Diesen Blog....

....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

10.11.2006

Höhen und Tiefen

Seine Augen lachten – schon seit sie sich begrüßt hatten. Überhaupt: heute war die Stimmung ganz besonders entspannt, fröhlich, vertraut. Sie alberten viel herum, waren sich sehr nahe.
Sie genoß die gelöste Atmosphäre. Mochte, wie er vor ihr stand, sie berührte, lachte, mit ihr spielte, sie gegen die Wand drückte, ihr ganz nahe kam, dann wieder zurückwich, nur um einem Moment später wieder von vorn zu beginnen…. Und sie ließ sich auf dieses Spiel gerne ein, erwiderte seine Blicke, ging auf seine Berührungen ein, freute sich, endlich wieder das nun schon wohlbekannte Kribbeln in sich aufsteigen zu spüren. Sie konnte es kaum erwarten, endlich wieder in ihre Rolle als seine Sklavin eintauchen zu dürfen und nahm die erste Gelegenheit, die sich ihr dazu bot daher auch gleich wahr: als er sich setzte kniete sie sich vor ihn, brauchte dazu keine Aufforderung. Inzwischen war es für sie schon so vertraut vor ihm zu knien, daß sie es zu lieben gelernt hatte….

Auch später, als sie aus dem Bad kam änderte sich an ihren Positionen erst einmal nichts.
Er streichelte sie, zog sie immer wieder eng an sich, ließ sie seine Nähe intensiv spüren.

Als er nach einer ganzen Weile dann auf die ausstehenden Strafen zu sprechen kam, sie vor deren Einlösung noch einige Regeln abfragte, fiel es ihr schwer, sich darauf zu konzentrieren. Seine Hände auf ihrer Haut nur wenige Momente zuvor - und jetzt sollte sie sich mit etwas so trockenem wie dem Aufsagen der Regeln befassen? Und da wunderte er sich, daß sie Fehler machte…? Ihre Gedanken waren weit weg und es kostete sie viel Mühe, sie wieder zurück ins Hier und Jetzt zu holen, nicht zu träumen, aufmerksam zu sein….
Doch es half alles nichts, sie musste sich wieder konzentrieren, denn sie wusste inzwischen, daß sie mit dem Schmerz der nun folgenden Bestrafungen anders nicht würde umgehen können. Traf er sie unvorbereitet, würde es viel schlimmer sein als wenn sie ihn bewusst annahm und verarbeitete, so viel hatte sie schon gelernt….
Doch es fing langsam an, fast noch zärtlich, denn auch wenn jeder der Schläge, die er ihr mit der flachen Hand gab auf ihrer Haut brannte, so empfand sie sie doch nicht als schlimm. Nein, es war eher erregend! Endlich war mal kein Schlaginstrument da, das den direkten Kontakt zwischen ihr und ihrem Herrn ausschloß, endlich spürte sie ihn bei einer Strafe einmal direkt!

Wieder stieg die Lust in ihr auf, wieder schweiften die Gedanken ab, wieder mussten sie mit Gewalt gebändigt werden.
Ob ihm wohl bewusst war, daß er heute ihre Konzentration ständig derart störte? War es Absicht oder Zufall? Wußte er, daß er sie heute mehr denn je immer wieder anheizte, nur um sie dann zu zwingen, sich wieder mit etwas völlig Anderem zu befassen?
Sie wusste es nicht.

Und sie konnte sich auch keine Gedanken darüber machen, denn wesentlich mehr als eben, bei seinen Händen, brauchte sie jetzt einen klaren Kopf um mit der Peitsche umgehen zu können, die sie immer wieder traf. Dabei schien es ihr, als ziele er bewusst auf die Stellen, an denen es ihr am meisten wehtat, denn genau dort landeten die meisten Schläge….
Ähnlich empfand sie es später, bei den Paddelschlägen, auch wenn dieser Eindruck da nicht ganz so stark war wie gerade, bei der Peitsche.

Einen noch viel stärkeren Eindruck machte aber etwas völlig anderes auf sie….

Wieder hatte er sich hingesetzt, wieder durfte sie zwischen seinen Füßen knien, wieder schenkte er ihr die Berührung seiner Hände, seine Nähe, wieder schmiegte sie sich nur zu gerne an ihn, vergaß alle Strafen, das Brennen, den Schmerz, überhaupt alles, nahm nur noch wahr, wie wohl sie sich fühlte, wie gerne sie so bei ihm kniete.
Als er dann aufstand dachte sie zuerst, er wolle diese Stimmung, dieses Prickeln wieder auflösen, sie wieder dazu zwingen, ihre Lust zu unterdrücken und sich auf Anderes zu fokussieren. Doch er blieb vor ihr stehen, ging nicht weg, holte nichts, ließ sie nicht aufstehen. Nein, im Gegenteil, er nutzte es, daß sie so vor ihm kniete und drang in ihren Mund ein.

Sofort war da eine leise Enttäuschung in ihr, ein Bedauern. Noch nie hatte es ihr besonderen Spaß gemacht, einen Mann mit dem Mund zu verwöhnen, denn wo blieb sie dabei? Entsprechend wenig Begeisterung und Phantasie hatte sie dabei auch meist an den Tag gelegt…. Es war immer mehr eine Pflichtübung gewesen, ein Gefallen, ein Opfer das sie brachte.
Naja, wo konnte ein solches Opfer angebrachter sein, als gegenüber ihrem Herrn? War es nicht immer ihr Wunsch, ihm zu gefallen, ihm Freude zu bereiten, ihm zu dienen? Also worüber sollte sie sich beklagen?
Trotzdem, der nagende Gedanke blieb, die kleine Stimme in ihr wollte einfach nicht still sein.

Doch kaum tat sie, was er von ihr forderte, da begann sich ihr Empfinden plötzlich zu verändern. Sie ließ sich – wohl zum ersten Mal überhaupt – wirklich darauf ein, spürte, wie er auf sie reagierte, erkannte immer besser, was ihm gefiel und gewann nach und nach Spaß daran, ihm ganz gezielt Lust zu bereiten. Seine Reaktionen auf sie waren dabei wie eine Belohnung, zeigten ihr, daß er sich wohlfühlte, sie alles richtig zu machen schien. Und immer wieder waren da seine Hände, die ihren Kopf festhielten, ihr nicht erlaubten, zurückzuweichen wenn er ihr entgegenkam – ein Gefühl, das sie liebte!
Sie hätte es nie geglaubt, doch je länger sie so vor ihm kniete, desto besser gefiel ihr die Situation und desto einfallsreicher wurde sie in ihren Bemühungen. Längst tat sie es nicht mehr widerwillig, um zu gehorchen, längst zog sie aus seinem Verhalten, seiner Erregung auch für sich einen Lustgewinn.
Und dann kam er, der Satz, der in ihr ein kleines Feuerwerk aus Freude, Stolz und Erregung auslöste…. Seine Stimme, leise, weich, fast schon ein Schnurren:
„Hast du heimlich geübt?“
Und als sie die Augen öffnete, zu ihm aufsah, das Lachen und die Wärme in seinen Augen erkannte, da war die kleine, unwillige Stimme in ihr längst verstummt, nur noch eine Erinnerung….
Ja, sie lernte von ihm, immer wieder und jedes Mal mit Staunen, denn er zeigte ihr Seiten an sich, die sie nie erwartet hätte.

Sie war glücklich, liebte ihre Rolle, wollte einfach nur weiter genießen, weiter seine Lust spüren – doch er hatte mal wieder ganz andere Pläne….

Er ließ sie aufstehen, fixierte sie – noch immer war ihr Kopf voll von dem, was sie gerade erlebt hatte. Was auch immer er jetzt vorhatte, sie würde es hinnehmen, versuchen, sich auf die schönen Gedanken und Gefühle in ihr zu konzentrieren. Wozu wieder in die Realität zurückkommen…? Was konnte er jetzt schon Schlimmes vorhaben…? Weiter Schläge, vielleicht Klammern? So erregt, wie sie gerade war, würde sie die leicht hinnehmen können….

Wie dumm sie war, das zu glauben, merkte sie schon Momente später, als sie begriff, was in dem schwarzen Kasten war, den er inzwischen geholt hatte. Oh nein, nicht gerade jetzt das verhasste Reizstromgerät! Doch sie sah ein Kabel, wusste, daß es das sein musste.
Und diesmal war die Stimme in ihr nicht klein, leise, nagend…. Diesmal war sie laut, schimpfte, ließ sie all ihre Enttäuschung spüren, denn binnen Sekunden waren all die erregenden Empfindungen in ihr einfach so verpufft. Nichts davon war geblieben, nichts, woran sie sich hätte klammern können um ihre Angst vor dem Strom zu kontrollieren, sich davon abzulenken….
Aber nein, Moment, was war das denn für ein Ding? Das war doch nicht das Gerät, das er am ersten Abend benutzt hatte, oder?
Ihre Unruhe wuchs, alles in ihr sträubte sich gegen das, was jetzt kommen würde.
Und dann hörte sie zum ersten Mal dieses Geräusch….

Es war ein elektrisches Zischen, ein Brummen, ein Knistern – wie auch immer man es nennen wollte. Und auch wenn das Geräusch ihr ja nichts tun konnte, bewirkte es doch, daß alle Angst sich plötzlich bündelte, mit Gewalt in ihr aufstieg.
Und gerade als sie die Fesseln verfluchte, die sie so hilflos machten, hörte sie ihn:
„Sieht es dir mal an! Sieht das nicht toll aus?“.

Toll??? Bunte Lichtblitze, die umso heller aufzuckten, wenn er sie mit diesem Ding berührte? Das sollte ihr gefallen???
Ja, sie musste hinsehen, hatte viel zu viel Angst als daß sie hätte die Augen schließen, sich in die geliebte Dunkelheit flüchten können. Das ging nur, wenn sie sich sicher fühlte, nicht, wenn dieses knisternde Ding auf sie zukam!

Schnell merkte sie, daß er es so eingestellt hatte, daß es ihr keine starken Schmerzen verursachte. Nein, das war nicht ihr Problem… Es war die Unberechenbarkeit, die Fremdheit der Reize, die sie spürte.
Objektiv betrachtet war es sicher nicht schlimm, doch sie hätte viel dafür gegeben, aus ihrer Fixierung ausbrechen, dem Ding ausweichen zu können. Da halfen auch das Vertrauen in ihn, das Erkennen, das es nicht sehr wehtat und sein beruhigender Blick nicht mehr….
Zum allerersten Mal fühlte sie sich wirklich hilflos, ausgeliefert, wehrlos.

Doch noch immer war das Schlimmste nicht überstanden, denn nachdem er zwei verschiedene Aufsätze benutzt hatte, machte er sich noch einmal daran, das Gerät umzubauen.
Der dicke Metallstab, den er einsetzte schien ihr erst keinen großen Sinn zu machen – bis er ihn in die eine Hand nahm und die andere nach ihr ausstreckte….

Sie wand sich in ihren Fesseln, wollte loskommen, ausweichen, die Berührung abwehren! Nein, seine Hände sollten nichts mit dem verhassten Strom zu tun haben, sie wollte diese gedankliche Verknüpfung nicht, konnte nicht zulassen, daß sie seine Berührungen, die sie sonst so liebte, mit Angst verbinden musste.
Von diesem Ding berührt zu werden und auf diese Art dem Strom ausgesetzt zu sein war das eine und schon schlimm genug, aber nun das Selbe durch seine Berührung erfahren zu müssen? Nein, bitte nicht!

Doch sie konnte es nicht verhindern, hatte sich längst nicht mehr genug im Griff um ihrem Verstand die Oberhand zu geben, sich gezielt zu konzentrieren, die Situation „wegzudenken“. Sie konnte nur warten, es ertragen und hoffen, daß es bald vorbei war….
Der Gedanke, der sich gleichzeitig in ihr meldete, erschien ihr von weit her zu kommen und all ihr Empfinden bäumte sich gegen ihn auf, doch er war da und er sagte ihr, daß sie ihrem Herrn durch ihre Verweigerung, ihr Abblocken die Freude an etwas nahm, das er eigentlich mochte. Und so absurd sie es auch fand – zwischen all den lauten, panischen, abwehrenden Gefühlen war plötzlich auch ein wenig schlechtes Gewissen, ein Bewusstsein, gerade in Moment mal wieder zu versagen, nicht demütig zu ertragen, was er mit ihr tat….

Doch sehr schnell beendete er das Spiel mit dem Strom, packte das Gerät weg, ließ ihr die Möglichkeit, sich ein wenig zu fangen. Ob er aufhörte weil sie ihm die Freude daran verdorben hatte oder um sie nicht zu überfordern konnte sie nicht sagen. Zu beschäftigt war sie damit, ihre Emotionen wieder in den Griff zu bekommen, die Abwehrhaltung wieder aufzugeben, sich neu auf ihn, auf ihr Spiel, auf den Abend einzulassen.

Aber er machte es ihr leicht, lenkte alles wieder in ruhigere Bereiche, vertrauteres Terrain. Und spätestens, als sie nach einer Weile gemeinsam im Bett lagen, sie seinen Körper dicht an sich spürte und ihre Lust von ihm immer und immer wieder angestachelt wurde, da konnte sie sich auch wieder ganz fallenlassen und den Rest der Nacht einfach nur genießen….

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