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....möchte ich meinem Herrn widmen. Erst durch ihn sind all die Geschichten, die ihr hier lesen könnt, entstanden. Mein Herr, ich danke Dir für ein wunderschönes erstes halbes Jahr und bin sehr froh, Dich gefunden zu haben!

10.11.2006

Schuld und Sühne

Sie hatte Verspätung – natürlich! Wieso hätte er ihr einen so engen Zeitrahmen abstecken sollen, wenn er nicht gewollt hätte, daß sie zu spät kam…? Als sei die Situation nach dem Ärger der letzten Tage nicht schon schwierig genug!
Sie hatte ihn verärgert, schlimmer noch: sie hatte ihn verletzt. Diese dumme, missverständliche Mail die sie ihm geschickt hatte, ihr frechen Kommentare darin, ihre unüberlegte, respektlos wirkende Art – nein, eine Glanzleistung war das wirklich nicht gewesen….
Und nun seine Belustigung, als sie abgehetzt ins Zimmer kam – dieses Lachen in seinen Augen! Ja, sie sah es, auch wenn er sich bemühte ernst auszusehen.

Natürlich, er hatte sie weiter verunsichern wollen, das war ja klar gewesen….
Und im gleichen Stil ging es weiter. Er wollte sie schmoren lassen, nahm sich unendlich viel Zeit, ließ sie immer wieder warten bevor er etwas tat oder sagte. Und ja, er bemerkte jeden kleinen Fehler den sie machte – na ja, damit hatte sie gerechnet….

Aber trotz allem, trotz der Ungewißheit, wie der Abend wohl laufen würde, sie fühlte sich ruhig und sicher – gleich als sie das Zimmer betreten hatte, hatte sie in seinen Augen die Wärme gesehen, die sie an ihm kannte. Nein, es konnte ihr nichts passieren. Es war, wie sie es an den Tagen zuvor schon erkannt hatte: egal, wie er sie bestrafen würde, egal wie verärgert er noch immer war, es gab keinen Grund Angst zu haben.
Es war nichts Kaltes, nichts Hartes an ihm. Sie sah, wie er immer wieder ein amüsiertes Lächeln unterdrückte, wenn sie einen kleinen Fehler machte.
Ja, natürlich demonstrierte er seine Überlegenheit, seine Macht über sie, aber nicht so, wie es vielleicht auf den ersten Blick am eindrucksvollsten gewesen wäre, nicht laut oder grob….

Nach einer Weile durfte sie sich dann fertig machen und schließlich kniete sie – endlich – wieder in der gewohnten Haltung vor ihm.

Würde man sie mitten in der Nacht wecken und bitten das Teppichmuster des Hotelzimmers zu zeichnen, es wäre kein Problem – sie hatte es so lange fixiert während er sie warten ließ, um sie herumging, mit allem möglichen hantierte. Die Parallele zu der Geschichte die er sie vor ein paar Tagen hatte schreiben lassen war so augenscheinlich - er schien mit dieser Ähnlichkeit zu spielen….
Und sie wusste, sie musste genau die Fehler vermeiden, die sie dort beschrieben hatte, durfte nicht den Kopf heben, egal, wie lange er sie zappeln ließ, durfte nicht die Augen schließen, auch wenn es so verlockend war…. Aber nein, auch wenn er hinter ihr stand, im Spiegel hätte er es sofort gesehen, da war sie sicher, ahnte, daß er genau darauf wartete….
Also weiter den gelben Punkt auf dem blauen Teppich anstarren, die Konzentration darauf fokussieren. Das war viel schwerer als in der Dunkelheit geschlossener Augen, kostete mehr Anstrengung, war längst nicht so effektiv…. Aber es musste gehen.

Dann endlich durfte sie aufstehen. Das Spiel begann….

Und gleich zu Beginn die erste Breitseite: er bezichtigte sie der Lüge!
Sie hatte ihm gesagt, ihre Mail sei nicht so gemeint gewesen wie er sie aufgefasst hatte, doch er glaubte ihr nicht.
Wenig was er hätte sagen können, hätte besser getroffen.
Alles in ihr sträubte sich, rebellierte. Sie wollte sich wehren, sich verteidigen, musste es sogar, konnte das so nicht stehen lassen!
Nur mit großer Mühe hielt sie die Worte zurück, die sofort in ihrem Kopf waren, zwang sich, ihn um die Erlaubnis zu einer Erwiderung zu bitten – und blitzte natürlich ab. Das war ja klar gewesen.

Sie hatte mit diesem Vorwurf gerechnet, war sich schon zu Hause bewusst gewesen, daß er die Mail so verstehen musste, es nur als Absicht ansehen konnte. Aber was half ihr das jetzt? Nichts.

Niemand sonst hätte ihr so etwas vorwerfen dürfen, ohne sofort eine heftige Reaktion zu bekommen – doch er hatte die Möglichkeit, sie mit einem einfachen „nein“ zum Schweigen zu bringen.
Ja, er ließ sie seine Macht spüren. Viel subtiler als „nur“ durch Schläge, viel effektiver als durch Vorwürfe und Strafpredigten. Er berührte sie an einer Stelle, an der sie empfindlich war und nahm ihr die Möglichkeit, sich zu verteidigen.

Dann ließ er sie die Mail vorlesen, langsam, quälend, Stück für Stück…. Dabei kannte sie jede Formulierung, hatte den Text doch in den letzten Tagen immer wieder gelesen….

Alles wurde begleitet von Schlägen mit dem Paddel. Es traf sie auf Po, Beine, sogar auf dem Rücken. Ja, es tat weh, brannte im ersten Moment, doch es war längst nicht so, daß sie es nicht hätte aushalten können.
Abwechselnd zu schweigen, wenn sie lieber hätte reden wollen und dann wieder seine Fragen beantworten zu müssen, wenn sie eigentlich lieber geschwiegen hätte, das war viel schlimmer. Es kostete Überwindung – und es kostete sie ihren Stolz.

Und dann der Satz, über den sie noch lange nachdachte:
„Hast du wirklich geglaubt, das Ganze würde so ablaufen, wie du es heute erwartet hast?“
Getroffen. Damit hatte sie nicht gerechnet, hatte nicht darüber nachgedacht. Und mehr als alles andere zuvor machte ihr dieser Satz klar, wer von ihnen am längeren Hebel saß, wer entschied - und wie wenig Einfluß sie darauf hatte!
Zwar hatte sie nicht unbedingt etwas Konkretes erwartet, aber das lag eher daran, daß sie es nicht richtig einschätzen konnte, nicht daran, daß sie sich klar darüber war, daß er gezielt anders reagieren könnte um nicht ihren Erwartungen zu entsprechen….

Die eigentliche Strafe, die Schläge, der Schmerz, all das ging für sie etwas unter, trat in den Hintergrund. Ihre Konzentration auf ihn hinderte sie daran, die Schläge stärker zu empfinden. Sie blieben eher dumpf – jeweils ein kurzes Ziehen, dann blendete sie das Brennen möglichst schnell wieder aus, achtete auf seine Mimik, Gestik, Stimme….
Erst später wurde es anders….

Er hatte sie auf’s Bett zitiert, ihre Füße weit oben am hoch aufragenden Bettgestell fixiert. Doch es kam anders, als sie dachte. Während sie mit Rohrstockschlägen auf den Po rechnete, sich innerlich dagegen zu wappnen versuchte, sich fest vornahm, es möglichst ruhig zu ertragen – ohne zu wissen, ob sie das können würde – überraschte er sie plötzlich indem er ihre Fußsohlen streichelte und dabei beiläufig sagte:
„Irgendwann musste es ja mal dazu kommen….“.

Moment: Fußsohlen, „es musste dazu kommen“? Nein, nicht gerade das! Die Möglichkeit eine Bastonade hatte sie völlig vergessen, sich kein bisschen darauf vorbereitet – was für ein dummer Fehler!!!
Egal, jetzt war es dafür zu spät, jetzt galt es nur noch, sich das nicht anmerken zu lassen, nicht durch ihre Mimik zu verraten, wie kalt er sie gerade erwischt hatte….

Dann der erste Schlag.

Der Schmerz schoß durch ihren Körper, machte ihr sofort klar, daß sie es nicht schaffen konnte, ihm durch Konzentration oder Willenskraft etwas von seiner Schärfe zu nehmen. Nichts, was er in den wenigen bisherigen Sessions getan hatte war damit vergleichbar. Diesmal wurde es wirklich ernst….

Die nächsten Schläge. Jeder einzelne erschien ihr etwas schlimmer als die vorherigen.
Sie zählte mit, durfte es nicht vergessen, wollte sich keine zusätzlichen Schläge für einen solchen Fehler einhandeln.
Und die ganze Zeit kreiste in ihrem Kopf die Frage, wie viele dieser Schläge sie wohl aushalten musste. Er hatte ihr keine Zahl genannt, ließ sie wieder zappeln, amüsierte sich sogar noch über sie und erklärte immer wieder, wie harmlos die Schläge noch seien, gar nicht fest, wenn man ihm glaubte schon eher Streicheleinheiten…. Nur zu gerne hätte sie etwas erwidert, doch das Risiko, ihn damit zu weiteren Schlägen zu reizen hielt sie davon ab.
Längst war an „tapfer durchhalten“ oder gar stillhalten nicht mehr zu denken.
Die Diskrepanz zwischen dem, was sie fühlte und dem Wissen, daß es doch „nur“ sechs Schläge pro Seite gewesen waren, irritierte sie noch lange nachdem er sie wieder losgemacht hatte….

Und noch immer war das Thema Strafen für diesen Abend nicht beendet: als nächstes ging es um die Umsetzung eines Strafbucheintrags.
Sie wurde fixiert – vor dem verhassten Spiegel, na klasse!
Nach und nach „verzierte“ er ihren Körper mit 30 Klammern. Eine nach der anderen bissen sie sich in ihre Haut, je nach Stelle mal harmloser, mal besonders schmerzhaft.
Und wann immer sie die Augen auch nur kurz öffnete war da dieser Anblick im Spiegel….
Damit nicht genug, nein, ihre kurzen Blicke reichten ihm nicht. Er forderte sie auf, sich richtig im Spiegel zu betrachten.

Zu behaupten, das Bild das sich ihr bot hätte sie nicht berührt wäre sicher falsch…. Auf eine fremde, seltsame Art reizte sie der Anblick, ja. Trotzdem war sie froh, als sie die Augen endlich wieder schließen durfte und sich stattdessen auf seine Hände konzentrieren konnte, die sie streichelten, die Klammern nebensächlich machten. Wie immer genoß sie jede Berührung, empfand deutlich, daß er immer fordernder wurde, daß ihm offensichtlich gut gefiel, was er sah.
Ja, ihn erregte, wie sie da stand, hilflos und fixiert. Und dann dieses kleine Spiel, sie die Klammern benennen zu lassen, die als nächste abgenommen werden sollten….
Die Wirkung des Ganzen auf ihn war unverkennbar und half ihr, die Schmerzen schneller zu verarbeiten wenn sich wieder eine Klammer löste und mit dem zurückströmenden Blut auch die Reaktion der Schmerzzellen wieder einsetzte. Aber wie unwichtig war das, gegen die Wärme seiner Hände, seine Nähe und die wachsende Spannung zwischen ihnen…?

Und als er sie nach diesem Spiel dann endlich in die Arme nahm, ihr zeigte, daß er ihr nicht mehr böse war, sie zum Bett zog und damit den „gemütlicheren Teil“ des Abend einleitete, waren die Schmerzen der Klammern längst vergessen….

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