzhaft dehnten und seiner Zunge, die das Ziehen und Reißen wieder kühlte, sie erregte bis sie fast zum Höhepunkt kam – die Eindrücke wurden immer stärker, raubten ihr fast den Atem.
Und immer wieder der Eindruck seiner Stimme, dicht neben ihrem Gesicht als er später neben ihr lag….

Fast war sie traurig, als er ihr irgendwann die Augenbinde abnahm, sie wieder sehen konnte – oder musste, je nachdem wie man es deuten wollte….
Sofort wurde alles in ihr wieder ruhiger, die Intensität ließ nach, nur das warme, wohlige Gefühl blieb unverändert stark. Und das Wissen, endlich einen Herrn gefunden zu haben, dem sie wirklich dienen wollte, den sie zufrieden stellen wollte, egal wie schwer es werden und wie oft sie scheitern würde.
Heute hatte er ihr gezeigt, wie gut er sie schon kannte, wie sensibel er auf ihre Reaktionen achtete, wie sicher er sie führte und wie sehr sie ihm vertrauen konnte.
Natürlich, das heute war nur ein Anfang gewesen, noch sehr vorsichtig, tastend. So würde es nicht bleiben, das wusste sie und genau das wollte sie ja auch. Aber es war ein perfekter Anfang für all das gewesen, was in Zukunft noch kommen würde.


Sie redeten noch eine ganze Weile, bevor sie sich fertig machte und ging. Und während sie die ganze Heimfahrt und die gesamte Nacht vor sich hin lächelte, die Erinnerung an alles genoß wusste sie, daß sie angekommen war. Die Suche nach einem Herrn war endlich vorbei. Er hatte sie heute Abend als seine Sklavin erobert….

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